Im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch in der Abtei Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen) macht einer der Ordensbrüder, zugleich behandelnder Arzt im Kloster, den Behörden schwere Vorwürfe. Der Konventarzt der Benediktiner, Dr. med. Ansgar Stüfe, schreibt auf den Internetseiten der Abtei, die Mönchsgemeinschaft sei ganz auf sich alleine gestellt gewesen. "Alle Empfehlungen, die es offiziell dazu gibt, sind völlig unzureichend."
Stüfe kritisiert auch, dass es die Behörden der Abtei verweigert hätten, alle Mönche nach den Regeln für Gemeinschaftsunterkünfte schon frühzeitig zu impfen. Andere Klöster in Bayern seien bereits durchgeimpft. Die Maßnahmen der Regierung seit Beginn der Pandemie bezeichnete der Arzt als "eher hemmend" in Bezug auf Vorbeugung.
Sechs Mönche sind mittlerweile erkrankt
An Karsamstag war der Ordensbruder an der Pforte, der laut Kloster viele Außenkontakte hat, via Antigen-Schnelltest als coronapositiv identifiziert worden. Es folgte eine Reihentestung des gesamten Konvents. Dabei sei zunächst ein weiterer Infizierter entdeckt worden, berichtet Stüfe. Daraufhin habe die Mönchsgemeinschaft alle Gottesdienste abgesagt, sich in Selbstisolation begeben und die positiv getesteten Mitbrüder im derzeit geschlossenen Gästehaus des Klosters isoliert.
Inzwischen sind insgesamt sechs Mönche erkrankt. Der bislang letzte Reihentest am vergangenen Freitag zeigte keine Neuerkrankungen mehr. Das Gesundheitsamt Kitzingen habe dem Konvent nach Ansicht von Stüfe viel zu spät PCR-Tests angeboten. Hätte das Kloster nicht selbst die Initiative ergriffen, "wären sehr viel mehr Mitbrüder erkrankt", lautet die Schlussfolgerung des Arztes. Weiter kritisiert er: Vom Gesundheitsamt würden "zahllose Papiere versandt, die in Aufmachung und Inhalt geradezu grotesk sind". Stüfe: "Alle langen, komplizierten Texte sind das Papier nicht wert."
Stüfe moniert auch, dass in den Empfehlungen der Regierung bei einem Gruppenausbruch die Antigen-Tests gar keine Rolle spielten. "Aber nur so konnten die Fälle rechtzeitig erkannt werden, bevor andere angesteckt wurden", erklärt der Arzt. Dies sei mit Blick auf die vielen weltlichen Mitarbeiter des Klosters und die Kunden der Werkstätten nicht unerheblich.
Landratsamt: Abtei hat Verstoß gegen die Meldepflicht verübt
Der Kritik der Abtei begegnet das Landratsamt Kitzingen mit einer minutiösen Auflistung der Abläufe. Das Gesundheitsamt hätte dem Konvent früh nach Ausbruch der Krankheit mehrere PCR-Tests angeboten, was Stüfe aber abgelehnt habe. Überdies habe die Abtei einen Verstoß begangen, weil sie den zweiten Corona-Fall erst zu spät an die Behörden gemeldet habe.
Zur Impfung der Mönche teilt das Landratsamt mit, dass das zuständige BRK angesichts des knappen Impfstoffs auch im Kloster streng nach Priorisierungsgruppen geimpft habe. Das sei mit Landratsamt und Regierung abgesprochen und ebenfalls vom Konventarzt akzeptiert worden. Am 11. Februar seien daher 41 Mönche geimpft worden. Weitere Brüder, teilweise unter 60 Jahren, zu impfen, wäre damals "weder moralisch noch rechtlich vertretbar gewesen", erklärt das Landratsamt.
Die Kreisbehörde betont, dass es nach dem Ausbruch der Krankheit mehrmals täglich Kontakt zur Abtei gegeben habe. Bruder Stüfe sei immer kooperativ gewesen und habe den Eindruck vermittelt, dass er als Facharzt und durch seine Entscheidung, regelmäßig Schnelltests zu machen, die Situation vor Ort beherrsche. "Dennoch", so teilt das Landratsamt mit, "erhielt er zu jedem Zeitpunkt vom Gesundheitsamt die notwendige Unterstützung". Landrätin Tamara Bischof betont: "Die Vorgehensweise meines Amtes und meiner Mitarbeiter war nicht nur rechtlich völlig korrekt, sondern geprägt von bestmöglicher Unterstützung und Hilfestellung."
Ja mir wird auch zuhause kein PCR-Test angeboten. Ich muss mich selber kümmern und nach Albertshofen fahren. Dort wird man nach Anmeldung nicht abgewiesen. Vollkaskomentalität?
So ein Kloster ist ein Haushalt der etwas anderen Art!
Anmassend finde ich die Forderung nach bevorzugter Impfung. Wenn der Hintern auf Grundeis geht, kann sogar die Kirche und ihre Gefolgsleute Forderungen an den Staat stellen. Mich wundert, dass die Kirche selbst keinen Impfstoff besorgt hat, die Verbindungen und das Geld dazu sind ja ausreichend vorhanden.
Aber vielleicht wissen wir nicht alles.
Sollen doch erst die Beschäftigten in den KITAS, Schulen, Pflege, Personen mit Vorerkrankungen geimpft werden.
Ehrlich, ich habe grundsätzlich nichts gegen die Kirche. Aber auch die Mönche haben sich an die regeln zu halten - und wenn ein Kloster sich schon nicht isolieren kann ?? - wer dann ????
Wer hat die Mönche aufgehalten, nach Albertshofen zum PCR test zu fahren.
Vor allem wenn sie, wie von Ihnen suggeriert in die Aufzählung fallen. Dann ist es erst recht eine Sauerei, wenn sie sich nicht schon vorher mehr getestet haben.
Mir schwillt immer mehr der Kamm.