Sollen Kommunen Luftfilter für ihre Schulen anschaffen oder nicht? Vor dieser Frage stand jüngst auch der Kitzinger Stadtrat. Oberbürgermeister Stefan Güntner führte in das Thema ein mit der Aussage: "Die Meinungen gehen auseinander von 'Wir machen alles' bis zu 'Wir machen nichts'."
Güntner selbst erklärte, warum er für mobile Luftfilter in den Kitzinger Schulen ist: Er erwartet, dass es ab Herbst vom Staat Vorgaben für die Schulen geben werde. Entweder gebe es Unterricht mit Lüfteranlagen oder Distanzunterricht. Letzteres wolle man weder Eltern noch Kindern erneut zumuten, war der Tenor im Stadtrat. So plädierte der OB dafür, die zugesagten staatlichen Fördermittel zu nutzen und in mobile Lüfter für alle Klassenzimmer von Jahrgangsstufe 1 bis 6 im Stadtgebiet zu investieren. Ältere Kinder hätten die Möglichkeit zur Impfung.
Investition für alle Klassen
Astrid Glos wünschte Lüfteranlage für alle Klassen. Sie wandte sich gegen erneuten Distanzunterricht. Die Erfahrung zeige, dass bei betroffenen Schüler vieles verloren gegangen sei. "Die Kinder sind abgehängt worden." Eine Kontinuität im Schulbetrieb sei wichtig.
Siegfried Müller (UsW) schimpfte gar über die kurzfristig erlassene Förderung: "So ein Programm den Kommunen in so kurzer Zeit aufs Auge zu drücken, ist eine Frechheit!" Er sei enttäuscht von der Regierung. Bis Schulbeginn sei es nur möglich, mobile Geräte aufzustellen.
Timo Markert (CSU) war wie Glos dafür, alle Klassenzimmer mit den Lüftern auszustatten. Man könne von den Jugendlichen ab zwölf Jahren nicht verlangen, dass sich alle impfen ließen. Also machte der Stadtrat Nägel mit Köpfen und entschied einstimmig, alle städtischen Klassen- und Fachräume mit mobilen Lüftungsgeräten auszustatten.
Dass Kinder dafür büßen sollen, dass man sich einerseits die Investition in die Lüftungsgeräte sparen will und ndererseits, dass zu viele Erwachsene sich nicht impfen lassen wollen, finde ich empörend.