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Marktbreit
Abriss nach 40 Jahren: Die A-7-Brücke bei Marktbreit muss neu gebaut werden
40 Jahre sind für eine Brücke kein Alter. Die Mainbrücke zwischen Segnitz und Marktbreit ist aber schon marode. Warum? Und was bedeutet der Neubau für den Verkehr auf der A 7?
Die Autobahnbrücke A7 bei Marktbreit ist marode und muss ersetzt werden.
Foto: Hartmut Hess | Die Autobahnbrücke A7 bei Marktbreit ist marode und muss ersetzt werden.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 12.08.2023 03:16 Uhr

An der A 3 im Landkreis Kitzingen wird fleißig gebaut. Nun kommt eine Baustelle auf der A 7 hinzu: Die Autobahnbrücke zwischen Marktbreit und Segnitz wird abgebrochen und neu gebaut. Die Autobahn GmbH des Bundes antwortet auf die wichtigsten Fragen.

Wie alt ist die Autobahnbrücke und warum muss sie nach kurzer Lebensdauer neu gebaut werden?

Die Mainbrücke Marktbreit wurde 1982 fertiggestellt. Damals gab es Probleme bei der Bauausführung. Laut Autobahn GmbH hat aber auch die gestiegene Verkehrsbelastung einen wesentlichen Einfluss auf den Zustand des Bauwerks. Insbesondere wirkt sich der hohe Anteil des Schwerlastverkehrs aus, der zu Ermüdungsschäden am Überbau geführt hat. Aufgrund des Bauwerkszustandes ist ein Ersatzneubau erforderlich. Aus Sicht der Autobahn GmbH "bewegt sich die Lebensdauer der Mainbrücke Marktbreit durchaus im durchschnittlichen Rahmen".

Ist für die Schäden aus der Bauzeit noch jemand haftbar zu machen?

Nein.

Wann beginnen die Arbeiten?

Da der Zeitpunkt des Baubeginns maßgeblich vom Verlauf des Planfeststellungsverfahrens abhängt, gibt es noch keine Angaben zum konkreten Baubeginn. Der Bau wird nach derzeitigem Kenntnisstand bis zu acht Jahre dauern. Gründe dafür sind die Gesamtlänge der Mainbrücke von fast einem Kilometer sowie die Querung des Mains, der Bahnlinie Treuchtlingen – Würzburg und zweier Staatsstraßen.

Wie läuft der Neubau ab?

Der geplante Bauablauf ist wie folgt: Verlegung des Verkehrs auf das Teilbauwerk der Richtungsfahrbahn Würzburg, Abriss des Teilbauwerks in Richtung Ulm, Neubau des Teilbauwerks in Fahrtrichtung Ulm, Verlegung des gesamten Verkehrs auf das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Ulm. Danach folgt der Abriss des Teilbauwerks in Richtung Würzburg und anschließend dessen Neubau. Am Ende wird der Verkehr auf die neuen Fahrbahnen verteilt.

Welche Art von Brücke wird gebaut und wie lange soll sie halten?

Die Bestandsbrücke wird durch eine Stahlverbundbrücke, eine Stahlkonstruktion mit Fahrbahnplatten aus Beton, ersetzt. Die theoretische Nutzungsdauer beträgt 70 Jahre.

Mit welchen Einschränkungen müssen die Verkehrsteilnehmer rechnen?

Durch die Beibehaltung aller Fahrstreifen wird es laut Autobahn GmbH während des gesamten Baus "nur zu minimalen Einschränkungen" kommen. In erster Linie wird es Geschwindigkeitsreduzierungen geben.

Werden für den Bau neue Grundstücke von fremden Eigentümern benötigt?

Aus heutiger Sicht werden einige angrenzende Grundstücke nur vorübergehend in Anspruch genommen, die nach Fertigstellung wieder an die jetzigen Eigentümer übergeben werden.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Aktuell werden die Gesamtkosten auf etwa 230 Millionen Euro geschätzt.

Daten und Fakten zum künftigen Bauwerk

Das Ersatzbau wird analog zur bestehenden Brücke in nahezu gleichen Abmessungen und mit der gleichen Anzahl an Fahrspuren erstellt. Die neue Brücke ist 924,5 Meter lang. Die Zahl der Pfeiler wird von derzeit neun auf fünf reduziert. Die Autobahn GmbH erwartet dadurch "ein optisch wesentlich transparenteres, den Talraum öffnendes Bauwerk".

 
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  • Matthias Braun
    Was lang hält, bringt kein Geld. Das wussten die Baufirmen auch schon früher.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Römerbrücken haben tausende von Jahren gehalten. Woran das nur liegt?!
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  • Elisabeth Hofmann
    nicht nur die Römerbrücken sind uralt, aber waren die so hoch mit der Spannweite ?
    sind da zigtausende Fahrzeuge drüber, davon wer weiss wieviele 40 tonner täglich ?
    Wurden bei den Römerbrücken im Winter Salz gestreut

    Denke der Vergleich hinkt etwas. Früher war alles besser, da waren die Gummistiefel noch aus Holz
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  • Daniel Hagmann
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/rom-beton-haltbarkeit-1.5728353

    Es darf jedoch bezweifelt werden, dass die Römerbrücken oder deren Baustoffe dem Schwerlastverkehr und ganz besonders dem Winterdienst gewachsen wären.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Die Römerbrücke in Trier hält auch heute noch dem Verkehr stand.
    Aber kommen wir mal ins Detail: Der römische Baustoff, Kalk und eine spezielle Vulkanasche, erhärtete nur langsam, blieb dann aber sozusagen elastisch. Zu Rissen wie bei den heutigen Betonkonstruktionen kam es bei ihnen nicht.
    Zudem war diese Bauweise sogar klimafreundlicher: das beim Kalkbrennen freigestzte CO2 wurde vom Kalk beim Abbinden wieder gebunden.
    Aber heute muss ja alles schnell gehen. Der Beton soll nach wenigen Tagen schon begehbar sein. Und Stahl hat es leider an sich, dass er mit Wasser reagiert und dabei Wasserstoff freisetzt und das Material verspröden lässt.
    Aber heute wird ja nichts mehr für die Ewigkeit gebaut. Die Baunternehmen brauchen Aufträge und für die Kosten muss ja die Allgemeinheit aufkommen.
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  • Heribert Mennig
    Wäre es nicht sinnvoller, zuerst eine neue Brücke nebenan zu bauen und auf beiden Seiten die Verkehrsführung geringfügig zu ändern. Anschließend die alte Brücke abreißen. Das gäbe praktisch keine Verkehrsbehinderungen. Übrigens: Schade, dass es die alten Römer nicht mehr gibt. Die haben damals Brücken gebaut, die heute noch stehen. grinsen
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  • Ilse Ludwig
    Gut das es zur Römerzeit keine Autos gab...
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  • Harald Bach
    Geplante Bauzeit 8 Jahre??? 230 Mio Euro Baukosten? Ich verwette meinen A….. darauf, dass beides nicht eingehalten wird 😉
    Komischerweise geht das in anderen Ländern wesentlich schneller und günstiger als bei uns ….🤷🏻‍♂️
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  • Florian Stenger
    Liegt daran das das in Deutschland alles Alibi Baustellen sind. Bedeutet das es auch so lange dauert weil sehr wenige Leute an Bau und Planung beschäftigt sind was es angeblich günstiger macht.

    Bei uns wurden mal 2km einer Staatsstraße erneuert Bauzeit 1 Jahr weil nur 5 Leute auf der Baustelle beschäftigt waren. Es hieß damals das man auch nach 3-6 Monaten fertig werden könnte aber dafür bräuchte man viel viel mehr Personal und dadurch wäre die Baustelle teuer und das wäre für eine Staatsstraße wo täglich 5000 Autos fahren nicht rentabel. Auf die Erneuerung der letzen 5 km wartet man seit 2009 vergebens.
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  • Thomas Müller
    Nunja, sogar die Italiener schaffen das in der Hälfte der Zeit. Morandi Brücke Genua!!
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  • Robert Hippeli
    Eine wichtige Frage hat der "Lokalredakteur" vergessen:

    Bekommt die neue Autobahnbrücke für 230 Millionen Euro endlich auch einen Seitenwindschutz?

    In diesem Talgrund treten regelmäßig extreme Seitenwinde auf!
    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/seitenwind-wirft-lkw-anhaenger-um-art-5483507
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  • Fabian König
    Das stimmt. Mich hat‘s vor vielen Jahren mal mit einem Sprinter ein gutes Stück zur Seite geschoben, nachdem ich einen LKW überholt hatte. Mir ist fast das Herz stehen geblieben.
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  • Georg Metzger
    Wenn ich mich nicht irre, steht mindestens ein nicht ganz kleiner Teil der Autobahnbrücke auf Frickenhäuser Gemarkung. Geographische Genauigkeit sollte selbstverständlich sein!
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