Lange Zeit war unklar, wie es mit dem Marken-Outlet Center in Zeil, das vielen Zeilerinnen und Zeilern noch als "Erbelle" bekannt ist, weiter geht. Doch nun steht es fest. Das Outlet hat einen neuen Eigentümer. Der Würzburger Unternehmer Sven Pohle hat das unterfränkische Einkaufszentrum im Februar dieses Jahres gekauft. Und er hat damit große Pläne. Neben mehreren neuen Läden sollen auch verkaufsoffene Sonntage und Veranstaltungen Besucherinnen und Besucher von Bamberg bis Schweinfurt nach Zeil locken.
Derzeit gibt es vier Läden im Marken-Outlet, die verschiedene Kleidungsstücke bis hin zu Bettwäsche anbieten. Platz genug für weitere Läden gibt es noch, erklärt Pohle im Gespräch mit der Redaktion. "Wir planen, dass alle leerstehenden und nicht ausgebauten Flächen bis zum Ende des Jahres voll vermietet werden", sagt der 36-Jährige. Dabei soll der klassische Betrieb des Outlet-Centers weitergeführt werden.
Zwei große Ankermieter für das Zeiler Outlet-Center
Die ländliche Struktur leide seit Jahren darunter, dass in den kleinen Städten immer mehr Läden schließen. "Dagegen möchte ich etwas unternehmen", sagt Pohle. Sein Ziel sei es, frischen Wind in die Region zu bringen. Aktuell verhandle der Würzburger deshalb mit zwei großen Ankermietern, die europaweit tätig sind. Die neuen Geschäfte sollen Publikumsverkehr in das Outlet-Center locken.
Von den 3500 Quadratmetern sollen die beiden Ankermieter rund 1700 Quadratmeter Ladenfläche zur Verfügung gestellt bekommen. Die restliche freie Gewerbefläche soll unter weiteren Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern vergeben werden. Die derzeit dort ansässigen Geschäfte von Schiesser, Estella, Outletworld und BOT Fashion bleiben weiterhin erhalten.
Neue Läden sollen jüngere Zielgruppe ansprechen
Mit den neuen Läden möchte Pohle neben den Bestandskunden auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen, inklusive junger Familien. Dazu beitragen sollen auch Veranstaltungen auf dem Gelände des Outlet-Centers sowie verkaufsoffene Sonntage.
Der vorherige Eigentümer, die Kühnl Group aus Neustadt an der Aisch, lege laut Pohle das Hauptgeschäftsfeld nun in die Produktvermarktung und nicht mehr in den Besitz von Liegenschaften. Die ehemaligen Besitzer fungieren mit der Marke "Estelle" weiterhin als Mieter im Zeiler Outlet-Center.
Outlet-Center soll Mehrwert für die Region bieten
Dass das Marken-Outlet einen neuen Eigentümer hat, das hätten die Menschen bereits mitbekommen, wie der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) im Gespräch mit der Redaktion berichtet. Entscheidend sei seiner Meinung nach nun, welche Läden künftig dort einziehen werden.
"Es fehlt hier ein Zugpferd. Etwas, von dem man sagt, dort gehe ich regelmäßig hin", sagt der Bürgermeister. Dass das Outlet-Center künftig einen Mehrwert für den Landkreis, insbesondere aber für die Stadt Zeil bieten soll, fasst Stadelmann freilich positiv auf. "Es ist sehr erfreulich, dass sich hier jetzt etwas bewegt."
Bekanntgabe der neuen Läden am Sommerfest
Doch welche Läden in den nächsten Monaten in das Zeiler Outlet-Center einziehen werden, das verrät Pohle noch nicht. "Ich spreche immer erst darüber, wenn es erledigt ist", erklärt sich der Unternehmer. Spätestens zum Sommerfest am 24. Juli sollen Besucherinnen und Besucher dann aber erfahren, welche neuen Geschäfte künftig ihre Waren im Zeiler Einkaufszentrum feilbieten – denn dann hängen laut Pohle auch die neuen Werbetafeln.
Parallel dazu soll die Umbauphase starten. Der neue Inhaber will unter anderem die Fassade streichen, den Parkplatz überarbeiten und auch die Verkehrssituation des Outlet-Centers anpassen, berichtet er. Das Marken-Outlet selbst soll außerdem CO2-neutral werden.
Investitionskosten in Höhe von zwei Millionen Euro
Auf dem Dach des Outlet-Centers werde eine Fotovoltaikanlage installiert, als Heizsystem soll nächstes Jahr ein Blockheizkraftwerk zum Einsatz kommen. Zusätzlich möchte Pohle auf dem Parkplatz auch Ladestationen für E-Autos installieren. "Hier sind wir gerade in Gesprächen mit den Stadtwerken Zeil", berichtet er.
Doch ist die Investition in ein Outlet-Center in Zeiten der Pandemie kein Risiko? "Es geht auch mit Corona weiter", entgegnet Pohle. Auch über die steigenden Baukosten macht sich der Unternehmer keine Sorgen, wie er im Gespräch mit der Redaktion erklärt. "Wir haben mit Zuschlag kalkuliert." Zwischen zwei und 2,5 Millionen Euro möchte der Unternehmer in den nächsten Monaten ins das Einkaufszentrum investieren.
- Wird eigentlich auch an Behinderte Menschen im Rollstuhl gedacht ? - Wie sieht es
mit Parkplätzen für Rollstuhlfahrer, die auf den Pkw angewiesen sind, aus ?
soweit ich weiß, müsste das komplette Areal barrierefrei sein.
(Am Eingang des Outlets gibt es beispielsweise eine Rampe für Rollstuhlfahrer).
Ob es extra ausgeschriebene Parkplätze für Personen im Rollstuhl gibt, die auf einen Pkw angewiesen sind, weiß ich leider nicht.
Viele Grüße und einen schönen Freitag
Johanna Heim, Redakteurin