
Auf dem Weg hin zu einem Nahwärmenetz ist die Stadt Hofheim am Dienstagabend den nächsten Schritt gegangen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung im Interkommunalen Bürgerzentrum einstimmig die Gründung einer GmbH & Co. KG für die Nahwärmeversorgung in Hofheim beschlossen. Diese soll sich künftig um den Netzaufbau und später dann um den Vertrieb der Nahwärme kümmern. Angedockt ist die Hofheimer GmbH & Co. KG, wie in der Sitzung dargestellt wurde, an die ebenfalls kürzlich gegründete Nahwärme Verwaltungs GmbH des kreisweiten Regionalwerks.
Biogas und Hackschnitzel, Gas für die Spitzenlast
In Hofheim ist ein Nahwärmenetz angedacht, das von der Biogasanlage zwischen Hofheim und Ostheim über das Industriegebiet zum Hallenbad und den Schulen sowie dem ehemaligen Krankenhaus verläuft. Alle städtischen Gebäude sollen an das Netz angeschlossen werden, die Stadt Hofheim wird also Hauptkunde der GmbH & Co. KG sein, wie Bürgermeister Alexander Bergmann (CSU) in der Sitzung erläuterte.
Ein Teil der von der Biogasanlage erzeugten Wärme wird bereits für die Klärschlammtrocknung genutzt. Trotzdem sei immer noch ein erheblicher Teil übrig, erklärte Bergmann. Um den Wärmebedarf der künftigen Anschlussnehmerinnen und Anschlussnehmer zu decken, seien zusätzlich Hackschnitzel als weiterer Wärmelieferant vorgesehen. Für die Spitzenlast werde es einen Gaskessel geben. Ende März folge noch eine Infoveranstaltung für alle Interessierten.
Nahwärme-Projekt in Goßmannsdorf ruht vorerst
Unabhängig von den Plänen für Hofheim haben mit Rügheim und Goßmannsdorf zwei Stadtteile das Thema Nahwärme zuletzt bereits selbst in die Hand genommen. In Rügheim wird das örtliche Nahwärmenetz aktuell schon ausgebaut. In Goßmannsdorf ist ein Nahwärmenetz geplant, allerdings ruht das Projekt dort momentan, wie der zuständige Arbeitskreis am Dienstag auf der Facebook-Seite der Wählergemeinschaft Goßmannsdorf (WGG) bekannt gab.
Nur 41 Haushalte hätten eine Absichtserklärung in Sachen Anschluss an das Netz abgegeben, weswegen der Umfang des Nahwärmenetzes neu durchdacht werden müsse, heißt es dort. Unabhängig davon habe man auf Empfehlung eines Mitarbeiters der Firma Enerpipe entschieden, das Projekt bis Herbst ruhen zu lassen. Bis dahin sollte klar sein, wie sich die politischen Rahmenbedingungen beziehungsweise die Fördergrundlagen künftig gestalten. Sobald hier Gewissheit herrsche, werde man die Arbeit am Nahwärmenetz wieder aufnehmen.