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Marktbreit
Bauzeit acht Jahre, Kosten 230 Millionen Euro: Der Abriss und Neubau der A7-Brücke bei Marktbreit rückt näher
Fast einen Kilometer spannt sich das Bauwerk über das Maintal. Das macht die Sache kompliziert und teuer. Sowohl auf der Autobahn als auch darunter wird man die Auswirkungen spüren.
Die rund einen Kilometer lange Talbrücke der A7 bei Marktbreit soll vermutlich Ende 2025 schrittweise abgerissen und neu gebaut werden.
Foto: Eike Lenz | Die rund einen Kilometer lange Talbrücke der A7 bei Marktbreit soll vermutlich Ende 2025 schrittweise abgerissen und neu gebaut werden.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 13.04.2025 11:25 Uhr

Nach mehr als 40 Jahren ist die Talbrücke der Autobahn 7 bei Marktbreit am Ende. Der wachsende Verkehr, aber auch Mängel beim Bau von 1977 bis 1981 haben ihr so weit zugesetzt, dass sie demnächst abgebrochen und neu gebaut wird. Von der Regierung von Unterfranken kommt nun grünes Licht: Anfang April hat sie den Planfeststellungsbeschluss erlassen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Formal besteht damit nun Baurecht.

Wann es mit den Arbeiten an dem 924 Meter langen und 60 Meter hohen Bauwerk zwischen den Anschlussstellen Marktbreit und Kitzingen losgeht, steht damit aber noch nicht fest – vermutlich Ende 2025. Sowohl auf der Autobahn selbst als auch im Tal wird man davon stark betroffen sein. Die Bauzeit ist auf acht Jahre angesetzt. Den Bund wird das Projekt geschätzte 230 Millionen Euro kosten, im Vergleich zu 55 Millionen D-Mark damals.

Die Brücke überspannt Straßen, den Main und die Bahnstrecke

Die alte Brücke wird Stück für Stück abgetragen, eine Sprengung, wie sie an anderer Stelle Mittel der Wahl ist, kommt wegen des darunter verlaufenden Mains nicht infrage. Größere Teile könnten den als Bundeswasserstraße ausgewiesenen Fluss blockieren und den Schiffsverkehr zum Erliegen bringen. Auch zwei Staatsstraßen – die St 2418 zwischen Marktbreit und Ochsenfurt und die St 2270 von Segnitz nach Frickenhausen – sowie die Bahnstrecke von und nach Würzburg verlaufen unterhalb der Brücke. Die Unternehmen müssen also behutsam vorgehen.

Zunächst wird das Teilbauwerk, das den Verkehr Richtung Ulm trägt, abgerissen und neu gebaut, danach geht es an das Teilstück Richtung Würzburg. Der Verkehr wird dabei jeweils auf das bestehende Bauwerk geleitet. Mit Behinderungen ist auf jeden Fall zu rechnen, auch auf den darunter liegenden Straßen. Nach Angaben der Regierung soll die Brücke künftig nur noch auf fünf Stützenpaaren ruhen statt wie bislang auf neun – "um das Tal möglichst filigran zu überspannen und den Blick in die Landschaft freizugeben", wie es heißt.

 
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  • Felix Habermann
    Kann mich noch gut daran erinnern als
    während meiner Bundeswehrzeit das
    Biebelrieder Kreuz im Dezember 1981
    eröffnet wurde. Habe nämlich des
    öfteren am Sonntag Abend meine
    Kameraden aus Iphofen und
    Kitzingen abgeholt um nach
    Wolfhagen zu fahren.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Edgar König
    Eine sehr gute Nachricht.
    Wobei es bei den aktuell veranschlagten 230 Millionen Baukosten des Großprojekts bekanntlich nicht bleiben wird, eher das doppelte oder dreifache.
    Wichtiger ist, dass der Bund den Bau endlich angeht, und damit auch fertigstellen wird.
    gez. R.K.
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  • Peter Koch
    "um das Tal möglichst filigran zu überspannen und den Blick in die Landschaft freizugeben"

    Wenn dafür technische Risiken eingegangen werden müssten wäre das fatal. Die Macher der Golden Gate Bridge hätten über die Herausforderung bei Marktbreit wohl nur gelacht, aber die sind schon lange tot. Diese Teufelskerle brauchten nur zwei Stützpfeiler, der Bau dauerte vier Jahre, es wurde etwas billiger als kalkuliert und alles andere als in der Landschaft nicht sichtbar.
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  • Robert Hippeli
    Wir brauchen keine filigrane Golden Gate Bridge!
    Jede Brücke soll anders aussehen, jedes Bauwerk braucht einen Architektenwettbewerb, wer soll das bezahlen?

    Wir brauchen endlich Brücken und Bauwerke nach dem Legoprinzip. Nur so lassen sich die Baukosten in der BRD im Autobahn und Bahnbau im Griff behalten.

    Das kleine Holland macht es uns vor. Bauen um Baukastenmodel, nur das können wir uns leisten!
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  • Johannes Metzger
    Dass die Planer auf Stützen verzichten und deshalb vermutlich auf eine Stahlkonstruktion für die großen Spannweiten setzen, ist sicher eine gute Sache. Vermutlich lässt der Untergrund aber auch keine andere Wahl.
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  • Marc Stürmer
    8 Jahre Bauzeit ist einfach nur eines: blamabel!

    Zum Vergleich: die berühmt-berüchtigte Talbrücke Rahmede der A45, die 2021 komplett gesperrt werden musste und sich seit 2023 im Bau befindet hat ca. 3 Jahre veranschlagte Bauzeit.

    Was können die in NRW, was in Bayern verloren ging?
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  • Johannes Metzger
    Nein, das ist eine überzogene Kritik. Die Verhältnisse sind nicht vergleichbar und die Planer auch nicht auf den Kopf gefallen. Es muss eine Bundesbahnhauptschlagader überquert werden, eine wichtige Wasserstraße und zwei Straßen. Zumindest eine davon mit hohem Verkehrsaufkommen.
    Was man kritisieren kann, ist der späte Baubeginn. Aber dazu haben ja die CSU Verkehrsminister erheblich beigetragen und das jahrelange Festhalten an der Schuldenbremse durch CSU/CSU und FDP ist sicher auch ein Problem, aber halt Vergangenheit.
    Ob die Bauzeit bei „Rund um die Uhrbetrieb“ erheblich „ verkürzt werden kann, sollte aber nochmal geprüft werden.
    Meine Sorge ist , dass die Ostfahrbahn, die ja auch in einem besorgniserregenden Zustand ist, die zusätzliche Belastung über den langen Zeitraum gar nicht aushält und dann ein Umleitungsverkehr durch die Dörfer und Städte im Umkreis fließt.
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  • Marc Stürmer
    Jede Baustelle ab einer gewissen Länge hat ihre eigenen Herausforderungen.

    Laut Wikipedia war die Bauzeit der jetzigen Brücke von 1977 bis 1981, also vier Jahre.

    Ich bleibe daher dabei: 8 Jahre ist einfach nur blamabel, denn man schaffte es früher in der Hälfte der Zeit!
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  • Norbert Meyer
    China hat in 5 Jahren 50 (!) neue Flughäfen gebaut ! Und hier : 8 Jahre für EINE Brücke !!!
    Das einzige schnelle, was in BRD schnell wächst , sind die Diäten Schlechtleister.. 🤬🤬
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  • Dietmar Eberth
    Unsinniger Vergleich.

    Neubau (auf der grünen Wiese) ist was anderes als eine Renovierung/Ersatzbau bestehender Infrastruktur in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland.

    Bezogen auf Flugpassagieraufkommen ist China ein "Entwicklungsland" und Deutschland braucht keine WEITEREN Flughäfen. In Deutschland ist letztes Jahr jeder Einwohner fast 3x geflogen (insgesamt fast 200 Millionen Flugpassagiere). In China kommt jeder Chinese letztes Jahr gerade mal auf einen 1/2 Flug (insgesamt 720 Millionen Flugpassagiere).

    Deutschland hat andere Prioritäten, zb. Bau von LNG-Terminals in kürzester Zeit.
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  • Norbert Meyer
    Die Luftnummer der "Grünen" ungenutzte LNG Terminals für überteuertes US_Gas, das keiner braucht u. niemand bezahlen kann ! Aber darum gehts hier nicht , sondern dass eine lumpige Brücke 8 Jahre Bauzeit braucht. Die Brücke wird ja nicht renoviert, sondern sie wird nebendran neu gebaut u. die "alte" wird Stück für Stück abgerissen. Ja, Deutschland hat Prioritäten, aber die "FALSCHEN" wie man seit einigen Jahren sieht !
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  • Johannes Metzger
    In China, ich hab 3 Jahre dort gelebt und gearbeitet, wurden allerdings auch unzählige Flughäfen und andere Infrastrukturprojekte aus dem Boden gestampft, die niemand braucht.
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  • Johannes Metzger
    Wird nicht am Schutz der Bahnstrecke unter der BAB 7 Brücke schon gearbeitet? Sind diese Absicherungsmassnahmen nicht Teil des Projektes?
    Nachdem die beiden Fahrspuren der Brücke ziemlich marode sind muß trotzdem der gesamte Verkehr wahrend des Abrisses der Westfahrbahn auf die Ostfahrbahn verlegt werden. Es ist daher mit erheblichen Geschwindigkeitseinschränkungen (60km/h?) und einer erhöhten Unfallhäufigkeit zu rechnen.
    Welche Umleitungsstrecken sind vorgesehen?
    Erfolgt der Abriss von der Mitte zu den beiden Widerlagern zeitgleich?
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