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KITZINGEN
Ärger um den Kreis-Wertstoffhof
Keine bösen Überraschungen mehr: Nachdem es Probleme mit dem Betreiber des Wertstoffhofes gegeben hatte, baut der Landkreis jetzt eine eigene Anlage, die Anfang 2018 in Betrieb gehen soll.
Foto: Archiv-Theresa Müller | Keine bösen Überraschungen mehr: Nachdem es Probleme mit dem Betreiber des Wertstoffhofes gegeben hatte, baut der Landkreis jetzt eine eigene Anlage, die Anfang 2018 in Betrieb gehen soll.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:45 Uhr

Es war eine böse Überraschung, die man im Landratsamt erleben musste. Aus dem Nichts kündigte die Firma Veolia Ende September als Betreiber des einzigen Wertstoffhofes des Landkreises den Vertrag. Genau einen Tag vor Ende der Kündigungsfrist. In drei Monaten wäre der Vertrag dann ausgelaufen, der Wertstoffhof hätte Ende Dezember dicht machen müssen.

Eine schwierige Situation für den Landkreis, der bisher jährlich 247 000 Euro Betriebskosten zahlte. Der Wertstoffhof in der Richthofenstraße 42 befindet sich auf dem Gelände der Firma Veolia, mit der man im August 1990 einen entsprechenden Vertrag geschlossen hatte. Jetzt, 25 Jahre später, die überraschende Kündigung aus dem Nichts. Klar war: Im Zeitraum von drei Monaten bleibt dem Landkreis keine Zeit, um zu reagieren.

Es passierte das, was der Wertstoffhof-Betreiber wohl auch geplant hatte: Es musste neu verhandelt werden. Mit dem Ergebnis, dass bis Ende 2017 erst einmal alles so bleibt, wie es ist. Der Landkreis – durch die Kündigung unter Druck und von der Betreiberfirma letztlich abhängig – muss die nächsten zwei Jahre allerdings mehr zahlen. Alles in allem läuft es auf eine Kostensteigerung von 30 Prozent hinaus.

Klar, dass man im Landratsamt vom Vorgehen der Betreiberfirma die Nase ziemlich voll hatte und sich die Wege ab 2018 trennen werden. Um nicht künftig wieder von einem Dritten abhängig zu sein und um nicht erneut in eine prekäre Verhandlungsposition zu geraten, stellt man im Landratsamt gerade die Weichen neu für die Zeit nach 2017.

Was konkret heißt: Man nimmt die Dinge selber in die Hand und baut in den kommenden zwei Jahren einen eigenen Wertstoffhof. Das Grundstück dafür ist bereits ausgeguckt. Es befindet sich nicht allzu weit weg vom jetzigen Standort auf dem Gelände der ehemaligen Harvey-Kaserne und soll demnächst gekauft werden.

Wobei sich mit der Inbetriebnahme in zwei Jahren die Frage stellt: Tritt der Landkreis auch als Betreiber auf? Oder gibt man die Aufgabe – nach einer europaweiten Ausschreibung – an eine Fremdfirma weiter?

Neubau und Ausschreibung

Der Kreisausschuss entschied sich in seiner Sitzung am Dienstagnachmittag sowohl für den Neubau als auch für eine Betreiber-Ausschreibung. Wobei sich der Landkreis vorbehält, nach der Ausschreibung zu prüfen, was es im Vergleich dazu kosten würde, wenn man womöglich auch selber als Betreiber auftritt.

Mit dem Neubau reagiert der Kreis nicht zuletzt auch auf den Erfolg des Wertstoffhofes. Pro Jahr werden 55 000 Anlieferer registriert. Weshalb die künftige Anlage nicht nur möglichst frei von Ärger, sondern auch um einiges größer als die jetzigen 1800 Quadratmeter sein soll.

 
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