Es passiert öfter, als man denkt: Während man Opas alte Scheune oder Keller entrümpelt, tauchen plötzlich Waffen, Munitionen oder Handgranaten auf. Im Landkreis Kitzingen gab es im vergangenen Jahr rund 70 solcher Fälle in denen "irgendeine Art Fund-Munition" bei Hausauflösungen oder der Entrümpelung von Höfen gefunden wurde, sagt Christopher Gansbühler von der Polizeiinspektion Kitzingen.
Explosiv wegen Rost und Lagerung
Statt die Polizei zu rufen, würden viele Menschen solche "explosiven Funde" einfach wegschmeißen. Oder noch gefährlicher: "Manche Leute bringen das zu uns und legen und das auf den Tresen", sagt Dienstgruppenleiter Jörg Ott von der Polizeiinspektion Kitzingen. Was daran gefährlich ist: "Das ist meistens uraltes Zeug. Einige haben Langzeit-Zünder, die innen schon verrostet sind", sagt Ott. Aufgrund von Rost und Lagerung können die auch "unkontrolliert explodieren".
Auch wenn Waffen und Patronen im Gegensatz zu Granaten oder Rauchtöpfen nicht explodieren können, warnt die Polizei davor, diese anzufassen oder zu bewegen. "Bei Waffen weiß man nicht, wie der Leistungsstand ist", betont Ott. Wer also eine Waffe in die Hand nimmt, ohne fachkundig zu sein, der laufe Gefahr, dass sich ein Schuss lösen kann, erklärt er.
110 statt Dienststelle anrufen
Stattdessen "Finger weg und 110 anrufen", sagt Gansbühler. Von einem Anruf in der örtlichen Dienststelle rät er ab. "Die 110 ist die schnellste und beste Anlaufstelle. Man kommt bei der Einsatzzentrale raus und die wissen, wen sie verständigen müssen und unter welche Kategorie der Einsatz fällt. Wir haben dann Kontakte und Quellen wie wir damit umgehen."
Denn auch die Polizei entsorgt die gefährlichen Funde nicht selber, sondern ruft das Sprengkommando: "Wir rufen einen Kampfmittelbeseitigungsdienst. Die prüfen dann an, ob das harmlos ist und ob auch wir auch die Finger davon lassen sollen", erklärt Ott. Diese entsorgen dann auch die alten Geschosse, Munitionen und Sprengkörper.