
Vielleicht sollten wir uns besinnen, was wir in dieser Gesellschaft wollen: eine funktionierende Bahn. Befahrbare Straßen. Polizei und Feuerwehr sollten kommen, wenn man Hilfe braucht. Und ein Ordnungsamt sollte tun, wofür es da ist: für Ordnung sorgen. Dafür wurde es erfunden. Dafür zahlen wir Steuern. Als Versprechen, dass die Dinge ihren Gang gehen. Dass wir nicht vermüllen. Dass nicht kreuz und quer geparkt wird. Dass Ruhestörungen Ausnahmen bleiben.
Der Müll in Kitzingen muss mit klarer Kante bekämpft werden
Kitzingen ist beim Knöllchenverteilen weltmeisterlich. Kreisklasse dagegen der Kampf gegen die Vermüllung. Jetzt soll es ein "Müll-Cent" richten. Was schon deshalb falsch ist, weil er gegen das Verursacherprinzip verstößt. Wer das aufgibt, beschleunigt das Müll-Problem. Unabhängig davon, dass doppelt kassiert wird. Den Müll-Cent hat die Stadt bereits, er ist Bestandteil des Budgets des Ordnungsamtes.
Falls das Geld nicht reicht, sollen alle zahlen. Und nicht die, die zufällig in der falschen Straße wohnen. Wobei das Ordnungsamt nicht mehr Geld braucht – sondern politische Unterstützung. Und klare Kante. Statt mit bizarren Vorschlägen um die Ecke zu kommen, sollte die Stadt signalisieren: So nicht!
Zumal hinter der Müll-Frage mehr als nur Müll steckt: Es geht darum, ob man sich an Regeln hält. Ob Recht und Ordnung gelten. Oder ob alles egal ist, so wie es unter anderem gerade am Landwehrplatz zu bewundern ist, wo seit Wochen ein altes Sofa steht. So sieht Kreisklasse aus.