Zu dem Artikel "Überschwemmungen nach Unwettern" vom 3. Juni erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Als Anwohner in einem neu definierten Überschwemmungsgebiet muss man sich fragen, was den Amtsschimmel treibt, mittels bürokratischer Regulierungen den Naturkatastrophen zu trotzen. Ein jahrelang bewährtes System eines natürlichen Bachlaufes (Rodenbach), der am 05.01.2003 bei einem Hochwasserstand von 672 Zentimeter in Schweinfurt noch einwandfrei sein Zweck erfüllte, wird nunmehr als Biotop deklariert und umgestaltet.
Jedem dürfte noch das Hochwasser des Mains in Kitzingen mit Überschwemmungen des Mainufers und des Stadtteiles Etwashausen in Erinnerung sein. Unerwartete Niederschläge und widrige Naturereignisse gab es schon immer. Aus dem besagten Bachlauf wird jetzt ein aufstauendes Gewässer, da das Bachbett kürzlich naturiert wurde und somit der Bewuchs nicht mehr gepflegt werden darf. Es sollte doch den zuständigen Personen klar sein, dass eine Behinderung des Regenwasserabflusses sich auf die Leistungsfähigkeit des Baches auswirkt. Das alles soll zum Wohl der Umwelt sein?
Da hilft auch die beste Nina-Warnapp zum Schutz von Menschen und Tier nichts. Es müssten die verantwortlichen Behörden zur Rechenschaft gezogen werden. Es wird versucht, die gemachten Fehler durch Versiegelungen und Neuerschließung an anderer Stelle auszugleichen. Man nimmt gewollt Überschwemmungen an neuen Stellen in Kauf. Mein Resümee: die Natur ist stärker als jedes menschliche Handeln. Der Tännigwald wird forstwirtschaftlich stark genutzt und dabei immer kahler. 50 Meter weiter liegt ein unbewirtschaftetes Gelände, auf welchem sich die Natur arrangiert und innerhalb von zehn Jahren eine dichtbewachsene Waldfläche hat entstehen lassen. Tiere flüchten sich seitdem bei Treibjagden in das besagte Grundstück und wenn man genau hinhört, nimmt man ein leises Gelächter wahr.
Matthias Sigloch
97318 Kitzingen