
Von einem Großbetrieb aus Albertshofen war vergangene Woche die Rede, als die Corona-Fallzahlen im Landkreis Kitzingen plötzlich rasant anstiegen. Nun geht das Familienunternehmen Töpfer selbst in die Offensive und erklärt, wie es mit der hohen Zahl an 42 Covid-Infizierten umgeht. Töpfer baut in Albertshofen Salat und Gemüse selbst an, portioniert und verpackt zudem Frischeprodukte.
135 Beschäftigte hat das Unternehmen, von denen – Stand Montag – aber insgesamt 50 ausfallen, da sie mit dem Coronavirus infiziert oder in Quarantäne sind. Das teilen Miriam Weihprecht sowie ihre Eltern Werner und Hildegard Töpfer aus der Geschäftsführung mit.
Am Telefon sagt Weihprecht auf Nachfrage, ihr gehe es auch darum, andere Betriebe in punkto Corona-Maßnahmen zu sensibilisieren: "Leute, bleibt wachsam!" Denn was in ihrem Betrieb passiert sei, könne auch andernorts geschehen – trotz vorhandener Schutzmaßnahmen. So stünden den Beschäftigten bei Töpfer bereits seit Frühjahr 2021 Selbst-Schnelltests auf freiwilliger Basis zur Verfügung. Zudem habe man, um die Zahl der Impfungen zu erhöhen, bei der Belegschaft aktiv dafür geworben und die Beschäftigten bei der Terminorganisation unterstützt.
Auch Geimpfte mit dem Virus infiziert
„Die ersten Erkrankten waren festangestellte Mitarbeiter, die entweder vollständig oder teilweise geimpft waren“, wird Seniorchefin Hildegard Töpfer in einer Pressemitteilung zitiert. Darauf verweist auch ihre Tochter. Es seien mitnichten nur ungeimpfte Saisonkräfte gewesen, die das Virus erwischt habe. Dank der eigenen Schnelltests habe man die positiven Fälle herausgefiltert und ab dem Folgetag Schnelltests für die gesamte Belegschaft angeordnet: "Jetzt in der Akutphase verpflichten wir alle dazu", sagt Miriam Weihprecht.
Von allen infizierten Beschäftigten befinde sich bislang eine ungeimpfte Mitarbeiterin in der Klinik, so die Geschäftsführerin am Montag. Zum Wochenstart stand zudem die zweite PCR-Reihentestung an, deren Ergebnisse am Dienstag erwartet werden.
Freunde und Verwandte helfen mit
Hildegard Töpfer unterstreicht, dass sich die verbliebenen Mitarbeiter mit viel Engagement in der Produktion und Kommissionierung einbringen und diese so aufrecht erhalten. „Einen großen Teil der Aufgaben übernehmen Familienmitglieder, die durch Freunde und Verwandte unterstützt werden“, wird die 66-jährige Seniorchefin zitiert. Die Rückkehr mehrerer Genesenen ab Dienstag wecke zudem die Hoffnung auf eine baldige Normalisierung.