
Früher hat man gern Mumie gemacht. Einfach den ganzen Körper mit Verbandsmaterial umwickelt – und fertig war das spontane Faschingskostüm. Schön warm war es darunter, aber man fühlte sich auch ein bisschen ungelenk. Glücklicherweise gibt es viele andere SOS-Verkleidungen, die kaum etwas kosten und doch preisverdächtig sind. Ein Umfrage zum Faschingsendspurt unter kreativen Landkreis-Bürgerinnen und -bürgern:
1. Das bequeme Outfit: Pyjama-Party-Style

Sandra Fichna besitzt einen flauschigen, giftgrünen Bademantel – der nicht nur nach dem Duschen gute Dienste leistet, sondern auch bei lustigen Faschingsfeten. "Mit den richtigen Accessoires macht der Badezimmer-Look echt was her." Die 34-Jährige aus Vasbühl (Kreis Schweinfurt) dreht sich Lockenwickler ins Haar, hängt sich eine Schlafmaske um – "die verwende ich echt!" –, dekoriert den Frottee-Stoff mit grellen Zopfgummis, geliehen von den Nichten, einem Plüschtäschchen und einem Kuschelteddy. In die Tasche kommt ein Sekt mit Leopardenmuster, und die Füße steckt Sandra in Einhorn-Puschen. "Das ist das bequemste Feier-Outfit", sagt die Trainerin des Lauber Männerballetts.
2. Das Malle-Outfit: Viel Spaß mit schlechtem Geschmack

Lea Uhl liebt den Bad-Taste-Style. "Im eigenen Kleiderschrank und in den Schränken von Familienmitgliedern und Freunden wird man garantiert fündig", sagt die 24-Jährige aus Sickershausen, die in Mainbernheim wohnt. Sie hat sich eine 80er-Jahre-Sportjacke vom Papa geschnappt, "mit original Bar-Flecken drauf", darunter ein Bierkönig-Shirt angezogen, einen Rock im Leoparden-Design und dazu Fake-Adiletten mit hochgezogenen Markensocken. "Dann noch eine Malle-Brille aufgesetzt – fertig ist der Spaß!"
3. Das für sich sprechende Outfit: Pantomime geht immer

"Eine gute Allzweckwaffe ist Pantomime", sagt Sabine Schwingler, die Vorsitzende der Narrengilde Laub. Die 46-Jährige aus Rüdenhausen ist seit jeher Faschings-Fan. "Eine schwarze Hose und ein Ringelshirt hat fast jeder daheim. Hut und Fliege lassen sich auch auftreiben." Jetzt noch das Gesicht weiß geschminkt, die Augen schwarz und weiße Handschuhe angezogen – los geht’s! Sogar beim Kölner Karneval falle man so nicht negativ auf.
4. Das fiese Outfit: Bühne frei für Banditen

Wo Karius und Baktus auftreten, geht es rund – besonders, wenn auch noch eine Zahnärztin involviert ist. Katharina Orlob beseitigt die bösen Bazillen sonst von den Zähnen ihrer Patienten. Doch manchmal verwandelt sich die Würzburgerin selbst in den kriminellen Karius, der sich mit seinem Kumpel, dem bissfesten Baktus (Doris Badel), ins Faschingsgetümmel stürzt. "Einfach rote und grüne Arbeitshosen angezogen, irgendeine Perücke aus dem Fundus auf den Kopf gesetzt und schön fies angemalt – fertig!"
5. Das Comic-Outfit: Unterm Strich einfach super

Schnell und cool? Das ist genau das richtige Motto für Nina Grötsch. Zu den Faschingspartys 2023 zieht die Sickershäuserin sich einfach weiße Klamotten an und versieht diese mit schwarzem Klebeband – "man könnte auch Edding nehmen oder andere Malfarben". Noch schnell ein flottes Köpfchen und ein schickes Handtäschchen auf weißen Karton gemalt und ausgeschnitten – fertig ist das Strichmännchen-Kostüm!
6. Das Retro-Outfit: Sportskanone der 80er-Jahre

Erinnert sich da jemand an Jane Fondas Aerobic-Videos? Eva Beuerlein aus Buchbrunn hat für ihr Last-Minute-Kostüm einfach nur ein bisschen in ihrer Sporttasche kramen müssen – und schon geht sie als Marken-Neon-Sportskanone der 1980er-Jahre durch.
7. Das leuchtende Outfit: Richtig schön rumstehen!

Ebenfalls nicht von langer Hand geplant, sondern ein spontaner Geistesblitz ist das Stehlampen-Kostüm des Buchbrunners Andi Schmidt. "Beim Stöbern habe ich den Schirm unserer alten Wohnzimmerlampe entdeckt. Der hat wegen des Metallgestells nicht wirklich auf den Kopf gepasst, daher musste ich ihn mit einem Band ums Kinn fixieren." Ansonsten zog er braune Klamotten als "Holz-Lampenfuß" an und eine Maske vors Gesicht, damit er nicht sofort erkannt wurde. "Als Highlight habe ich eine kleine Klemmlampe mit Kabel und Stecker im Lampenschirm befestigt. Beim Faschingsball habe ich mir eine Steckdose in der Nähe des Eingangs gesucht. Stecker rein und fertig war das Kostüm. Gab den ersten Preis."