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Volkach
Bauern-Proteste in Volkach: Warum die Landwirte sich als "Prügelknaben der Nation" fühlen
Ängste und Sorgen bereitet den Landwirten die aktuelle Politik der Ampelregierung. Wie geht es mit ihren Betrieben weiter? Ein Treffen vor Ort auf der Suche nach Antworten.
Bauernprotest an der Mainschleife: Mehrere Landwirte stellten sich am Montagabend mit ihren Traktoren an der Staatsstraße in Volkach auf.
Foto: Hanns Strecker | Bauernprotest an der Mainschleife: Mehrere Landwirte stellten sich am Montagabend mit ihren Traktoren an der Staatsstraße in Volkach auf.
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:14 Uhr

Die ersten Landwirte sind schon am späten Montagnachmittag da und stellen sich mit ihren Traktoren auf einem Nebenweg der Staatsstraße Volkach in Richtung Schwarzach auf. Deutlich sichtbar ein Schild: "Zukunft braucht Bauern – Bauern brauchen Zukunft." Es ist das Kernthema ihres Protests.

Was sich Johannes Leipold vom gleichnamigen Weingut in Astheim wünscht? "Neuwahlen, um die Ampelregierung wegzubringen, die angedrohte Dieselerhöhung abschaffen und die Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge beibehalten." Mit beginnender Dunkelheit fahren weitere Trecker vor. Über zehn sind es schon. Eine Vielzahl gelber Blinklichter. Sie kommen von der ganzen Mainschleife: von Volkach, Astheim und Obervolkach, von Untereisenheim bis nach Püssensheim. Landwirte, Winzer und Obstbauern.

Bei den Bauern ist die Stimmung auf dem Nullpunkt

Die Stimmung ist genauso eiskalt wie die herrschende Witterung, nämlich auf dem Gefrierpunkt. Auf der Staatsstraße hat der Feierabendverkehr eingesetzt, Auto- und Lkw-Fahrer zeigen Sympathie mit den Demonstranten: Sie geben geben Hupzeichen beim Vorbeifahren. Der Daumen geht nach oben. Immer wieder fragen sich die Landwirte: "Sollen wir die Zeche zahlen? Das kann es doch nicht sein! Nicht auf Kosten der Bauern!"

Auf Schildern wie diesem haben die demonstrierenden Landwirte ihre Positionen formuliert.
Foto: Hanns Strecker | Auf Schildern wie diesem haben die demonstrierenden Landwirte ihre Positionen formuliert.

Einer erklärt einem interessierten Bürger: "Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben. Das ist das größte Problem." Er spricht von Wettbewerbsverzerrung. "In anderen EU-Ländern gibt es für die Landwirtschaft keine oder nur ganz geringe Steuern." Und: "Wenn wir gegen den Osten konkurrieren sollen, kann es so nicht weitergehen."

Die Landwirte sprechen von einem "echten Einschlag" 

Seine Stimmung schwankt zwischen Zorn und Resignation. "Was macht ihr, wenn ihr von uns nichts mehr bekommt? Dann müsst ihr das nehmen, was ihr aus dem Osten angeboten bekommt!" Der Landwirt zählt auf, was die "Prügelknaben der Nation" schon alles hinnehmen mussten: Pflanzenschutzverordnungen, Biodiversität, Stilllegungen.

Aufgewühlt gehen die Diskussionen weiter: "Was da jetzt gerade passiert ist ein echter Einschlag!" Die beängstigende Frage, die alle beschäftigt: "Wie geht es dann mit dem Betrieb weiter?" Für alle steht eines fest: Aufhören ist keine Option.

 
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