Ein kleiner, weißer Zettel hängt hinter der Glaseingangstür der Löwen-Apotheke am Kitzinger Marktplatz. Darauf steht: "Verehrte Kundschaft. Aus gesundheitlichen Gründen bleibt die Apotheke vorerst bis Ende November geschlossen". Wie Ralf Gevensleben, Inhaber der Apotheke, auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, wird aus vorübergehend jetzt dauerhaft. "Trotz bestehendem Mietvertrag gebe ich auf. Ich schließe am 15. Dezember endgültig."
"Gesundheitliche Gründe" nennt Gevensleben für seinen Entschluss, die Löwen-Apotheke nicht mehr zu öffnen. Aber nicht nur das: Es seien mehrere Sachen zusammengekommen. "Ich kann diese Apotheke nicht alleine betreiben", sagt der Inhaber und fügt an: "Ich finde keine Mitarbeiter. Personalmangel in der Apothekenbranche."
Löwen-Apotheke: kein Nachfolger für Gevensleben in Sicht
Nachwuchs habe er keinen gefunden, also keine Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA), wie sich das Berufsbild genau nennt. Gesucht habe er in den vergangenen drei Monaten nach einer PTA. Und auch ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Hier lief seine Suche bereits das letzte halbe Jahr.
Bis zum offiziellen Ende Mitte Dezember wartet auf Gevensleben noch einiges an Arbeit. "Da ich keinen Nachfolger habe, muss ich sehen, dass ich die ganze Ware, die ich habe, bestmöglich verkaufe", so der Apotheker.
Übernommen hatte er die Apotheke gemeinsam mit seiner Frau im März 2007 von Christa und Peter Ley, inklusive des dazugehörigen Reformhauses in der Marktstraße 12. Das gelbe, mehrstöckige Gebäude mit dem goldenen Löwen an der Ecke und dem roten Apotheken-Schild an der Front liegt am unteren Ende des Marktplatzes. Aufgefallen sein dürfte es den meisten Einheimischen sowie Touristen schon einmal auf dem Weg zur Alten Mainbrücke.
Ralf Gevensleben war die 19. Generation, die die Löwen-Apotheke geführt hat, wie es in einem Bericht dieser Redaktion von der Übernahme heißt – und damit vermutlich vorerst die letzte. Wie es mit den Räumlichkeiten nach seinem Auszug weitergeht, ist ungewiss.