
Städtische Kultur dürfte in Kitzingen bald teurer werden. Zum einen beschlossen die Stadträte in ihrer recht kurzen Sitzung am Donnerstagabend, die Musikschulgebühren zu erhöhen. Zum anderen könnten ab dem zweiten Halbjahr 2025 auch die Eintrittspreise für Veranstaltungen in der Alten Synagoge angehoben werden.
Gestiegene Personalkosten aufgrund von Tariferhöhungen, wachsende Unterhaltskosten und die allgemeine Inflation sind die Gründe, die Musikschulgebühren für das Schuljahr 2025/26 um drei Prozent anzuheben – moderat, wie es in der Sitzung hieß. Vergleichbar große Musikschulen werden um bis zu acht Prozent teurer. Für Schüler aus Kitzingen und Iphofen bedeutet dies, dass die Kosten für elementare Musikerziehung von 216 Euro auf 222 Euro und für die Früherziehung oder Grundausbildung von 288 Euro auf 296 Euro steigen.
Auf die Eintrittspreise wird künftig Umsatzsteuer fällig
Städtische Veranstaltungen, die Einnahmen erwirtschaften, wie das Weinfest oder die kulturelle Einrichtung der Alten Synagoge sollen künftig in einem Betrieb gewerblicher Art (BgA) gebündelt werden. Der Vorteil ist vor allem steuerlicher Art, denn die Stadt wird in diesen Bereichen vorsteuerabzugsberechtigt. Bei den anstehenden Investitionen und Erneuerungen in der Alten Synagoge können so die Umsatzsteuer aus den Baukosten, aber auch aus den laufenden Kosten geltend gemacht werden, was die Nettokosten reduziert.
Der Nachteil: Auch die Eintrittspreise werden dadurch umsatzsteuerpflichtig. Ob sich dies am Ende mit sieben oder 19 Prozent auf die Preise auswirkt, ist allerdings noch offen und unterliegt den Leitungen der Institutionen, wie Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) auf Nachfrage erläuterte. Klar ist, dass die Preise bis zur Jahresmitte nicht steigen werden, da sie bereits festliegen. Der Beschluss im Stadtrat erfolgte bei einer Gegenstimme.
Für den Rödelbach gibt es jetzt eine endgültige Lösung
Die Renaturierung des Rödelbachs in der Siedlung von der Panzerstraße bis zu den Seen ist längst beschlossene Sache. Allerdings, so erläuterte Sachgebietsleiter Jens Pauluhn, wird die Neugestaltung des Wegs entlang des Baches vom Wasserwirtschaftsamt nicht bezuschusst. In Zusammenarbeit mit Planer, Quartiersmanagement und Bürgerarbeitskreis ist nun eine neue Lösung gefunden: Gestaltung und Ausstattung des Wegs mit Sitzssteinen, Palisaden, Abfallbehältern, Balancierstrecken oder auch Holzlegen werden mit Mitteln der Städtebauförderung gefördert.
Grundsätzliche Bedenken gegen die Renaturierung äußerte Stadträtin Gertrud Schwab (CSU): "Was machen wir, wenn der Biber kommt?" Da an der einen Bachseite Wohnbebauung liegt, wird die Stadt die Ansiedlung des Nagers wohl verhindern dürfen, so Pauluhn. Und der Oberbürgermeister ergänzte: "Der Biber darf nur bis zur Panzerstraße und weiter nicht."