Vom roten Teppich werden die letzten Krümel gestaubsaugt, bevor die Stars darüber schreiten. Hunderte von Fans scharen sich um die aufgebaute Kulisse, Schulter an Schulter, die Smartphones gezückt. Scheinwerfer und Kameras stehen bereit. Zur Premiere von „Lommbock“ liegt ein Hauch Hollywood in der Luft: 1600 Premierengäste strömen am Mittwoch Abend in den Mainfrankenpark Dettelbach (Lkr. Kitzingen), um die Fortsetzung der Kiffer-Komödie „Lammbock“ im Cineworld zu sehen.
Mit Verspätung fährt er endlich vor. Der Mann, der sich 16 Jahre Zeit ließ mit einer Fortsetzung: Christian Zübert, Würzburger Regisseur und Drehbuchautor. Zusammen mit den Darstellern Moritz Bleibtreu, Lukas Gregorowicz und Alexandra Neldel, Antoine Monot, Jr. und Melanie Winiger stellt er seinen neuen Film vor.
Erster Teil wurde zum Kultfilm
Sein Debüt „Lammbock“ wurde zum Kultfilm. Inhaltlich knüpft „Lommbock“ an das Ende des ersten Teils an und zeigt, was aus den beiden Kiffer-Kumpanen Kai (Moritz Bleibtreu) und Stefan (Lukas Gregorowicz) geworden ist. 16 Jahre sind vergangen seitdem die beiden in Würzburg den Cannabis-Pizzalieferservice Lammbock mit ihrer Spezialität „Pizza Gourmet“ betrieben haben.
Stefan wollte eigentlich in der Karibik eine Strandbar eröffnen. Stattdessen hat er Karriere im drogenfreien Dubai gemacht und sich mit der Geschäftsfrau Yasemin (Melanie Winiger) verlobt. Für die Hochzeit braucht er seine Geburtsurkunde aus seiner Heimatstadt. Er reist also nach Würzburg, wo er Kai trifft. Die beiden verfallen in alte Muster, aus zwei Tagen werden zwei Wochen und natürlich geraten sie wieder mit dem Gesetz in Konflikt.
Für Zübert ist die Premiere in seiner Heimat ein Höhepunkt. „Wir wurden während des Drehs sehr unterstützt von der Stadt. Man hat gemerkt, dass Würzburg richtig Lust auf den Film hat“, sagt der Regisseur, der in seinen jungen Jahren einmal für die Main-Post arbeitete. Gedreht wurde im Sommer 2016 drei Wochen lang, unter anderem auf der alten Mainbrücke, im Rathaus, in der Sanderstraße sowie in Volkach.
Das sagen die Fans:
In fünf Kinosälen lief der Film, unter den Zuschauern waren sind Komparsen aus der Region. Wie sie die Fortsetzung finden? Und ob sie mit dem ersten Teil mithalten kann? Für Michael Pietschmann aus Würzburg hat die Fortsetzung auf jeden Fall erneutes Kult-Potenzial. „Die Dialoge sind der Wahnsinn. Den beiden Hauptdarstellern könnte man ewig zuhören“, sagt der 45-jährige Komparse, der mit Regisseur Zübert zur Schule ging. Damit, dass dieser ein erfolgreicher Filmemacher werde, hätte der er damals nicht gerechnet.
„Es ist ein cooler Film. Toll, dass Würzburg wieder im Kino läuft. Jetzt sieht ganz Deutschland die eigene Stadt, da ist man schon stolz“, sagt Theresia Roth. Sie lernte die Darsteller bereits während des Drehs kennen, da sie am Empfang des Hotels Rebstock arbeitet, wo die Stars untergebracht waren. Sie findet den zweiten Teil sogar besser, „weil man einfach näher dran war.“ Das findet auch Alexander Dinkel. Für den Volkacher sind besonders die Szenen in seiner kleinen Heimatstadt überragend.
Andreas Eck, der wie Zübert aus Oberdürrbach kommt, findet, dass man die beiden Filme nicht miteinander vergleichen kann. „Die Erwartungen waren hoch nach 16 Jahren. Der zweite Teil lebt von Erinnerungen, überzeugt aber auch mit neuen tollen Bildern aus Würzburg“, sagt der 47-Jährige, der in beiden Teilen Komparse ist.
Bundesweit läuft „Lommbock" am 23. März in den Kinos an - hier schon einmal vorab der Trailer: