Als "eher ungewöhnlich" bezeichnet Thomas Karl die Tatsache, dass der August mit durchschnittlich 20,1 Grad der dritte Monat in Folge war, der mit mehr als zwei Grad zu warm war. "Das ist im Sommer schon relativ viel, wo es ohnehin schon sehr warm ist", weiß der Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen. Schon der Juli war um 2,2 Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt gewesen.
So gab es im vergangenen Monat insgesamt neun Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad. Einer von ihnen war der 28. August, an dem die Anzeige auf dem Thermometer in der Mainbernheimer Straße auf 31,9 Grad stieg. Sommertage mit mehr als 25 Grad gab es laut Karl insgesamt 20. Die Anzahl der Sonnenstunden war im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger. Insgesamt 219 Stunden schien in und um Kitzingen im August die Sonne.
Fehlende Niederschläge
Doch wieder einmal war es zu trocken: Niederschläge fielen laut Karl besonders am Anfang des Monats. Am regenreichsten war der 7. August mit 18 Litern. Was die Niederschlagsmengen angeht, hat der Wetterexperte innerhalb des Landkreises gravierende Unterschiede zu berichten: So seien im südlichen Landkreis am 7. August alleine 50 Liter Niederschläge zu verzeichnen gewesen.
Insgesamt regnete es in Kitzingen an 14 Tagen, wobei nur an sieben davon Mengen von mehr als einem Liter pro Quadratmeter gemessen werden konnten, obwohl einige Gewitterwolken Hoffnung machten. Mit einer Niederschlagsmenge von 345 Litern, die seit Januar zu verzeichnen ist, liegt der Wert um 66 Liter unter dem langjährigen Durchschnitt. "Das geht noch", beurteilt Karl die Menge. Aber er gibt zu bedenken: "Wir kommen aus einem trockenen Jahr heraus."
Ernte ist teilweise dürftig
Der fehlende Regen machte auch der Landwirtschaft zu schaffen. Als problematisch sieht der Wetterexperte den fehlenden Regen im August insbesondere für Rinderhalter. "Denen fehlt schlichtweg das Futter." Die Ernte von Silomais habe frühzeitig begonnen, doch besonders an sehr sandigen Standorten sei der fehlende Regen fatal gewesen.
Die Getreideernte ist seit Ende Juli bereits komplett abgeschlossen – und damit mittlerweile etwa eine Woche früher als noch vor Jahren. Die Ernte sei "knapp bis etwas unterdurchschnittlich", weiß Karl. Auch der heimische Rasen wachse sehr langsam, wenn man nicht speziell bewässere.