Nachdem das Landratsamt die dafür notwendige fünfte Änderung des Flächennutzungsplans bereits genehmigt hat, galt es nun im Rödelseer Gemeinderat, die Einwände und Anregungen zum Bebauungsplan "Am Schwanberg" abzuwägen und diesen als Satzung zu beschließen. Im Anschluss kam es darüber zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Gemeinderat Markus Ostwald und Bürgermeister Burkhard Klein.
Wie bereits bei den Abwägungen zum Flächennutzungsplan stimmten die Vertreter der Freien Liste Fröhstockheim Rödelsee bei einigen Abwägungsbeschlüssen dagegen. Zum Beispiel bei den Einwänden der Regierung von Unterfranken. Diese sieht nach wie vor die Größe des geplanten Wohngebiets als sehr kritisch an.
Kreisverkehr ist nötig
"Wir waren immer für das Baugebiet, aber nicht in dieser Größe", erklärte Markus Ostwald. Dem hielt Bürgermeister Burkhard Klein entgegen, dass für die Erschließung des Baugebiets ein Kreisverkehr benötigt werde, für nur 30 Bauplätze würde dieser sich nicht rechnen. "Wir müssen auch auf Wirtschaftlichkeit achten", betonte Klein.
Zum wiederholten Male erklärte der Bürgermeister, dass die Nachfrage nach Bauplätzen groß sei. Wenn einer ein Baugrundstück zurückgebe, dann gebe es gleich mehrere, die es haben wollten. Es sei sinnvoll, einen großen Schritt zu tun, bekräftigte Klein, der aber auch signalisierte, dass die Grenze dann erreicht sei. Zumal es auch schwierig sei, Land von Privat zu erwerben. In anderen Gebieten käme man in geschützte Bereiche. Im Gespräch ist aber immer noch eine Weiterentwicklung von Fröhstockheim.
Warten auf die Verträge
Aufgebaut hat sich die Auseinandersetzung nach Ostwalds Frage, wie der von der Gemeinde beauftragte Erschließungsträger, das Unternehmen Kommunales für Bayern (KFB), mit Preissteigerungen wegen des Ukraine-Kriegs umgeht. "Ich kann nur empfehlen, bestimmte Klauseln einzubauen, die uns das Innenministerium an die Hand gibt", riet Ostwald und bat, die KFB darauf hinzuweisen. Bürgermeister Klein bat Ostwald, doch einfach zu warten, bis die Verträge der KFB mit den Firmen auf dem Tisch lägen. Die Gemeinde schaue sich jeden Vertrag genau an.
Klein meinte zudem, dass grundsätzlich derzeit nichts unmöglich sei. Niemand könne in die Zukunft schauen. Klein warnte aber davor, nicht immer alles schwarz zu malen.
Klein erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Gemeinderat beschlossen hat, der Firma Weeth, die mit der Sanierung des Baugebietes "Am Schlossberg" beauftragt ist, bei den wegen der geopolitischen Lage gestiegenen Diesel- und Energiekosten zu entgegenzukommen. Die Gemeinde übernimmt hier die nachgewiesenen Mehrkosten gegenüber der Kalkulation. Die Firma hätte keinen Anspruch darauf gehabt, betonte Klein.
Gemeinderat stimmt zu
Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat den Bebauungsplan als Satzung. Mit gleichem Abstimmungsergebnis billigte das Gremium den städtebaulichen Vertrag mit Erschließungsvereinbarung mit der KFB Baumanagement GmbH ebenso die Honorarvereinbarung.
Auf dem Areal des künftigen Baugebietes sind derzeit viele Erdhaufen zu sehen. Der Untergrund wurde durch eine Grabungstechnikerin der Bodendenkmalpflege sondiert. Bürgermeister Klein berichtete von einigen wenigen Funden. Diese Stellen müssten nun noch von einer Fachfirma gründlicher untersucht werden.
Vermutlich im Juni 2022 liegen die Ausschreibungsergebnisse vor. Dann seien die Spekulationen um die Quadratmeterpreise beendet. Diese würden dann mit den Bauwerbern besprochen, die dann Gelegenheit hätten, ihre Kaufentscheidung zu überdenken. Die Bauwerber seien darüber informiert, sagte Klein.