Das Landratsamt Haßberge reagiert auf das sich hartnäckig haltende Gerücht um die Schließung der Zulassungsstelle in Ebern. In einer Stellungnahme, in der sich die Behörde auf die Berichterstattung über die CSU-Veranstaltung "Jetzt red i" in Breitbrunn bezieht, heißt es: "Eine dauerhafte Schließung der Zulassungsstelle ist nicht geplant." Vielmehr handele es sich um einen vorübergehenden Zustand, bedingt durch einen "unerwarteten Personalausfall.
Inzwischen scheint sich sogar abzuzeichnen, bis wann genau der personelle Engpass behoben sein wird: Laut Stellungnahme habe der Landkreis eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die ab Februar zunächst in Haßfurt in der Straßenverkehrsbehörde eingearbeitet werden soll. "Spätestens ab April wird die Zulassungsstelle in Ebern wieder ihren Dienst aufnehmen", heißt aus dem Landratsamt.
Seit dem Sommer 2022 ging nichts mehr
Mit ihrem Schreiben schafft die Behörde in Haßfurt nun Klarheit. Klarheit, an der es in den vergangenen Wochen und Monaten offenbar gemangelt hatte. Seit dem Sommer 2022 geht in der Zulassungsstelle in Ebern nichts mehr. Zum Unmut der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt und der umliegenden Gemeinden, die deshalb nach Haßfurt ins Maintal fahren müssen.
Zuletzt hatte der Ärger angesichts der anhaltenden Unsicherheit auch die Kommunalpolitikerinnen und -politiker von Ebern erreicht. Ansässige Autohändler und Hersteller von Nummernschildern waren ebenfalls wenig erfreut. Und auch in den Sozialen Netzwerken ist die Zulassungsstelle zum Politikum geworden. Dort legte der Zwist das Gefühl der Benachteiligung offen, das in Ebern herrscht, seit der Ort vor 50 Jahren den Rang einer Kreisstadt verlor. So schrieb etwa ein Nutzer auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: "Im Kreis Hassberge in Unterfranken sind weiter viele unfähige CSU- und SPD-Lokalpolitiker am Werk, die die Kfz-Zulassungsstelle in Ebern geschlossen halten, um den Standort Hassfurt zu 'stärken'."
Im Landratsamt scheint man um die Bedeutung der Behörde für die Befindlichkeiten vor Ort zu wissen. Zumindest geht auch das aus der schriftlichen Stellungnahme hervor: "Die Zulassungsstelle ist für den Eberner Raum eine wichtige Einrichtung, die in den nächsten Monaten auch wieder für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen wird." Damit dürfte dieser Zwist vorerst beigelegt sein.