Der Casteller Gemeinderat hat sich nun zur Sanierung der gemeindlichen Abwasseranlagen in Castell und in Wüstenfelden für eine Variante ausgesprochen. In seiner Sitzung sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, dass die Kommune für Castell eine SBR-Anlage und für Wüstenfelden eine Schilfkläranlage vorschlagen. "Wir reichen die Studie der Fachhochschule Hof mit dieser Empfehlung beim Wasserwirtschaftsamt ein", sagte Bürgermeister Christian Hähnlein.
Die Behörden hatten im Vorfeld eine Untersuchung möglicher Varianten für beide gefordert. Bürgermeister Hähnlein stellte die Ergebnisse dieser Tage zusammen mit dem Fachmann der FH Hof auf den Bürgerversammlungen in der Gemeinde detailliert vor. Beide beantworteten dazu noch einige Fragen aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger.
Eine für Castell favorisierte SBR-Anlage (sequenzielles biologisches Reinigungsverfahren) käme nach der Berechnung der Hochschule auf rund 3,35 Millionen Euro. Diese Lösung hielten die Fachleute für sinnvoller, als eine Biocos-Durchlauf-Kläranlage oder eine pflanzliche Anlage. Von der Größe her wird sie auf 1500 Einwohnergleichwerte ausgelegt.
Für die Schilfkläranlage im Ortsteil Wüstenfelden wurden rund eine Million Euro geschätzt, was dort auch leichter umsetzbar sei. Bei beiden Fällen kommen die Planungskosten hinzu, mögliche Förderungen sind nicht mit eingerechnet.
"Wir rechnen mit einer Rückmeldung vom Wasserwirtschaftsamt, das nun die Unterlagen prüfen wird", sagte der Bürgermeister. Ob im kommenden Jahr bereits die exakte Planung aufgenommen werde, lasse sich noch nicht sagen. Der einst anvisierte Termin zur Fertigstellung bis 2027 lasse sich wohl nicht einhalten, so Hähnlein. Er schätzte vorsichtig, dass die Sanierung bis 2030 klappen könnte.
Außerdem wurden in der Ratssitzung die Hebesätze für die Grundsteuer behandelt. Hier legte das Gremium fest, dass die Grundsteuer A von 400 auf nun 300 Prozent verringert wird. Die Grundsteuer B wird von 400 Prozent auf künftig 180 Prozent herab gesetzt.