Das Wetter sorgte für zwei ganz unterschiedliche Tage bei den "Prichsenstadt Classics" am Wochenende. Während am Samstagnachmittag die Frühlingssonne die Besucher mit angenehme Temperaturen regelrecht anlockte, verhinderten Regenschauer am Sonntag größeren Andrang. "So ist das eben, das Wetter kannst du nicht beeinflussen. Vielleicht lockert es zumindest am Nachmittag etwas auf", blieb Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr gegen Mittag gelassen optimistisch.
Die Schau mit den Oldtimer-Fahrzeugen, Musik und Spektakel im historischen Städtchen war bereits vor Corona ein Besuchermagnet. Nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie hatte die Stadt die 14. Auflage diesmal wieder organisiert, was sich vor allem am Samstag auszahlte.
"Die Leute lechzen regelrecht danach, endlich mal wieder raus zu gehen und sich bei so etwas zu treffen. Einige waren schon lange vor den Oldtimern da", hatte Prichsenstadts Bürgermeister René Schlehr sichtlich zufrieden goutiert.
Tatsächlich tanzten nicht wenige zu den Pop- und Rock'n'Roll-Klängen spontan auf den Pflasterstraßen vor dem Karlsbrunnen in der Stadtmitte. Eine Schautanzgruppe aus Eltersdorf sorgte zwischenzeitlich mit einem Auftritt für Abwechslung und Bewegung.
Viele Besucher ließen es sich an den Tischen und Bänken am Straßenrand gut gehen bei einem Gläschen Wein. Im Mittelpunkt standen die rund 120 Oldtimer, die sich auf die Stadt verteilten. Dazu gehörten manche Schmuckstücke, dicke amerikanischen Schlitten etwa der Marke Chevrolet und Buick. Ob Opel, Fiat, Ferrari, Citroen, Trabant, bis hin sogar zum Mercedes Simplex – es gab einiges zu bestaunen für die Fans alter Automobile.
Mit dabei war diesmal wieder Klaus-Dieter Liss, dessen schmucker Buick Baujahr 1955 unweit des Rathauses parkte. Der Auto- und vor allem Oldtimer-Liebhaber aus Kleinlangheim hat bei allen bisherigen 14 Classics teil genommen. "Wenn man vor der Haustüre wohnt, macht man natürlich mit. Es ist wirklich sehr schön hier", sagte Liss.
Ihm gefiel vor allem die Ausfahrt, bei der 25 angemeldete Veteranen am Samstagnachmittag gemütlich durch die Landschaft rollten. Mit Zwischenstopps führte die wieder von Bruno Heinlein ausgesuchte Route diesmal durch sämtliche Prichsenstädter Stadtteile, weil die Großgemeinde dieses Jahr ihren 50. Geburtstag feiert.
Klaus-Dieter Liss ist wie viele der Teilnehmer häufiger auf Oldtimer-Treffen. Er hat mittlerweile rund 70 Oldtimer, die er in seiner Halle in Gräfenneuses hegt und pflegt. "Früher hatte ich einen Betrieb, in dem wir die restaurierten. Heute ist es Hobby." Wie viele andere war er an beiden Tagen in Prichsenstadt.
Am Sonntag hatten sich allerdings manche der Oldtimer-Besitzer schon früh auf den Heimweg gemacht angesichts des Wetters. Geblieben waren einige Standbetreiber, die bei bei den Classics ihre Waren ausstellten, wie Eva-Maria Rösch, die Rockabilly- und Vintage-Mode Mode anbot. "Es hat so viel Spaß gemacht! Der Samstag war super und lief auch gut", meinte sie.
Wieder einmal unter Menschen zu sein und verkaufen zu können, habe gut getan, so die Unternehmerin aus Obereuerheim. Für sie beginnt die gewohnte Wochenend-Tour auf Festen nun wieder so richtig. Gegen Mittag spielte schließlich die Band "All 4music" am Brunnen und sorgte für etwas Stimmung. "Wir machen einfach das beste daraus", ließen sich Wolfgang Butterhof und seine Kollegen auch von den Regentropfen nicht die Laune verderben.