Rund 200 Landwirte und Winzer demonstrierten am Vorabend des Dreikönigstags in Volkach gegen die geplanten Kürzungen staatlicher Subventionen ihrer Betriebe. Mit ihren Traktoren machten sie auf ihre aktuellen Sorgen und Nöte aufmerksam. Die Sternfahrt rund um Volkach, das Mahnfeuer auf einem Acker und zwei Infostände in der Altstadt machten deutlich: Die Bäuerinnen und Bauern werden weiter vehement gegen die Spar-Pläne der Bundesregierung protestieren.
Die Protestaktion in Volkach war gut organisiert. Zwar bildeten sich an den Kreisverkehren kleinere Staus, zu einer Blockade des fließenden Verkehrs kam es aber nicht. Die Landwirte trafen sich zunächst auf einem landwirtschaftlichen Grundstück des Volkacher Landwirts Karl-Heinz Bernard unmittelbar an der Staatsstraße 2271 kurz vor Volkach.
Der Kampf an vielen Fronten
Von dort aus startete der blinkend demonstrierende Konvoi in Richtung Mainbrücke. Eineinhalb Stunden dauerte die Sternfahrt, die wieder am Startpunkt endete. An allen vier Einfahrtsstraßen standen rund um Volkach zur "Begrüßung" beleuchtete Schlepper, die verdeutlichten, dass die Bauern an vielen Fronten kämpfen werden, um ihre Ziele zu erreichen.
Die Federführung der Aktion lag in den Händen des Bayerischen Bauernverbands (BBV) und des Vereins "Landwirtschaft verbindet Bayern" (LSV). BBV-Geschäftsführer Wilfried Distler (Nenzenheim) und LSV-Vorsitzender Tizian Klein (Atzhausen) organisierten mit ihren Teams den Verlauf der Demonstration. "Die Agrardieselrückerstattung steht nach den jüngsten Beschlüssen immer noch im Feuer", sagte Distler.
Die Kfz-Steuer bleibt ein Thema bei den Demonstrationen der Bauern
Außerdem solle die Befreiung von der Kfz-Steuer in Schritten abgeschafft werden. "Dagegen wehren wir uns bayern- und deutschlandweit."
Mit der Aktion in Volkach wolle man ein Zeichen setzen, so Distler. "Bei allen Aktionen rund um die Landwirtschaft gehen wir gemeinsam mit dem Bauernverband auf die Straße", sprach sich Tizian Klein für Teamarbeit aus. Bundesweit gäbe es viele "Baustellen". Vor allem durch die Bürokratie würden die Landwirte "gegängelt".
Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar betrieb mit ihrer Mannschaft einen der beiden Informationsstände am Oberen Tor. Viele Menschen, die am Abend zum Winterzauber unterwegs waren, blieben an den Ständen stehen und diskutierten mit den Landwirten. Ihre Meinungen reichten vom totalen Verständnis für die landwirtschaftlichen Anliegen bis zu kritischen Worten: "Das sind unsere Steuergelder." Berg-Erbars klare Forderung: "Wir wollen, dass die Bundesregierung die Kürzungen und Streichungen zur Gänze zurücknimmt."
Wenn es jedoch dazu kommen sollte, daß die Traktorfahrer Straftaten oder schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten begehen, verlieren die nicht nur meinen, sondern bestimmt auch den Respekt vieler Mitbürger.
Und ich kann mir vorstellen, daß bei Blockade Spezial-Abschlepp-Unternehmen zum Zuge kommen, die dann die Traktoren der Nötiger unter hohem finanziellen Aufwand, das alles dieser Straftäter zu tragen hat, abschleppen werden.
Demo ja, jedoch friedlich und ohne Straftaten zu begehen!