Zu dem Artikel "Wie die nächste Sturzflut zu verhindern wäre" vom 13. September erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Bei Regenmengen von weit über 80 Liter pro Quadratmeter, so wie sie gerade in Süd- und Ostdeutschland und den angrenzenden Ländern gemeldet sind, reicht das Rohr entlang der B 8 bis zum Main nicht mehr aus, um die Bäche aus dem Westen abzuleiten. Das hat man schon jetzt mit der Flut in der Parkgarage am Main festgestellt.
Beim letzten Mal hat man dann einen Bypass durch die Bahnunterführung gebaut, um diese "Engstelle" zu beheben. Jetzt werden sich die Bäche wieder daran erinnern, dass sie im Mittelalter auf kurzem Weg über die Obere und Untere Bachgasse geflossen sind und die "Stadtoberen" können dann aus den Fenstern von Rathaus und Bauamt mit betroffenem Blick verfolgen, wie sich die Lehmbrühe vom "Hofrat" an ihnen vorbei in den Main ergießt! Diesmal wird dann auch das neue Einwohnermeldeamt geflutet.
Man muss halt endlich anfangen mit kleinen gestaffelten Rückhaltebecken von Westheim über Kaltensondheim, Repperndorf und den Buchbrunner "Heißen Stein" die Bachoberlaufe zu bremsen. Der neue Leiter vom Tiefbauamt hat ja sicher in vorherigen Bauämtern schon Erfahrung gesammelt und kann mit dem Bauhof und einer Baggerfirma sofort beginnen. Andere Gemeinden haben das auch schon ohne europaweite Ausschreibung gemacht.
Bei den Betonwerken in der Umgebung liegen überall die Betonverbundblöcke in Legobauweise bereit, welche bestimmt kurzfristig für den Bachrückstau verwendet werden können. Auch Etwashausen wird immer mehr zugebaut, so dass sich die Hochwässer vom Main und den östlichen Bächen nicht mehr ausbreiten können und sich dann natürlich in die Höhe stauen müssen und jetzt Häuser fluten, die vorher noch nie betroffen waren. Versicherungen sind dann kaum mehr oder nur sehr teuer erhältlich. Deshalb baut ja die Stadtverwaltung weiter Kindergärten und Parkgaragen in Überflutungsgebiete, weil ja die Schäden problemlos vom Steuerzahler beglichen werden und bis zur nächsten Wahl ist alles wieder vergessen. Ein "Wohlfühlklima" für Kitzingen, von dem OB Güntner aber träumt, sieht anders aus.
Karl-Heinz Conrad
97318 Kitzingen