„Das ist ein Erfolg auf der ganzen Linie und ein deutliches Zeichen, dass die Menschen diese Landschaft erhalten wollen.“ Björn Schotta, Sprecher der „Bürgerinitiative Nordheimer Au“, war begeistert von der Resonanz der Aktion Herzensangelegenheit: gut 300 Menschen hatten am Sonntagmittag in der Nordheimer Au ein großes Herz gebildet, auf der gegenüberliegenden Seite des Mains, in Köhler, war ebenfalls ein Herz entstanden. Ziel der BI ist es, die Nordheimer Au zu erhalten und sich gegen den geplanten Sand- und Kiesabbau der Firma LZR zu stemmen.
Es hatte schon den Charakter eines kleinen Volksauflaufes, der sich dem Beobachter in der Nordheimer Au in der Nähe des Klärwerks darstellte. Nach und nach strömten gut 300 Männer, Frauen und Kinder zu dem kleinen Infostand, den die BI aufgebaut hatte. Darunter auch Willi Freibott, Ortsvorsitzender des Bundes Naturschutz, und Vertreter der Steigerwaldinitiative, die für ihre Ziele warb.
Aus dem anfangs noch kleinen Trüppchen aus Mitgliedern der BI wuchs mehr und mehr eine Menschenmenge, und viele von ihnen waren mit Regenschirmen bewaffnet. Sie wollten sich vor einem Drohnenabsturz retten.
„Es muss mit erheblichem Verkehr gerechnet werden.“Björn Schotta, Sprecher der Bürgerinitiative
Drei junge Drohnenpiloten agierten unter Aufsicht einer der Väter umsichtig mit ihren Fluggeräten. Die Jungs ließen ihre Drohnen entfernt voneinander aufsteigen, und mit ihren Smartphones und iPads sahen sie direkt die Bilder, die die Drohnen aufzeichneten. Somit war es nicht sonderlich schwer, das Herz aus Menschen so zu dirigieren, dass es auch tatsächlich ein Herz war.
Viele Menschen aus Nordheim waren dem Aufruf der BI gefolgt, ein Herz zu bilden, darunter auch der Nordheimer Günther Glaser. Ihm ging es zum einen um den Erhalt der Aue, zum anderen auch um den Fremdenverkehr in Nordheim.
„Und genau das würden wir mit diesem Sand- und Kiesabbau gewaltig aufs Spiel setzen“, sagte er. Es müsse nämlich, ergänzte Schotta, „mit einem erheblichen Verkehr an Kieslastern gerechnet werden, und zwar auf einer Straße, auf der normalerweise stundenlang kein Auto fährt“.
Deshalb sei es ihm auch unverständlich, warum die Regierung von Unterfranken in einer Stellungnahme ans Landratsamt diese Raiffeisen-Straße, die Hauptdurchfahrtstraße Nordheims, als „durchschnittlich befahren“ ansehen würde.
„Da fahren im Sommer ein paar Touristen oder Leute, die nach Sommerach wollen, das war's auch schon. Wie die Regierung behaupten kann, es gebe durch die Kieslaster keine Änderung, ist mir schleierhaft.“ Schotta befürchtet, wie viele Nordheimer, dass dort nur noch die Kieslaster unterwegs sein würden.