
Das Kitzinger THW hatte zu seiner Jahresabschlussfeier geladen und fast alle aus der Blaulichtfamilie des Landkreises kamen, um mitzufeiern. Neben der Führung der Kreisbrandinspektion und den Kommandanten der Stadtfeuerwehr erschienen noch die Dienststellenleiter der Autobahnpolizei und der Kitzinger Polizei. Dazu noch auf der zivilen Seite Vertreter des Landratsamtes und der Stadtverwaltung. Der Lehrsaal in der Unterkunft des Technischen Hilfswerks (THW) war rappelvoll. Und mitten drin, voller Stolz und gut aufgelegt, der Leiter des THW-Ortsverbandes Florian Raab mit seinem Vertreter René Scholl
Der Begriff "Blaulichtfamilie" zog sich wie ein roter Faden durch die Berichte und Reden der Teilnehmer aus dem Landkreis. Wie hoch der Stellenwert des THW im Landkreis Kitzingen ist, beschrieb der stellvertretende Landrat Robert Finster mit den Worten: "Auf das THW kannst du dich immer verlassen!" Er blickte zurück auf die Zeiten des Kalten Krieges und dass sich danach die Einheit aufgrund der neuen globalen Lage umstrukturiert und neu ausgerichtet hat. Die Einsatzbereiche sind vielseitiger geworden, die Herausforderungen größer. Als Beispiel nannte er den Starkregen im Sommer 2024, wo die Helferinnen und Helfer fast bis zum Umfallen kämpften. "Dazu braucht es viele, gut ausgebildete und engagierte Helfer."
Die Blaulichtfamilie ist eine Besonderheit des Landkreises Kitzingen

Der Abend stand am Anfang unter dem Eindruck eines Unglücks am Repperndorfer Berg: der schwere Verkehrsunfall, bei dem eine junge Frau gestorben ist und drei Kinder verletzt wurden. Kreisbrandinspektor Patrick Stein, als Vertreter des Kreisbrandrates anwesend, ging kurz auf das Geschehen ein und sagte: "Wenn's größer wird, geht es nur zusammen. Wir sind froh, euch zu haben." Die Blaulichtfamilie sieht er als eine Besonderheit im Landkreis und meint abschließend: "Es läuft halt einfach bei uns", was auch die Chefs der Autobahnpolizeiinspektion und der Polizeiinspektion Kitzingen, Polizeioberrat Matthias Wehner und Polizeidirektor Jochen Dietrich, nur bestätigen konnten. Ebenso Manfred Freitag, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kitzingen, der zudem die hervorragende Jugendarbeit bei aktuell 30 Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren hervorhob.
Gut entwickelt: die Jugendarbeit und der Drohnentrupp
Ein Schlüsselwort, auf das auch immer wieder andere Redner eingingen. Dazu Florian Raab: "Die THW-Jugend ist der Grundstock für den Bestand des Kitzinger THW. Die heutigen aktiven Helferinnen und Helfer kommen überwiegend alle aus der Jugendgruppe." In seinem Jahresbericht gibt der THW-Chef eine kurze Abfolge der Einsätze. Personal fordernd waren die wöchentlichen Einsätze an den Ferienwochenenden mit der Autobahnbereitschaft. Hier wurden allein 1400 Stunden erbracht und 2500 Kilometer mit dem THW-Kombi zurückgelegt.
30 Alarmeinsätze hat es gegeben. Zum Beispiel eine Leichenbergung aus dem Main, Unterstützung der Feuerwehren bei Bränden, sowie technische Hilfe bei schweren Verkehrsunfällen. Kurios: die Rettung von 20 Schafen, die durch Hochwasser vom Festland getrennt waren. Zu einem sehr wichtigen Einsatzmittel hat sich der Drohnentrupp entwickelt, in dem besonders ausgebildete Helfer Tag und Nacht zur Verfügung stehen, um Brandobjekte zu beobachten oder vermisste Personen aufgespürt werden können.
Geehrt wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft Paul Dreyer, für 25 Jahre Daniel Bonic und für 50 Jahre Horst Ludwig und Jochen Dürr.