Zum Artikel "Mehr Grün in Kitzingen" vom 30. Oktober erreichte unsere Redaktion folgende Zuschrift:
Sehr geehrte Frau Röllinger, Sie wissen nicht, wie sehr Sie mir als Anwohnerin der Innenstadt mit Ihrer Kolumne "am Rande" vom vergangenen Mittwoch in Bezug auf die Erneuerung der Kaiserstraße, des Königsplatzes et cetera aus dem Herzen gesprochen haben. Ich sehe durchaus Verbesserungsfähigkeit, aber von "furchtbar" zu…, ja was? Durch diese Maßnahme? Bestimmt nicht!
Ich habe mir nämlich den Siegerentwurf und die weiter hinten platzierten angeschaut, als sie vom Bauamt ausgestellt worden waren. Das Ganze kam mir vor, wie der 08/15 Entwurf der Vorstellungen eines Planungsbüros, wie eine Innenstadt heute eben zu sein hat, angereichert mit einigen wenigen Anpassungen für Kitzingen.
Von wegen viel mehr Grün! Es mögen einige Bäume gepflanzt werden, aber in der Hauptsache herrscht das Grau des Pflasters vor. Sogar das bisschen Grün um den Brunnen am Platz der Partnerstädte wird noch beseitigt! Das Gärtchen wird mit Pflaster nachgebildet? Vielleicht noch grün angestrichen? Das wäre doch entzückend! Und wen um Himmelswillen stört der wunderschöne Magnolienbaum, um den "gerungen" wird? Die Stadtkirche nimmt den ihr zukommenden Raum auch ohne das Abholzen des Baumes ein! Sogar den Pfarrgarten hätte man gerne im Einheitsgrau! Wozu?
Ich bin gespannt, wer auf die "bahnbrechende" Idee kommt, sämtliche Bäume am Königsplatz zu fällen, um dann "Sichtachsen" auf die nicht vorhandene Gastronomie in der Weiterführung der Kaiserstraße zu bekommen!
Schließlich noch eines: Auch wenn die Stadt für die Menschen da sein muss und "Autogrechtigkeit" wirklich von gestern ist, sollte man sich überlegen, wo die wegfallenden Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, denn es werden immer wieder die vergessen, die ohne ihr Auto gar nicht mehr wirklich bewegungsfähig sind. Dabei muss man bedenken, dass die Sparkassentiefgarage gesperrt ist und die Tiefgarage Himmelsleiter nur wenige öffentliche Parkplätze bietet! Vielleicht hätten sich die siegreichen Planer auch darüber einmal Gedanken machen sollen. Das taten sie nämlich nicht, denn ich habe beim letzten Neujahrsempfang mit einigen von ihnen gesprochen!
Und ja, in größeren Städten muss man in der Innenstadt weite Wege laufen, aber auch um schnell bei Bäcker und Metzger einzukaufen? Hat jemand auch mal daran gedacht, dass eine funktionierende Stadt nicht nur Aufenthalts- und Erlebnisort ist, sondern auch dazu dient, sich mit den Dingen des täglichen Bedarfs möglichst zügig zu versorgen?
Elvira Kahnt, 97318 Kitzingen