Die Bundesstraße 286 zwischen Enzlar und Castell ist seit Montag im Bereich Birklingen komplett gesperrt. Grund ist der seit Jahren geplante Ausbau der Ortsdurchfahrt, die arg unter die Räder gekommen ist und nun mit Millionenaufwand saniert wird. Für Autofahrer bedeutet die Maßnahme, dass sie ab sofort weitreichende Umleitungen in Kauf nehmen müssen, wenn sie in diesem Bereich verkehren.
Ursprünglich sollten die Bauarbeiten an dem 447 Meter langen Straßenstück im April starten – so hatten es die Planer vor einem Jahr im Iphöfer Stadtrat kommuniziert. Unter Berufung auf das Staatliche Bauamt in Würzburg war damals von "akutem Zeitdruck" die Rede, weil an dem Projekt Folgemaßnahmen hingen. Bei der Bürgerversammlung Ende März in Birklingen wurde als Starttermin Juni genannt. Nun ist es Ende Oktober geworden.
Neben der reinen Sanierung der Ortsdurchfahrt werden an der Einmündung in die Kreisstraße KT 19 Richtung Iphofen eine Linksabbiegespur, zwei Querungshilfen zur Temporeduzierung sowie ein zweieinhalb Meter breiter Geh- und Radweg neben der Fahrbahn gebaut. Die Gesamtkosten wurden zuletzt auf rund 3,1 Millionen Euro beziffert. Den größten Teil wird der Bund als Eigentümer der Straße tragen, den Rest teilen sich Landkreis, Stadt und – Bundeswehr. Das Militär zahlt den Mehraufwand, der dadurch entsteht, dass die Straße für die schweren Fahrzeuge an manchen Stellen verbreitert werden muss.
Die offizielle Umleitung verläuft von Enzlar kommend über die B8 nach Iphofen, Rödelsee und Wiesenbronn. Betroffen ist auch der Schwerlastverkehr, der von und zur Anschlussstelle Wiesentheid bislang den direkten Weg über Castell und Rüdenhausen nahm. Die Totalsperre soll laut Landratsamt bis längstens 22. Dezember 2023 dauern.