In den Ostertagen ließ die Abtei Münsterschwarzach aufhorchen. Sechs bestätigte Corona-Fälle waren seither dort unter den rund 80 Benediktiner-Mönchen aufgetreten. Nach Reihentestungen unter Mönchen und Mitarbeitern, die letzte am vergangenen Freitag, kam kein neuer Fall hinzu, berichtet Julia Martin, Pressesprecherin der Abtei auf Anfrage.
Bislang seien die Krankheitsverläufe bei den Erkrankten relativ mild, so dass niemand ins Krankenhaus musste, so Martin. Bei der Ursachenforschung fiel auf, dass der Klosterpförtner am Karsamstag als Erster Symptome hatte. Martin erklärt: "Er hat die meisten Begegnungen nach außen und ist wohl von einem Besucher von außen angesteckt worden. In der Zeit vor dem Ausbruch der Symptome hatte er weitere interne Kontakte, die zur Übertragung des Coronavirus geführt haben."
Alle per Test ermittelten Viren seien die aus England bekannte Mutationsvariante und daher sehr ansteckend. Alle Betroffenen seien in jener Woche angesteckt worden, in der noch keine Erkrankungen aufgetreten seien. Das lasse sich an der Inkubationszeit gut erkennen, erklärt Martin. Der letzte Fall sei acht Tage nach der fraglichen Woche aufgefallen. "Es wurde kein Fall nachgewiesen, der in der Zeit der Isolation und internen Separation aufgetreten war", berichtet die Abtei-Sprecherin. "Durch die Isolation der Erkrankten, die in den internen Reihentestungen durch Bruder Dr. Ansgar Stüfe identifiziert wurden, konnten wir eine weitere Ansteckung innerhalb des Konvents verhindern."
Das sind die Folgen für die Abtei
Die Gottesdienste in der Klosterkirche sind seit Karsamstag abgesagt worden und die Abteikirche bleibt geschlossen. Martin: "Wir sehen uns in der Verantwortung, absolut keine Kontakte nach außen zu ermöglichen und auch Besucherinnen und Besucher nicht in den selbst definierten Quarantänebereich der Mönche zu lassen."
Dagegen könnten die Betriebe in der Abtei normal weiterarbeiten. Allerdings hat das Benediktiner-Kloster bemerkt, dass weniger Menschen in die Läden gingen und wahrscheinlich aus Angst vor Ansteckung fernblieben.
Nach den Osterferien konnte das Egbert-Gymnasium nach geltenden Corona-Vorgaben und mit Testpflicht wieder den Präsenzunterricht für einen Teil der Schüler aufnehmen. Das Gästehaus ist hingegen seit November für Gäste geschlossen. Im Recollectio-Haus, ein Erholungsort für Mitarbeiter in geistlichen Berufen, ist am 11. April ein neuer Kurs gestartet. Laut Abtei dürfen die Gäste dazu allerdings nur mit einem negativen PCR-Test anreisen und werden zudem vor Ort mehrmals getestet.