Bis Sonntagabend, 15. Mai, können die Wiesentheider Bürger und Bürgerinnen über den künftigen Standort des neuen Kindergartens entscheiden. Sie können per Briefwahl abstimmen oder am Sonntag ins Wahllokal gehen. In den beiden Bürgerentscheiden stehen sich ein Bürgerbegehren und ein Ratsbegehren gegenüber.
Beim Bürgerentscheid 1 muss man ankreuzen, ob man für den von der Bürgerinitiative vorgeschlagenen Standort im Baugebiet "Seeflur III" ist oder nicht. Entsprechend gilt es, beim Bürgerentscheid 2 anzukreuzen, ob man für oder gegen den von der Gemeinderatsmehrheit vorgeschlagenen Standort am Lindachsgraben ist.
Drei Wahlen auf einem Stimmzettel
Das Prozedere der Abstimmung erscheint auf den ersten Blick kompliziert. "Es ist, wie wenn drei Wahlen auf einem Stimmzettel stehen", sagt Verwaltungsleiter Christian Sturm. Jede Abstimmung für sich ist unabhängig von der anderen. Die Wähler können bei beiden Bürgerentscheiden jeweils mit Ja oder Nein stimmen oder sich enthalten. Es ist auch möglich, nur bei einem Entscheid ein Kreuzchen zu machen und beim anderen nicht.
Bei jeder einzelnen Abstimmung entscheidet die Mehrheit. Diese Mehrheit muss jedoch mindestens 20 Prozent der Abstimmungsberechtigten betragen; in Wiesentheid wären das etwa 780 Wähler. Nur dann ist ein Entscheid gültig. Für den möglichen, aber unwahrscheinlichen Fall, dass beide Bürgerentscheide eine Mehrheit erhalten, sieht der Wahlzettel eine Stichfrage vor. Ihr Ergebnis entscheidet bei einem Patt.
Wahlberechtigt sind insgesamt rund 3900 Bürger. Es dürfen auch alle EU-Bürger, die ihren Wohnsitz im Markt Wiesentheid haben, zur Abstimmung. Neu ist das Wahllokal für den Sonntag, 15. Mai. Alle Stimmen werden in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule im Eisenbergring abgegeben. Dort wird dann auch nach 18 Uhr das Ergebnis ausgezählt.