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Volkach
Bauern-Demo in Volkach: Gegen Kürzungen, Streichungen und ständige Gängelei
Landwirte und Winzer drücken mit Sternfahrt ihren Unmut aus. Dabei zeigt sich: Die Spar-Pläne sind nur ein Teil des Problems – der Kampf findet an vielen Fronten statt.
Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Freitagabend in Volkach gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung. Die Sternfahrt begann an der Staatsstraße 2271.
Foto: Peter Pfannes | Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Freitagabend in Volkach gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung. Die Sternfahrt begann an der Staatsstraße 2271.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 15.07.2024 18:42 Uhr

Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Vorabend des Dreikönigstags in Volkach gegen die geplanten Kürzungen staatlicher Subventionen ihrer Betriebe. Mit ihren Traktoren machten sie auf ihre aktuellen Sorgen und Nöte aufmerksam. Die Sternfahrt rund um Volkach, das Mahnfeuer auf einem Acker und zwei Infostände in der Altstadt machten deutlich: Die Bäuerinnen und Bauern werden weiter vehement gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung protestieren.

Die Protestaktion in Volkach war gut organisiert. Zwar bildeten sich an den Kreisverkehren kleinere Staus, zu einer Blockade des fließenden Verkehrs kam es aber nicht. Die Landwirte trafen sich zunächst auf einem landwirtschaftlichen Grundstück des Volkacher Landwirts Karl-Heinz Bernard unmittelbar an der Staatsstraße 2271 kurz vor Volkach.

Der Kampf an vielen Fronten

Von dort aus startete der blinkend demonstrierende Konvoi in Richtung Mainbrücke. Eineinhalb Stunden dauerte die Sternfahrt, die wieder am Startpunkt endete. An allen vier Einfahrtsstraßen standen rund um Volkach zur "Begrüßung" beleuchtete Schlepper, die verdeutlichten, dass die Bauern an vielen Fronten kämpfen werden, um ihre Ziele zu erreichen.

Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar (Bildmitte) betrieb mit ihrer Mannschaft einen Informationsstand in Volkach am Oberen Tor.
Foto: Peter Pfannes | Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar (Bildmitte) betrieb mit ihrer Mannschaft einen Informationsstand in Volkach am Oberen Tor.

Die Federführung der Aktion lag in den Händen des Bayerischen Bauernverbands (BBV) und des Vereins "Landwirtschaft verbindet Bayern" (LSV). BBV-Geschäftsführer Wilfried Distler (Nenzenheim) und LSV-Vorsitzender Tizian Klein (Atzhausen) organisierten mit ihren Teams den Verlauf der Demonstration. "Die Agrardieselrückerstattung steht nach den jüngsten Beschlüssen immer noch im Feuer", sagte Distler.

Die Kfz-Steuer bleibt ein Thema bei den Demonstrationen der Bauern

Außerdem solle die Befreiung von der Kfz-Steuer in Schritten abgeschafft werden. "Dagegen wehren wir uns bayern- und deutschlandweit."

Die Sternfahrt führte auch durch den Kreisverkehr.
Foto: Peter Pfannes | Die Sternfahrt führte auch durch den Kreisverkehr.

Mit der Aktion in Volkach wolle man ein Zeichen setzen, so Distler. "Bei allen Aktionen rund um die Landwirtschaft gehen wir gemeinsam mit dem Bauernverband auf die Straße", sprach sich Tizian Klein für Teamarbeit aus. Bundesweit gäbe es viele "Baustellen". Vor allem durch die Bürokratie würden die Landwirte "gegängelt".

Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Freitagabend in Volkach gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung. Die Sternfahrt führte auch durch den Kreisverkehr beim Aldi.
Foto: Peter Pfannes | Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Freitagabend in Volkach gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung. Die Sternfahrt führte auch durch den Kreisverkehr beim Aldi.

Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar betrieb mit ihrer Mannschaft einen der beiden Informationsstände am Oberen Tor. Viele Menschen, die am Abend zum Winterzauber unterwegs waren, blieben an den Ständen stehen und diskutierten mit den Landwirten. Ihre Meinungen reichten vom totalen Verständnis für die landwirtschaftlichen Anliegen bis zu kritischen Worten: "Das sind unsere Steuergelder." Berg-Erbars klare Forderung: "Wir wollen, dass die Bundesregierung die Kürzungen und Streichungen zur Gänze zurücknimmt."

 
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Kommentare
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  • Manfred Englert
    Im Artikel geht s um den Protest der Bauern in Volkach. Und der war gut organisiert und durchgeführt.
    Wenn es jedoch dazu kommen sollte, daß die Traktorfahrer Straftaten oder schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten begehen, verlieren die nicht nur meinen, sondern bestimmt auch den Respekt vieler Mitbürger.
    Und ich kann mir vorstellen, daß bei Blockade Spezial-Abschlepp-Unternehmen zum Zuge kommen, die dann die Traktoren der Nötiger unter hohem finanziellen Aufwand, das alles dieser Straftäter zu tragen hat, abschleppen werden.

    Demo ja, jedoch friedlich und ohne Straftaten zu begehen!
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  • Ewald Schnabel
    5Milliarden ins Ausland verschenken, und dann den Bauern und Bürgern Geld abnehmen so geht es nicht weiter alle auf die Straße
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  • Reinhard Rauch
    Die Arbeit der Landwirte hat meinen Respekt. Für ihren weiteren Protest habe ich allerdings kein Verständnis. Die jetzigen Kürzungen sind ein Kompromiss, den die Landwirte akzeptieren sollten. Die weiteren Proteste werden von Rechtsextremisten angestachelt und angeheizt. Die Landwirte sollten sich für diese Spaltung der Gesellschaft nicht missbrauchen lassen. Die seit langem bestehende Bürokratie und Gängelung ist eine Folge der hohen Subventionen, die Landwirte seit Jahren erhalten und auch brauchen. Ohne die dokumentierten Nachweise besteht einfach Missbrauchsgefahr durch schwarze Schafe.
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  • Ewald Schnabel
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  • Ewald Schnabel
    Die Politiker halten uns für dumm Bauern haben recht
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