Bei der Fürstlich Castell'schen Bank (Castell-Bank) dreht sich weiter das Personalkarussell. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Jan Bettink hat am Mittwoch in der Hauptversammlung sein Amt niedergelegt, wie es in einer Pressemitteilung des Geldinstituts heißt.
Bettink war erst 2019 zur Castell-Bank gestoßen und hatte dort Ingo Mandt als Aufsichtsratschef abgelöst, der im Zuge größerer Personalrochaden nach nur zehn Monaten zum Vorstandssprecher aufgerückt war. Der erneute Wechsel, so hieß es, fand "wie geplant" statt. Zum Nachfolger Bettinks wählten die Mitglieder des Gremiums Christoph Schücking, den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Frankfurter Privatbank Metzler.
Ferdinand Fürst zu Castell-Castell dankte dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden laut Mitteilung im Namen der beiden Eigentümer. Bettink habe das Bankhaus bei der anstehenden Transformation "mit hoher Sachkenntnis und großem Engagement" begleitet. Er freue sich, in Christoph Schücking einen "exzellenten und auch mit der Bank erfahrenen Vorsitzenden" gewonnen zu haben.
Zugleich begrüßte er Jessica Holzbach als neues Aufsichtsratsmitglied, eine "erfolgreiche Unternehmerin mit frischen Ideen aus der FinTech-Branche". Holzbach ist Mitgründerin der Digitalbank Penta und aktuell von Pile.
Weiteres Vorstandsmitglied verlässt im Laufe des Jahres die Bank
Der Aufsichtsrat entsprach in seiner Sitzung am Mittwoch auch dem Wunsch von Christian Hille, im Laufe des Jahres aus "persönlichen Gründen" aus dem Vorstand auszuscheiden. Hille war 2020 zur Castell-Bank gestoßen. Seine Aufgaben in der Vermögensverwaltung soll der Privatkundenvorstand Thomas Rosenfeld übernehmen.
Auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 blickt die Castell-Bank nach eigenen Angaben dankbar und zufrieden. Der Jahresüberschuss liegt laut Mitteilung bei 4,1 Millionen Euro (nach 5,1 Millionen im Vorjahr). "Trotz erheblicher Turbulenzen an den Kapital- und Finanzmärkten, der schnellen Zinswende, der Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds in Deutschland und gezielter Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Bank konnte die Privatbank (...) ihre Eigenkapitalbasis nochmals deutlich stärken", heißt es.
Der Vorstandssprecher sieht die Castell-Bank "klar im Vorwärtsgang"
Vorstandssprecher Ingo Mandt wird mit den Worten zitiert: "Wir sind mit der Transformation unserer Bank gut im Plan. Die Fürstlich Castell'sche Bank ist deutlich resilienter und kundennäher geworden und befindet sich wieder klar im Vorwärtsgang." Man habe "zahlreiche neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von namhaften Wettbewerbern" gewonnen.
Die Castell-Bank hatte im März 2019 ihre Filialen in Volkach und Wiesentheid geschlossen, zuletzt auch die Filiale in Gerolzhofen. Mitte dieses Jahres soll in Frankfurt am Main ein neuer Standort eröffnet werden. Im kommenden Jahr feiert die Bank mit Sitz in Castell und Würzburg ihr 250-jähriges Bestehen.
Die Castells beherrschen die Bank, was in diesem Sekor mehr als wichtig ist, haben vollständige Kontrolle über sämtliche Vorgänge.