
Drei Spitzenpolitiker, fünf Schaufeln und über 2,8 Milliarden Euro Gesamtkosten: An der Rastanlage Steigerwald (Landkreis Erlangen-Höchstadt) begann am Freitagvormittag mit dem Spatenstich das größte Bauprojekt seiner Art. In den kommenden fünf Jahren wird nun die A 3 zwischen Biebelried und Erlangen auf sechs Spuren erweitert. Doch der Ausbau ist umstritten: Ursprünglich waren gut ein Drittel weniger Kosten geplant.
Beim symbolischen Baubeginn hieß es also für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Ministerpräsident Markus Söder und die bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (alle CSU): Flagge zeigen. Das Projekt führt nämlich eine sogenannte Öffentlich-Private Partnerschaft (kurz: ÖPP) durch. Sowohl die Bauarbeiten als auch Betrieb und Erhaltung übernehmen bei einer ÖPP nicht mehr der Staat, sondern ein Privatunternehmen.
ÖPP: Schneller und billiger?
Beim A 3-Ausbau zwischen Biebelried und Erlangen kümmert sich darum die eigens gegründete Projektgesellschaft "Nordbayern A 3", bestehend aus der französischen Baufirma Eiffage und dem niedersächsischen Unternehmen Johann Bunte. Für 30 Jahre wird das Konsortium die Strecke betreiben und Teile der Mautgebühr erhalten. Im April 2050 geht die Autobahn dann zurück an den Staat.

Schnell, wirtschaftlich und mit hoher Qualität würden sie mit der ÖPP bauen, betonte Verkehrsminister Scheuer beim Spatenstich. Doch schon vor dem Baubeginn stiegen die Kosten von 2,1 auf 2,8 Milliarden Euro. Ist zu Zeiten des Klimawandels eine derartige Invesition in Autobahnen überhaupt noch zu rechtfertigen? "Es braucht nach wie vor den Individualverkehr", meinte dazu Ministerpräsident Markus Söder.
Heftige Baustellen kommen erst nächstes Jahr
Als gebürtiger Franke kenne Söder die "fränkische Leidensstrecke", wie er die A 3 nennt, nur zu gut. Der Ministerpräsident erzählte beim Spatenstich: "So lange ich mich erinnern kann, seit meiner Kindheit: Es ist immer Stau, Stau, Stau." Nach dem Ausbau soll der Verkehr besser fließen. Gegen die Lärmbelastung würden sie zahlreiche Schutzwände entlang der Strecke bauen.
- Lesen Sie auch: A3-Ausbau zwischen Aschaffenburg und Würzburg ist fertig
"Wir hoffen sehr, dass wir am Ende nachhaltiger, leiser und sicherer fahren können", sagte Söder. Nach dem Spatenstich geht es zunächst mit Vorbereitungsarbeiten los. Die tatsächlichen Bauarbeiten – inklusive heftigeren Verkehrseinschränkungen – sollen erst 2021 beginnen.