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Kitzingen
Am Rande notiert: Den Blick schärfen für das, was Kitzingen bietet
In den Sozialen Medien wird über Sinn und Unsinn eines weiteren Optikers in Kitzingen diskutiert – und dabei wird einiges übersehen, wundert sich unsere Autorin.
Für jeden Wochentag eine Brille von einem anderen Kitzinger Optiker? Wer will, kann sich diesen Wunsch bald erfüllen.
Foto: Daniela Röllinger | Für jeden Wochentag eine Brille von einem anderen Kitzinger Optiker? Wer will, kann sich diesen Wunsch bald erfüllen.
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:07 Uhr

Kitzingen bekommt einen neuen Optiker. Schön oder überflüssig? Schaut man sich die Reaktionen auf diese Nachricht in den Sozialen Medien an, überwiegt die Häme. Die Optiker wollten wohl den Dönerläden den Rang ablaufen, heißt es da. Und ob Kitzingen nicht nur die heißeste Stadt sei, sondern auch die blindeste.

Knapp sieben Dioptrien, ich darf also mitreden. Und nein, ich hätte keinen weiteren Optiker in Kitzingen gebraucht, schon gar nicht den dritten innerhalb weniger hundert Meter. Anderseits ist es doch so: Die Ladenkette möchte möglichst viele Standorte haben. Und ein Vermieter will nicht, dass sein Laden leer steht. Dass zwei dann zusammenkommen, ist weder verwunderlich noch verwerflich. Und auch eine große Kette geht nicht in ein Kaff, in dem keiner einkauft. Die können rechnen.

Bleibt die Frage, ob ein anderer Optiker auf der Strecke bleibt. Die Gefahr ist da. Und da sind wir, die Kitzinger, Landkreisbürger und Kunden allgemein gefragt. Zwingt uns ja keiner, jetzt plötzlich zum "Neuen" zu rennen. Wer bei denen eh schon kauft, der spart sich zumindest den Weg nach Würzburg. Und es kann durchaus sein, dass der eine oder andere Kunde von dort, der Kitzingen bislang nicht auf dem Schirm hatte, jetzt zu uns in die Stadt kommt.

Blind für das Offensichtliche

Es ist wie so oft in Kitzingen: Sofort wurde wieder behauptet, man brauche gar nicht mehr in die Stadt einkaufen zu gehen, es gebe ja nichts. Pauschal formuliert. Den Daumen hoch gab es für diese Aussage, nicht nur einfach, sondern vielfach. Wäre mal interessant zu wissen, ob die Kritiker tatsächlich mehr in die Stadt gehen würden, wenn es dort andere Geschäfte gäbe. Ich behaupte mal ganz frech: nein. Belegen muss ich das nicht, so was ist in den Sozialen Medien ja auch nicht mehr nötig heutzutage.

Und falls doch einmal einer damit anfängt, Fakten zu nennen, kann man die kurzerhand ignorieren. Denn als jemand im Lauf der Optiker-Diskussion die attraktiven inhabergeführten Geschäfte aufgezählt hat, die Kitzingen bereichern – mit Punkt, Punkt, Punkt am Ende, denn die Aufzählung war längst nicht vollzählig –, hat es gerade mal zu einer einzigen Reaktion gereicht: "Stimmt", hat einer geschrieben. Von Daumen hoch oder lächelnden Smileys keine Spur.

Vielleicht könnte man ja in einem der Leerstände mal Kurse anbieten nach dem Motto: Wie man lernt zu schätzen, was man hat. Ansonsten bleibt nur eine Schlussfolgerung: Wenn die Leute so blind sind, die in Kitzingen vorhandenen Geschäfte mit ihren wirklich tollen Angeboten und ihrem guten Service zu übersehen, braucht es wahrscheinlich doch den Optiker Nummer 7.

 
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