
Das Volkacher Jubiläumsweinfest am Wochenende war eine gesellige Schoppenrunde der Superlative. 55 000 Besucher bevölkerten an den fünf Festtagen das Weinfestgelände. Temperaturen von über 30 Grad Celsius und Sonne pur begleiteten die 70. Auflage, die einen Meilenstein in der geschichtsträchtigen Folge des Weinfests darstellte. Eine kleine Schlägerei zum Auftakt, die die Polizei schnell schlichtete, und ein kurzzeitiger Regenguss am Montagabend konnten den Gesamteindruck nicht trüben: „Es war ein sehr friedliches Fest mit vielen glücklichen Menschen“, lautet das Fazit von Festleiter Marco Maiberger.
Ministerpräsident Söder bei Eröffnung
Über 80 Helfer hatte die Stadt Volkach und die Tourist Info beim Weinfest im Einsatz. Sie sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Hinzu kamen unzählige Einsatzstunden von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Allein die Helfer der BRK-Bereitschaft leisteten 750 Stunden ehrenamtlichen Hilfsdienst. 63 Patienten mussten die Sanis versorgen, neun wurden ins Krankenhaus gebracht. Ansonsten bot das Jubiläumsweinfest keine Negativschlagzeilen. Im Gegenteil, es war reich an Höhepunkten.
DieEröffnung mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und dessen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt verfolgten unzählige Menschen. Flankiert von der Volkacher Weinprinzessin Alina Wiederer, der Symbolfigur des Volkacher Ratsherrn Werner Burger und dem Weinadel der Region ließ Söder die Massen wissen: „Wir Franken halten zusammen.“ Besucherstärkster Abend war der Weinfestsamstag. „Für zwei Stunden mussten wir die Eingänge schließen“, macht Maiberger deutlich, dass man die Sicherheit auf dem Festgelände sehr ernst nimmt. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei und weitere Sicherheitskräfte seien ständig präsent gewesen.
1800 Akteure beim Festzug
Im Mittelpunkt stand am Sonntag der Jubiläumsfestzug durch die Stadt. Gut 5000 Menschen säumten die Straßen, als sich der farbenfrohe Tross mit 1800 Akteuren in historischen Gewändern und zehn Musikkapellen zum Festgelände bewegte. Mit im Zug der 78 Gruppen war der Gauschützenzug 2018 integriert. Er fand in Volkach statt, weil die Schützengesellschaft ihren 575. Geburtstag feierte.
„In diesem Festzug steckte ein halbes Jahr Vorarbeit. Es hat sich gelohnt“, klärt Maiberger auf. „Ich habe von den beteiligten Winzern und Standbetreibern bisher nur positive Rückmeldungen erhalten.“ Vor der Bühne tobte allabendlich der Bär, das Ratsherren-Feuerwerk am Sonntag und der Wunderkerzenzauber am Montagabend sorgten für Gänsehaut-Momente. Auch der Weinfest-Dienstag mit Party-Rockerin Steffi List – eigentlich als Zugabe gedacht – entpuppte sich als Besuchermagnet. Etwa 8000 Menschen erlebten das Finale.
Ratsherr nimmt Abschied
„Würde das Weinfest die ganze Woche dauern, dann wäre es trotzdem jeden Abend voll hier“, schwärmte ein Besucher. Der Endspurt beim Weinfest bedeutete für die Symbolfigur des Volkacher Ratsherrn Werner Burger Abschied zu nehmen. Er verabschiedete sich laut Maiberger aus Altersgründen aus der ersten Reihe. Sein Nachfolger wird Leo Wagenhäuser. Ihn kennen die Weinliebhaber bereits als Astheimer Kartäuser im Mönchsgewand. Und im Bedarfsfall wird Ratsherrn-Routinier Burger einspringen.
Als am frühen Mittwochmorgen die letzten Gäste Ade sagten, schenkte sich Maiberger ein Glas Wein ein. „Das ist mein erster Schoppen am Weinfest. Das mache ich immer so“, antwortete er auf die Frage, wie er denn fünf Tage Weinfest als Festleiter unbeschadet übersteht.
Steigerwald, die auch keinen Eintritt verlangen. Es ist eine riesen Sommerparty und daher gerade bei jüngeren Leuten so beliebt. Der Festplatz ist zudem auch Ideal für dieses Massenspektakel.