
In Rödelsee bewegen derzeit am Ortsausgang Richtung Iphofen hinter dem Sportgelände große Baumaschinen viel Erdreich. Von der Ferne wirkt es wie eine Hügellandschaft, durchzogen von breiten fast planen Streifen – die künftigen Straßen im neuen Baugebiet "Am Schwanberg".
Dort entstehen 75 Bauplätze in verschiedenen Größen. Viele von diesen waren rasch reserviert, doch angesichts der steigenden Kosten gaben auch etliche Bauherren die Plätze wieder zurück. Aktuell sind 48 verkauft, zwölf sind laut Bürgermeister Burkhard Klein reserviert. Er gibt sich zuversichtlich, dass in diesem Jahr die Zahl 60 bei den verkauften Bauparzellen erreicht wird.
Eigentlich hätte es einen offiziellen Spatenstich geben sollen, doch der hatte ausfallen müssen. Doch statt diesen nachzuholen, hatte man sich für ein Baustellenfest entschieden. Eine Idee, die sich im Nachhinein als eine gute herausstellte. Denn die künftigen Rödelseer und Rödelseerinnen, die zum Teil ihre Kinder und weitere Familienangehörige mitgebracht hatten, waren sehr angetan von dem Zusammentreffen mit den künftigen Nachbarn. "Vielen Dank für den schönen Nachmittag am letzten Samstag. Tolle Organisation, viele Informationen und gute Gespräche." So lautete die Rückmeldung einer Familie an Bürgermeister Klein.
Wohnen mit Blick auf den Schwanberg

Verena (28) und Michael Bühringer (32) strahlen beim Baustellenfest mit der Sonne um die Wette. Warum sie sich für Rödelsee entschieden haben? "Rödelsee ist schön", antwortet Verena Bühringer. Beide kommen aus Kitzingen, ihr Bruder wohnt in Iphofen. Da lag das Neubaugebiet in Rödelsee mit Blick auf den Schwanberg natürlich nahe. Hier seien Parzellen zur Verfügung gestanden und der Preis habe gestimmt, sagt Michael Bühringer. Sieben Jahre habe man Zeit, "in dieser Zeit müssen wir es stemmen." Beide sind positiv gestimmt, den Traum vom Haus rechtzeitig verwirklichen zu können.
Bei einem solchen Neubaugebiet ziehen viele neue Familien hierher. "Da lernt man schnell Leute kennen, weil jeder neu ist", meint Verena Bühringer. Doch nicht nur die Neuen werden die Bühringers kennenlernen. Denn Bürgermeister Burkhard Klein kündigte an, dass, sobald die Türe eingebaut ist, wohl auch der ein oder andere Verein einmal dort anklopft und zu den Veranstaltungen einlädt.
Zuerst die Finanzierung sichern

Zwei, drei Jahre haben Florian Elz (36) und Sandra Tögel (32) aus Kitzingen einen Bauplatz gesucht. Vor Corona seien keine Bauplätze zu bekommen gewesen, erzählen sie. Über die Internetseite der Gemeinde sei man auf die Plätze in Rödelsee aufmerksam geworden.
Die beiden wollten schon vor zwei Jahren bauen, hatten dann ihre Reservierung aber wieder storniert. Jetzt gebe es aber wieder eine KfW-Förderung, weswegen nun im zweiten Anlauf die Finanzierung möglich sei. Denn auch sie sagen: "Rödelsee ist schön." Schließlich seien beide mit der Region verbunden und wollten auch deswegen im Landkreis bleiben.
Ihr Ziel: Nächstes Jahr zu Weihnachten in den eigenen vier Wänden zu sein. Deswegen haben sie sich auch für den Bau eines Fertighauses entschieden.
Das ist durchaus möglich. Bürgermeister Burkhard Klein rechnet mit einem Baubeginn für die Häuser im März 2024, Robert Rüger vom Erschließungsträger KfB (Kommunales für Bayern) meinte, dass eventuell sogar schon heuer mit dem Bau begonnen werden könne.
Informationen zu den Vorarbeiten

Das würde auch Maik Maltusch (44) aus Hettstadt freuen. Er war der Erste, der sich einen Bauplatz kaufte. Über seine Arbeitsstelle in Kitzingen war er auf Rödelsee gekommen. Ein Jahr lang hatte er nach einem Bauplatz Ausschau gehalten.

Matthias Pröstler und Kilian Philipp vom Büro "rö ingenieure" und Heiko Kellner von der Baufirma Markgraf führten über das neue Baugebiet. Zuvor hatte Weinprinzessin Anna Deppisch die Gäste willkommen geheißen und sie ihre Bauplatznummer ziehen lassen. So lernten sich die Nachbarn, falls dies noch nicht der Fall war, gleich kennen.
Auch Anlieger der Jahnstraße waren beim Baustellenfest dabei, ebenso vormalige Grundstückseigentümer. Bei Getränken und typischem Baustellen-Essen wurden Kontakte geknüpft. Auch für die Kinder war mit Süßem, Trampolin und Ballspielen gesorgt.
Bürgermeister Klein informierte über die künftige Anbindung des Baugebiets. Nach wie vor werde ein Kreisverkehr favorisiert. Klein erinnerte daran, dass die Gemeinde ein Begrüßungsgeld zahle, ebenso einen Ökologie- und im Falle eines Falles auch einen Archäologiebonus.
Wenigstens ein paar Mehrfamilienhäuser oder mehrzweck Gebäude hätten nicht weh getan.
In Zeiten wie heute muss man sich immer überlegen ob diese Familien jemals ohne Auto einkaufen, zur Arbeit oder Hobby kommen werden.