Wenn Kreisbrandrat Dirk Albrecht zum Handy greift und einen Blick auf seine Vorhersage-Apps wirft, kommen in diesen Tagen ungute Gefühle auf: Für den Landkreis Kitzingen ist für diese Woche weiterhin kaum Regen vorhergesagt. Im Gegenteil: Eher deuten sich neue Hitzerekorde an. Damit ist klar, was die Stunde geschlagen hat: "Das wird eine anstrengende Woche!" Gefühlt kann es an jeder Ecke jederzeit anfangen zu brennen, gerade Felder stehen derzeit ruck-zuck in Flammen. Und auch an der ausgerufenen höchsten Waldbrandstufe wird sich so schnell nichts ändern.
Wie schnell es anstrengend werden und bis zur Belastungsgrenze gehen kann, zeigte der Dienstagnachmittag. Um 16 Uhr gab es einen ersten Brandeinsatz für die Volkacher Wehr. Danach wollten die Alarmierungen schier nicht mehr aufhören. Insgesamt zehn Einsätze verzeichneten die Feuerwehren im Landkreis bis gegen 20 Uhr.
Der Grund ist klar: "Das ist alles der Trockenheit geschuldet", sagt Albrecht. Dabei habe man am Dienstag genau genommen noch Glück gehabt: "Wir konnten die Brände immer kurz vor der Waldgrenze stoppen", betont der oberste Feuerwehrmann im Landkreis und deutet an, dass größere Brände jederzeit möglich sine.
Nördlicher Landkreis stark betroffen
Ein Hauptkampfgebiet war am Dienstag der nördliche Landkreis mit Volkach an der Spitze. Den Anfang der Einsatz-Serie machte ein Ackerbrand an der B286 bei Järkendorf. Wie Pressesprecher Moritz Hornung berichtet, wurde die Volkacher Feuerwehr gegen 16.14 Uhr angefordert. Der Volkacher Löschzug machte sich mit vier Einsatzfahrzeugen und 20 Einsatzkräften auf den Weg. Noch kurz vor dem Eintreffen in Järkendof wurde dann eine Rauchentwicklung zwischen Volkach und Eichfeld gemeldet.
Nachdem in Järkendorf das Feuer soweit im Griff war, brach ein Teil der Volkacher Einsatzkräfte die Alarmfahrt ab und fuhr in Richtung Eichfeld. Ein weiteres Fahrzeug fuhr die zweite Einsatzstelle zusammen mit der Feuerwehr Gaibach ebenfalls an. Vor Ort konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich um eine Rauchsäule, die mehrere Kilometer entfernt war und zu einem anderen Einsatz im Landkreis – etwa bei Marktbreit und bei Geiselwind – gehörte.
Alarmierung auf Alarmierung
Kaum wieder im Feuerwehrhaus, kam die nächste Alarmierung – der Dauereinsatz wollte einfach nicht aufhören. Diesmal wurde eine unklare Rauchentwicklung bei Dimbach gemeldet.
Weiter ging es mit einem Ackerbrand, den ein Landwirt kurz nach 18 Uhr an der Staatsstraße 2260 in Richtung Eichfeld meldete. Das Feuer breitete sich durch den Wind rasend mit gut eineinhalb Meter großen Flammenhöhen aus und drohte auf benachbarte Felder und Wiesen überzugreifen. Der Einsatzleiter forderte deshalb umgehend die Feuerwehren aus Astheim, Gaibach, Fahr, Sommerach und Prichsenstadt mit wasserführenden Fahrzeugen nach. Durch diesen massiven Einsatz konnte das Feuer schließlich nach gut einer Stunde eingedämmt werden.
Massiver Einsatz
Der letzte Hilferuf des Tages kam beim anschließenden Reinigen der Einsatzfahrzeuge: Gemeldet wurde ein Feuer auf einer Wiese am Waldrand in Richtung Rimbach. Mehrere hundert Quadratmeter standen in Flammen, das Feuer drohte auf den Wald überzugreifen. "Das war ein deutlicher Beweis dafür, wie rasend schnell sich Vegetationsbrände ausbreiten können", so Moritz Hornung zusammenfassend.
Alles in allem befanden sich bei den sechs Einsätzen der Volkacher Feuerwehr sechs Fahrzeuge mit 30 Einsatzkräften vor Ort. Die Aufräumarbeiten und die Herstellung der Einsatzbereitschaft der eingesetzten Fahrzeuge dauerte dann noch bis 22.30 Uhr.