Der "Geiersberg" wächst. Grundstück für Grundstück erobern die Bauherren gerade Iphofens neuestes Baugebiet. Seit dem vergangenen Jahr kann hier, im Nordwesten der Stadt, gebaut werden – und noch ehe die Straßen fertig erschlossen waren, rückten die Handwerker an und zogen die Häuser hoch. Bauland wird den Kommunen angesichts der weiter anhaltenden Niedrigzinspolitik quasi aus den Händen gerissen. Städte wie Iphofen bringt das an ihre Grenzen. "Das Bauland reicht nicht. Also müssen wir alle Lücken, die wir finden, schließen", sagt Bürgermeister Josef Mend.
Das Baugebiet "Hündlein" unterhalb des "Geiersbergs" mit seinen zweimal 80 Bauplätzen hat mehr als ein Jahrzehnt den Bedarf gedeckt. Doch die Zeiten der steten, organischen Entwicklung sind vorbei. Heute müssen Kommunen deutlich schneller handeln, wollen sie das Angebot der rasant gestiegenen Nachfrage anpassen. Iphofen reagiert, so gut und so rasch es denn geht. Anderthalb Jahre nach der Freigabe von 45 Baurechten am "Geiersberg" beginnt die Stadt damit, etwa 30 Grundstücke im Gebiet "Ost IV" zu entwickeln, zwischen 600 und 700 Quadratmeter groß, zwei der Parzellen sind für Geschosswohnungsbau vorgesehen. Die Fläche liegt gegenüber dem in den 1990er Jahren geschaffenen Baugebiet "Ost III". Schon heute weiß Mend: Auch dieses Angebot wird – wenn es denn Mitte kommenden Jahres auf den Markt kommt – nicht reichen. Auch hier gibt es schon erste Anfragen und Reservierungswünsche.
Die Stadt lässt kaum noch Sonderwünsche zu
Erstmals ist Mend der überhitzten Nachfrage nun mit einem Paradigmenwechsel begegnet: Statt auf Quantität setzt er auf Qualität. "Im Zweifel baut jemand eben mal nicht nach Iphofen", sagte er am Montagabend im Bauausschuss. Der Bebauungsplan im neuen Baugebiet lässt kaum noch Abweichungen zu. Erlaubt sind nur eingeschossige Häuser mit ausgebautem Dachgeschoss und Satteldächern, "regionaltypische Bauweise", wie Mend sagt. Dafür nimmt der Bürgermeister auch Konflikte mit dem in seinen Augen zu progressiven Stadtplaner Franz Ullrich in Kauf. Nach dessen Vorschlag sollten in dem am Stadtrand gelegenen Gebiet auch Häuser mit Flachdächern zugelassen sein, um der Linie des "neuen Bauens" gerecht zu werden. Ullrich sagt: "Ein Flachdach wirkt nach drei, vier Jahren nicht mehr. Es verschwindet in der Landschaft." Mend hält das für Unsinn. "Wenn es nicht wirkt, warum machen wir es dann?"
Einmal in Fahrt gekommen, knöpfte sich der Bürgermeister eine ganze Branche vor. Appellen, etwa dem des Stadtrats Hans Brummer, sich bei Parametern wie Wandhöhe oder Dachneigung kulant zu zeigen, um nicht von vorneherein gewisse Fertighaustypen auszuschließen, begegnete Mend mit Grundsatzkritik: "Ich sehe nicht ein, dass wir Kommunen uns von den Fertighausfirmen die Gestaltung unserer Baugebiete vorgeben lassen sollen." Dieser "Schrott", der da auf dem Markt sei, sei schwer zu ertragen. "Das sind doch Hundehütten." Auch die Architektur sogenannter Stadtvillen sei "in sich nicht schlüssig", von den in allen Formen angebotenen "Toskana-Häusern" ganz zu schweigen. "Es gibt auch hochwertige Architektur. Diesem Anspruch müssen wir uns stellen, vor allem in einer Ortsrand-Lage", sagte Mend.
Liberalere Stadträte setzen sich nicht durch
Nicht alle im Ausschuss sahen die Sache so restriktiv. Otto Kolesch sprach sich dafür aus, "junge Leute so bauen zu lassen, wie sie wollen", und sich mit der Kultivierung hochwertiger Architektur auf die Altstadt zu konzentrieren. Auch Peggy Knauer plädierte für eine liberalere Linie. Doch sie drangen mit ihren Appellen für mehr Pragmatismus nicht durch. Die beiden waren am Ende die einzigen in dem elfköpfigen Gremium, die dafür stimmten, Flachdächer zuzulassen.
Laut Mend wird es mindestens Herbst 2020 werden, bis in dem Dreieck zwischen Einersheimer Straße und Siechhausgraben die ersten Häuser entstehen können. "Gehen Sie lieber von Frühjahr 2021 aus", sagte er. Noch befindet sich auf der Fläche eine landwirtschaftliche Halle, die umgesiedelt werden muss. Bis spätestens Januar sollen die Grundstücksverhältnisse geklärt sein. Danach geht es daran, die Erschließung zu planen, auszuschreiben und umzusetzen. Es kann also noch ein Weilchen dauern, bis sich mancher Wohntraum an dieser Stelle erfüllt haben wird.
Bürgermeister Josef Mend scheidet zum 01.Mai 2020 aus dem Amt als Bürgermeister der Stadt Iphofen aus, da er aus Altergründen nicht mehr als Hauptamtlicher Bürgermeister kandidieren kann. Soviel zu Ihrer Kenntnis zur Kommunalpolitik. Ob dann anderweitig seine politische Kariere eine Fortsetzung findet - müssen Sie in selbst fragen. Bestimmt wird er wieder für den Kreistag Kitzingen kandidieren. Normalerweise ist Mend ein Kommunalpolitiker der eigentlich seine Worte sehr genau abwägt. Hier ist er sicherlich mit seiner Aussage zu der Qualität von Fertighäusern über sein Ziel "hinausgeschossen". Die Grundsätze zum Bebauungsplan werden im Stadtrat festgelegt und hier ist auch der 1. Bürgermeister, der zwar die Leitlinien laut Kommunalgesetz vorgeben soll, auch nur ein Mitglied von 17 Stadtratsmitgliedern.
Die Häuser stehen enger zusammen als im 20. Jh., was allg. richtig ist um Platz zu sparen. Aber sie bestehen nur aus Holz & Wärmedämmung, mit Möbeln als Inhalt. Das sind Zündholzschachteln. Wenn da mal in einem heißen unterfränkischen Sommer ein Haus Feuer fängt, kann sich bei Wind das Feuer rasend schnell ausbreiten und nur noch verkohlten Bodenplatten übriglassen.
Der große Brand von London 1666 ist eine Warnung. Die Stadt bestand nur aus Fachwerkhäusern. Danach wurde in der angelsächsischen Welt nur noch mit Ziegeln gebaut. Viele Häuser stehen heute noch und bilden das prägende historische Erbe der USA. Man nennt das heute "nachhaltige Bauweise".
Sehr arrogant, dekadent und überheblich der Noch-Bürgermeister. Vor allem wenn „Ausnahmen vom strengen Bebauungsplan“ nicht genehmigt werden, es sei denn man kennt den Herrn Bürgermeister gut.
Der Herr Mend braucht wohl dringend eine Schulung bei Knauf.
FINGER WEG VOM GIPS AM BAU!
Zum ersten Mal wohne ich in einer nicht diffusionsoffenen Wohnung. Die hat höchstens 50 % Wohnwert und an einigen Stellen Schimmel. Der Inhaber einer Spezialfirma, die nur schimmelbefallene Häuser saniert, sagte: den Gips-Innenputz raushauen und durch Kalkputz ersetzen.
"Dieser Schrott, der da auf dem Markt sei, sei schwer zu ertragen."
ENDLICH bringt es jemand mutig auf den Punkt! Besonders Süddeutschland wurde im 21. Jh. mit Wegwerfhäusern überzogen. Schauen Sie sich heute mal den stark wachsenden Alpenraum an. Da wünscht man sich nur noch eine Planierraupe!
Das Fertighäuser billiger seien, ist eine kurzsichtige Milchmädchenrechnung. Das Brandrisiko ist höher & Prämien der Brandversicherung, die Lebensdauer ist geringer, die Reparaturanfälligkeit höher, der Wertverfall größer, der Wiederverkaufswert viel geringer. Wenns dumm kommt, erben die Kinder nur noch ein Grundstück mit Bodenplatte & Entsorgungsmüll.
Fertighäuser sind i.d. R. nicht diffusionsoffen und haben ein viel schlechteres Raumklima, als massive Ziegelwände; diese wiederum bringen in den heißen unterfränkischen Sommern angenehme Kühle, während aber die Wärmedämmung zur Hitzefalle wird, da die Hitze mehr von innen kommt (Menschen & Geräte aller Art) und sich staut.
Wie im Backofen. Weil die Steine die Wärme speichern.
In meinem Fertighaus ist es angenehm kühl.
Sagen sogar Bekannte die Massiv gebaut haben.
Die kriegen die Wärme im Hochsommer gar nicht mehr raus.
Die schlafen teilweise nachts im Gästezimmer im Keller.
Ich kann ihnen nur sagen wir hatten heuer in den Sommerwochen mit 35 Grad im Dachgeschoss 24 Grad und im Wohnzimmer/ Erdgeschoss 21 Grad.
Bei den Massivhäusern im Bekanntenkreis können Sie jeweils 3 bis 4 Grad dazu zählen.
Natürlich am Tage zur Sonnenseite hin die Rollos geschlossen.
Wie ihr Pseudonym schon ausdrückt. ICH GLAUBE IHNEN NICHT ALLES!!!
Have a nice.....
halte ich in unseren Breitengraden, auch wenn es potentiell weniger schneereiche Winter geben wird, für nicht klug. Nasser Schnee kann recht schnell sehr schwer werden und ob dann die berechneten Dachlasten noch reichen. wenn der Schnee nicht mal an einem warmen Tag abrutschen kann?
Unsere Altvorderen wussten schon warum sie eine gewisse Dachneigung eingebaut haben.
Sie denken zu kurz. Die massive, diffusionsoffene Bauweise (Ziegel & Kalkputz) ist im Endeffekt eine Absage an das Iphöfer Schwergewicht Knauf! Da sie i. Ggs. zu Gips Schimmel vorbeugt! Und da wären wir beim größten Vorteil der massiven Bauweise, da Schimmel krank macht und den Wert eines Gebäudes enorm reduziert, bis hin zur Unverkäuflichkeit oder Unvermietbarkeit!