
Am Sonntag, 7. Mai, wird in Castell der Abschluss der Dorferneuerung gefeiert. Seit gut 20 Jahren lief die umfangreiche Verschönerung des gut 650 Einwohner zählenden Ortes, die an vielen Stellen für Veränderungen und Verbesserungen gesorgt hat.
Etwa 3,5 Millionen Euro sind dafür investiert worden, Geld, das sich gelohnt hat, da ist sich Jochen Kramer sicher. "Eine solche Verwandlung hätte ein kleiner Ort wie Castell nie geschafft. Es ist eine große Aufwertung für die Bürger und auch für den Tourismus", verglich der Altbürgermeister dieser Tage das vorherige Aussehen des fürstlichen Ortes mit dem jetzigen.
Zusammen mit dem örtlichen Beauftragten der Dorferneuerung, Erhard Renz, hat Kramer das Projekt maßgeblich begleitet. Erste Schritte leitete einst schon Kramers Vorgänger Rudolf Lösch um 1998 ein. Die letzten Schritte durfte ab 2020 das aktuelle Gemeindeoberhaupt Christian Hähnlein machen. In dessen Zeit fiel die Neugestaltung der Fläche vor dem Rathaus an, dazu auch die Grünfläche im "Schutz". Vor allem an letzterem zeigt sich der Wandel wohl am besten.
Die einst "ziemlich ungepflegte Dreckecke" ist verschwunden
Von der einst "ziemlich ungepflegten Dreckecke", wie es Erhard Renz beschrieb, ist nichts mehr zu sehen. Der fast vergessene, wenig ansehnliche Bereich neben der Castell-Bank, zum Schloss hin, wurde belebt. Heute führt eine schmucke Treppe von der Straße am Rathaus hinunter zur Grünfläche im Schutz. Dort schlängelt sich ein Wasserlauf vorbei an Ruhebänken und Holzliegen, an der Seite ranken sich Pflanzen.

Beim Spaziergang durch den Ortskern mit den drei maßgeblich Verantwortlichen erinnerten die sich an manche Episode aus der Bau- und vor allem Baustellen-Zeit in Castell. "Die schwierigste Stelle war die Straße im Oberdorf, die Strecke nach Wüstenfelden", meinte Altbürgermeister Kramer. Eine Stützmauer zu einem Anwesen, die einzufallen drohte, schwierig zu verlegende Haus- und Kanalanschlüsse, und das alles auf einem schmalen Straßenstück mitten im Ort. Dazu gesellten sich noch Probleme mit der Baufirma, wussten die drei.
. "Castell war und ist eben nicht auf Rosen gebettet", sagt der Altbürgermeister
Generell, so Erhard Renz, hätten die Einwohner viel Verständnis gezeigt für die Baumaßnahmen, auch wenn sie zum Teil mit zur Kasse gebeten wurden. Manchem ging es zu langsam, was auch an den finanziellen Mitteln der Gemeinde gelegen habe. "Castell war und ist eben nicht auf Rosen gebettet", so Altbürgermeister Kramer. Der Zeitpunkt für die Dorferneuerung sei günstig gewesen, heute müsste man wohl doppelt so viel Geld in die Hand nehmen, angesichts der gestiegenen Preise.

Kramer verweist auf das Rathaus und den Umgriff, wo vieles neu gestaltet wurde. Die dahinter gelegene einst nahezu verfallene Scheune wurde trotz einiger Kritik wieder aufgebaut und dient nun als schmuckes Museum.
Das Fazit fällt rundherum positiv aus
Ob es der im Zuge des Ganzen erst geschaffene Weingarten war, die erneuerte Bushaltestelle, mancher Platz und manch bepflanzter Streifen im Ort, der Brunnen am Platz vor dem Bistro: es hat sich einiges getan in den Jahren der Erneuerung. "Vieles hat man hat es gar nicht mehr so präsent, wie es zuvor aussah", gab Altbürgermeister Kramer zu.
Ein schönes Dorf sei Castell nun geworden, auch die Lebensqualität sei damit gestiegen, bekennt Bürgermeister Christian Hähnlein. Er ist zuversichtlich, dass auch die Ortsteile Greuth und Wüstenfelden von der nun fort anlaufenden Erneuerung profitieren werden. Das steht nämlich als nächstes an.
Gefeiert wird der Abschluss der Dorferneuerung am Sonntag, 7. Mai. Ab 10 Uhr ist ein Festgottesdienst, daran schließt sich ab 11 Uhr ein offizieller Teil mit Bewirtung am Rathausplatz an.