Im Falle des Schweinemastbetriebes aus dem Landkreis Kitzingen, in dem am vergangenen Donnerstag nach einem Ausfall der Lüftungsanlage 357 tote Schweine gefunden wurden, gibt es weiter Unklarheit: Die Staatsanwaltschaft Würzburg teilte auf Anfrage mit, dass "keine neuen Erkenntnisse vorliegen". Wie berichtet, wird gegen den Halter wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
Ausfall der Lüftung: Warum gab es keinen Alarm?
Wie Recherchen dieser Zeitung ergaben, handelt es sich um einen Betrieb im südlichen Landkreis. Die Ermittlungen konzentrieren sich offenbar darauf, warum es zu einem Stromausfall und dem damit verbundenen Ausfall der Lüftungsanlage gekommen war - und warum es keine Warnung gegeben hat.
Nach Auskunft des Kitzinger Landratsamtes sind die verendeten Tiere noch am vergangenen Donnerstag von dem Landwirt in die zuständige Tierkörperbeseitigungsanlage nach Walsdorf gebracht worden. Einige der toten Schweine waren zuvor, so die Information der Staatsanwaltschaft, pathologisch untersucht worden.
In dem Stall hatten sich zum Zeitpunkt des Lüftungsausfalls rund 600 Schweine befunden - 357 von ihnen verendeten. Die restlichen Tiere befinden sich laut Landratsamt weiterhin vor Ort. Der Landwirt wurde nach Auskunft der Staatsanwaltschaft polizeilich angewiesen, die Tiere so lange persönlich zu beaufsichtigen, bis die technischen Anlagen wieder funktionieren.
Tierschützer erstatten Anzeige
Inzwischen hat auch die Tierschutzorganisation Peta Strafanzeige gegen den Halter der Tiere gestellt. In dem dazugehörigen Schreiben heißt es zur Begründung, dass "ein funktionierendes Notstromaggregat sowie eine funktionierende Alarmanlage ein elementarer Teil im Rahmen der agrarwirtschaftlichen Qualitätssicherung" seien. Es handele sich laut Peta um einen "vermeidbaren Vorfall", der zu einem "erheblichen, länger anhaltenden Leiden einer Vielzahl von Schweinen sowie deren Tod durch Ersticken" geführt habe.
Peta hatte sich auch bei den Ermittlungen gegen einen Schweinehalter engagiert, der im vergangenen Jahr rund 2000 Schweine in seinem Stall bei Gelchsheim (Lkr. Würzburg) verenden ließ. Der Fall war ohne Gerichtsverfahren eingestellt worden. Daraufhin hatten die Tierschützer Beschwerde gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Würzburg eingelegt.
Dieser lebensverachtende Schwachsinn ist unverzüglich zu beenden.
Wenn die Menschen sich schon zwanghaft von zu viel Fleisch krank essen muss, dann sei den Tieren doch wenigstens ein anständiges Leben vor dem Schlachten zu gönnen.
Erst einmal ist ein Bauer für seinen Stall und seine Arbeit verantwortlich. Genauso wie jeder andere auch.
Es ist richtig, dass der Sache nachgegangen wird und die Öffentlichkeit ein Auge darauf hat.
Ohne den Bauern vorzuverurteilen muss nachverfolgt werden, ob er fahrlässig, vorsätzlich, aus Unwissenheit oder korrekt gehandelt hat und Konsequenzen gezogen werden. So wie bei jedem anderen Berufstand auch!
Zu oft verlaufen Fehler im Zusammenhang mit Tierleid im Sand. Siehe Gelchsheim, ohne Gerichtsverfahren eingestellt.
Prinzipiell noch etwas zum Nachdenken: Ist es richtig, weiterhin mit Steuergeldern zwangsbelüftete, beengte Ställe für Schweine und Rinder usw. zu bauen, in denen die Tiere ersticken wenn mal der Strom ausfällt?
Sollten den Aufwand selbst bezahlen dann ist gleich Schluß.