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Füttersee
Der Minister und das Mädchen: Warum die kleine Emilia beim Besuch Hubert Aiwangers in Füttersee besonders aufgeregt war
Hoher Besuch aus München im kleinen Geiselwinder Ortsteil: Hubert Aiwanger outet sich selbst als Dorfkind und macht eine klare Ansage zum Nationalpark Steigerwald. 
Schnell noch ein Selfie mit dem bekannten Politier: Die kleine Emilia Ott und ihre Eltern hatten wie Hubert Aiwanger gute Laune.
Foto: Andreas Stöckinger | Schnell noch ein Selfie mit dem bekannten Politier: Die kleine Emilia Ott und ihre Eltern hatten wie Hubert Aiwanger gute Laune.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:58 Uhr

Es war der Höhepunkt des Jahres, ein Tag, der sicherlich seinen Platz in der Fütterseer Dorfchronik finden wird, der Festsonntag zum 40-jährigen Bestehen der Schützengesellschaft im Geiselwinder 170-Seelen-Ortsteil. Bei strahlendem Sommerwetter ging die Feier über die Bühne. Zum Festzug am Nachmittag mit Gästen und Vereinen war es dann so weit: Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) machte als Schirmherr seine Aufwartung.

Für die kleine Emilia wird der Besuch des Politikers als Ereignis haften bleiben, an das sie sich immer erinnern oder auf das sie später noch angesprochen wird. Das siebenjährige Mädchen trug beim Zug das Schild mit der Aufschrift "Ehrengäste" und war damit ganz nahe dran am stellvertretenden Ministerpräsidenten, den sie vorher vermutlich gar nicht gekannt hatte. Etwas schüchtern, vielleicht aufgeregt wegen des Trubels, wirkte sie beim Festzug. Das spürte auch der mit viel Beifall vom Publikum begleitete Minister, der sich immer wieder zu dem kleinen Mädchen nach vorne beugte und mit ihm sprach – wohl, um es etwas zu beruhigen.

Mit Hubert Aiwanger zieht die kleine Emilia ins Festzelt ein

Später durfte auch Alina mit ins Festzelt einziehen, zusammen mit Hubert Aiwanger, der in einer ruhigeren Minute schließlich Emilias Eltern zu sich bat, um sich zu bedanken und mit den dreien ein gemeinsames Foto zu machen. Auf der Bühne nahm Alina dann stellvertretend für die Schilderträger die spendierten 100 Euro von Hubert Aiwanger entgegen, mit denen die Kinder und deren Eltern sich ein Eis kaufen sollten, wie der Politiker sagte.

Kurze Pause vor dem Festzug: Hubert Aiwanger gab sich beim Besuch in Füttersee volksnah.
Foto: Andreas Stöckinger | Kurze Pause vor dem Festzug: Hubert Aiwanger gab sich beim Besuch in Füttersee volksnah.

Überhaupt schien es dem stellvertretenden Ministerpräsidenten beim kleinen Dorfverein gut zu gefallen. Eine kleine Auszeit vom hektischen Politiker-Alltag. Gut 30 Minuten vor Beginn des Festzugs war Aiwanger in Füttersee eingetrffen, nachdem er zuvor noch einen Termin im Wald zum Thema Windräder mit Landrätin Tamara Bischof und Geiselwinds Bürgermeister Ernst Nickel absolviert hatte. Die Zeit reichte gerade noch für eine Bratwurst im Brötchen, die ihm Füttersees oberster Dorfschütze Andreas Klein bringen ließ.

Volksnah präsentierte sich der Politiker. Er nahm mit Schützenmeister Klein am erstbesten freien Tisch vor dem Zelt Platz, um sogleich mit den Festgästen ins Gespräch zu kommen. Über den Verein, über das Dorf, schließlich besprach man mit Klein die spätere Reihenfolge der Grußworte. Die Böllerschützen kündigten den Start des Festzugs an, bei dem sich die Ehrengäste vorne, gleich nach den Fütterseern einreihen durften.

"Schützt den Naturpark vor den Naturschützern."
Minister Hubert Aiwanger im Festzelt von Füttersee

Aiwanger schien das Bad in der Menge zu genießen, auch nach der kurzen Runde durch das Dorf im gut gefüllten Festzelt. Das war "seine" Bühne, später sollte er bei seiner Ansprache ein Plädoyer für das Leben auf dem Land halten. Er komme selbst aus einem kleinen 50-Einwohner-Ort in der Oberpfalz, sagte er. Füttersee sei "ein wunderschönes fränkisches Dörfchen. Ihr dürft stolz sein darauf." Auf dem Land, wie hier, sei die Welt noch in Ordnung, da funktioniere die Gemeinschaft. "Schaut, dass die Kinder in der Heimat bleiben und nicht alle nach München verschwinden", gab er den Festgästen mit. Beifall, so was hörte man gerne.

Prominenter Schirmherr beim 40-jährigen der Schützengesellschaft Füttersee war Hubert Aiwanger. Der Minister hat sich hier zwischen Landtagsabgeordnete Barbara Becker (links) und Landrätin Tamara Bischof eingereiht.
Foto: Andreas Stöckinger | Prominenter Schirmherr beim 40-jährigen der Schützengesellschaft Füttersee war Hubert Aiwanger. Der Minister hat sich hier zwischen Landtagsabgeordnete Barbara Becker (links) und Landrätin Tamara Bischof eingereiht.

Aiwanger kam im heißen Festzelt richtig auf Temperatur, formulierte direkt seine Sätze. Er verteidigte die Tradition der Schützen, Vereine wie hier im Geiselwinder Ortsteil seien "das Rückgrat der Gesellschaft, anständige Bürger". Später bekannte er, dass er gegen einen Nationalpark im Steigerwald sei und rief: "Schützt den Naturpark vor den Naturschützern."

Für die Fütterseer gibt es viel Lob von prominenter Seite 

Zuvor hatten sich auch Landrätin Tamara Bischof und die CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker von der Feststimmung inspirieren lassen. "Was ihr auf die Beine gestellt habt, Respekt. Liebe Fütterseer! Hut ab, ihr seid spitze", verteilte Bischof fleißig Lob. Becker bedankte sich "für so ein großartiges Fest" bei den Veranstaltern um Schützenmeister Andreas Klein. Das zeige auch, was Franken könne. Geiselwinds Bürgermeister Ernst Nickel sprach dem Verein ebenfalls seine Hochachtung aus.

Bei der Begrüßung der Eherngäste am Festgelände: Die Fütterseer Schützen mit ihrem prominenten Schirmherrn Hubert Aiwanger (Zweiter von rechts).
Foto: Andreas Stöckinger | Bei der Begrüßung der Eherngäste am Festgelände: Die Fütterseer Schützen mit ihrem prominenten Schirmherrn Hubert Aiwanger (Zweiter von rechts).

Es passte alles, Füttersees Schützen mit Andreas Klein und Katharina Petschl an der Spitze blickten stolz auf ihre Mitglieder und vor allem Helfer bei dem dreitägigen Großereignis. Gegen 16.30 Uhr machte sich der prominente Gast Hubert Aiwanger am Sonntag wieder auf den Heimweg.

Am Samstagabend hatte der Verein beim Kommersabend besonders seine Gründungsmitglieder geehrt. Ausgezeichnet wurden Klaus Bauernfeind, Georg Beck, Willi Enk, Ernst Hartmann, Elisabeth und Erwin Holzberger, Willi Gampel, Hans Klein, Fritz Kleinlein, Peter und Rudi Mauer, Otto Oppel, Friedrich Plein, Hermine Weber, Armin Winterstein. Für 25 Jahre Treue zum Verein wurde Udo Beck geehrt. Die Festscheibe der Schützen ging an Christian Schlegel.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version stand, dass Alina das Schild der Ehrengäste getragen hat. Das ist falsch. Emilia hatte diese wichtige Aufgabe inne. Der Name wurden inzwischen korrigiert.

 
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