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WESTHEIM
Der erste richtige Flügelschlag des „Schwarzen Adlers“
Mit dem obligatorischen Spatenstich fiel der Startschuss für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses „Schwarzer Adler”, das im Knetzgauer Gemeindeteil Westheim in ein Dorf- und Gemeinschaftshaus umfunktioniert wird. Mit den Westheimer Bürgern freuen sich (vorne von links) Architekt Arne Vogels, Pfarrerin Doris Otminghaus, Pfarrer Michael Weck, Georg Schwab (Musikverein), Hans-Peter Böhm (Förderverein), Baudirektor Manfred Grüner, Bauunternehmer Bernd Einbecker, Bürgermeister Stefan Paulus, MdL Steffen Vogel und die Gemeinderäte Robert Beetz und Peter Werner.
Foto: Christiane Reuther | Mit dem obligatorischen Spatenstich fiel der Startschuss für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses „Schwarzer Adler”, das im Knetzgauer Gemeindeteil Westheim in ein Dorf- und Gemeinschaftshaus ...
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:41 Uhr

Der Gasthof „Schwarzer Adler“ ist in seiner historischen Funktion sehr prägend und war für den Knetzgauer Gemeindeteil Westheim stets Zentrum des Dorfgeschehens. Das leer stehende ehemalige Gasthaus soll nun saniert und in ein Dorf- und Gemeinschaftshaus umfunktioniert werden. Mit dem obligatorischen Spatenstich im Beisein von zahlreichen Westheimer Bürgern und Vertretern aus Politik und Kirche erfolgte am Montag nun der Startschuss für die Maßnahme, die den alten Ortskern und die Identität von Westheim erhalten soll.

Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus sprach von einem weiteren Meilenstein in der Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes. Paulus blickte auf den Werdegang des Projektes, für das es einen langen Atem bedurfte. Zunächst sahen ein Großteil der Westheimer und wohl auch die Gemeindeverwaltung die Zukunft des Gebäudes als kritisch an. Die gängige Meinung lautete: „Abriss und Raum für Parkplätze schaffen“. Mit Hilfe des damaligen Pfarrers Joachim Morgenroth und seines evangelischen Amtskollegen Urs Espeel hätten laut Bürgermeister einige Visionäre in den Jahren 2009/10 erkannt, dass es möglich sei, in dem vom Zerfall bedrohten Gebäude Räume als Begegnungsstätten zu schaffen. „Das Projekt ist wie eine kleine zarte Pflanze gewachsen“, sagte der Bürgermeister. In kleinen Gruppen wurde im Kloster Langheim ein Nutzungskonzept erarbeitet.

Für diese Pionierarbeit und den Mut einiger Westheimer Bürger, die eigens einen Förderverein „Schwarzer Adler“ gründeten, dankte der Bürgermeister. Dankesworte sprach Paulus aber auch allen aus, die in irgendeiner Weise zur Verwirklichung des Projektes beitrugen. Der erste Auftragsblock für die Maßnahme ist bereits vergeben an die Firma Einbecker aus Knetzgau, die Erfahrung in der Sanierung von denkmalgeschützten Häusern habe.

An dem Projekt, das mit Kosten von 2,6 Millionen Euro veranschlagt ist und vom Bamberger Architekturbüro Schmitt.Vogels geplant ist, beteiligt sich die Regierung von Unterfranken mit gut über 1 Million Euro, wie Baudirektor Manfred Grüner bestätigte. Die Denkmalpflege übernimmt 600 000 Euro, wie Landtagsabgeordneter Steffen Vogel sagte. Der CSU-Politiker würdigte das Projekt, das zur Lebendigkeit des Ortes beitrage. Ohne das bürgerliche Engagement mit einer großen Gemeinschaftsleistung sei die Maßnahme nicht realisierbar gewesen. Die zwei Millionen Euro, zu denen je 200 000 Euro der beiden Kirchen zählen, würde die Regierung laut Vogel gerne investieren, auch wenn der Parkplatz die günstigere Variante gewesen wäre.

Städtebauförderung unmöglich

Laut Baudirektor Manfred Grüner war eine Finanzierung über die Städtebauförderung und Dorferneuerung nicht möglich gewesen, da zuletzt genannte zum damaligen Zeitpunkt in Westheim noch gelaufen war. Ausnahme waren Städtebauförderungsmittel über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Dies war laut Grüner auch nur möglich, nachdem der gesamte Landkreis Haßberge über ein Auswahlverfahren als EFRE-Fördergebiet ausgewählt worden war.

Neben der nachhaltigen Entwicklung funktionaler Räume stand die Revitalisierung von Gebäudeleerständen im Mittelpunkt der Förderung. Den „Schwarzen Adler“ bezeichnete Grüner als einen Ort gesellschaftlich-kultureller Netzwerke mit der Möglichkeit, die historisch vorhandene Trennung der Kirchen und Gemeindemitglieder zu überwinden und eine neue Einheit durch die gemeinsame Nutzung mit den verschiedenen Institutionen, Vereinen und Initiativen und nicht zuletzt den Westheimer Bürgern selbst zu erreichen.

Den Segen zum Bau des Hauses sprachen in ökumenischer Verbundenheit Pfarrerin Doris Otminghaus (Westheim) und Pfarrer Michael Weck (Knetzgau).

 
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