Jetzt heißt es: Farbe bekennen. An diesem Donnerstag, 15. Dezember, stellt der Autozulieferer ZF aus Schweinfurt im Kitzinger Stadtrat seine Machbarkeitsstudie vor. Ihr Thema: Zu welchen Bedingungen können in Kitzingen autonome Busse, auch Shuttles genannt, verkehren? Mit den Shuttles will Kitzingen möglicherweise die lange angemahnte Einführung von Stadtbussen überspringen und gleich ins fahrerlose, digitale E-Mobilitätszeitalter durchstarten.
Die Grundidee: Auf zunächst drei Strecken im Stadtgebiet sollen die autonomen Shuttle-Busse fahren und damit ausgewählte Stadtteile, Industriegebiete, Bahnhof und Klinik Kitzinger Land miteinander verbinden. Dieses Vorgehen ist aus Sicht von Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) und großen Teilen des Stadtrats zukunftsträchtig, hat aber auch Haken. So ist in Auszügen der Machbarkeitsstudie zu lesen, dass zunächst eine entsprechende technische Infrastruktur geschaffen werden muss, damit ein Shuttle auch verkehrssicher durch die Stadt navigieren kann. Das kostet viel Zeit und Geld.
Über die Kosten soll wohl in der Stadtratssitzung an diesem Donnerstag ab 18.30 Uhr in der Alten Synagoge gesprochen werden. Sicherlich geht es um Millionen-Investitionen, die im besten Fall durch hohe staatliche Zuschüsse flankiert werden. Klar ist aber auch, dass ZF mit einem Regelbetrieb frühestens im Jahr 2027 rechnet. Das heißt im Umkehrschluss: Die Stadt müsste noch vier weitere Jahre ohne ein Stadtbussystem auskommen.
ZF: Autonomer Shuttle-Betrieb ist in Kitzingen möglich
Aus ZF-Sicht ist das Shuttle-System in Kitzingen umsetzbar: Auf den drei Strecken Hoheim – Bahnhof – Marshall Heights, Industriegebiet ConneKT – Bahnhof und Klinik – Bahnhof könnten jeweils zwei der autonomen Busse verkehren. Auf der kurzen Strecke kämen sie alle 15 Minuten vorbei, auf den längeren alle 30 Minuten.
Ein Problem ist mancherorts die Trennung zwischen der Shuttle-Spur und dem restlichen Verkehr. So setzt ZF auf Vorschlag der Kitzinger Stadtverwaltung darauf, dass die Shuttles in großen Teilbereichen auf den Fahrradwegen verkehren sollen, um so zum Beispiel Staus ausweichen zu können. Das widerspricht allerdings dem Ziel, den Radverkehr in der Stadt auszuweiten. Fraglich bleibt, ob dann die Radler auf die Straße ausweichen müssten. Ebenso stellen Gegenverkehr und parkende Fahrzeuge auf denjenigen Strecken ein Problem dar, auf denen sich die Shuttle die Straße mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen müssen. Denn eine durchgehende Fahrbahn nur für den Shuttle-Verkehr wird es in der Innenstadt nicht geben können.
Aufwändig wird auch die technische Installation von neuen Ampeln und Steuerungsgeräten. Ein wichtiger Punkt hier: Der autonome Shuttle-Betrieb benötigt flächendeckend ein 4G-Funknetz.
Shuttle-Verkehr auf drei Linien möglich
Die SPD-Fraktion hat sich daher schon vor der Sitzung zu Wort gemeldet und Bedenken am autonomen Busbetrieb angemeldet, bezogen auf die Bedingungen, die dafür in Kitzingen gegeben oder zu schaffen sind. Die Stellungnahme der Fraktion wird in der Sitzung behandelt werden.
Am Ende wird sich der Stadtrat fragen müssen, ob er an der Variante mit fahrerlosen Shuttles festhalten will oder Alternativen, etwa Elektro-Busse mit Fahrern, einsetzen möchte.
die Fahrgastzahlen werden am Donnerstag vorgestellt und danach von der Main-Post veröffentlicht. Ebenso die voraussichtlichen Kosten/Förderquoten, wenn sie genannt werden.
Freundliche Grüße
Main-Post
Redaktion Kitzingen
Was hat das mit Bodenhaftung zu tun, man schaut sich einfach mal was an, anschauen kostet nix.
Zudem entscheidet der Stadtrat und nicht die Verwaltung.
Kitzingen hat als eine der letzten Städte in Bayern mit mehr als 20.000 Einwohnern noch keinen Stadtbusverkehr und diese Situation darf nicht für weitere 4 Jahre so bleiben!