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Hofheim
Wegen versuchten Mordes vor Gericht: Mutmaßlicher Brandstifter von Hofheim soll Tötungsabsicht gehabt haben
Ab Dienstag muss sich ein 35-Jähriger vor dem Landgericht Bamberg verantworten. Er soll versucht haben, seinen Bruder und dessen Familie zu ermorden.
Das Landgericht Bamberg: Hier muss sich ab Dienstag ein Mann verantworten, der in Hofheim in Tötungsabsicht einen Brand gelegt haben soll.
Foto: Lukas Reinhardt | Das Landgericht Bamberg: Hier muss sich ab Dienstag ein Mann verantworten, der in Hofheim in Tötungsabsicht einen Brand gelegt haben soll.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 19.05.2023 02:34 Uhr

Am Dienstag beginnt am Landgericht Bamberg der Prozess gegen einen 35-Jährigen, dem versuchter Mord vorgeworfen wird. Die Tat, wegen der er sich verantworten muss, ereignete sich in der Nacht zum 10. Dezember 2022 in Hofheim. Damals war es in einer Fahrzeughalle, in der mehrere Traktoren standen, zu einem Brand gekommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten eine Brandstiftung vor, die das Ziel gehabt haben soll, eine Familie, deren Wohnung sich über der Halle befand, zu töten.

Angeklagter soll den Tatplan bereits zuvor geäußert haben

Laut einer Pressemitteilung des Gerichts handelt es sich bei dem Angeklagten um den Bruder des Mannes, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in der Wohnung oberhalb der Halle wohnte. Der 35-Jährige habe seinen Tatplan zuvor gefasst und auch geäußert, heißt es in dem Schreiben. So habe er einen gefüllten Benzinkanister, an dem eine brennende Lunte befestigt war, in die Fahrzeughalle geworfen haben, in der sich neben den Traktoren auch ein 100-Liter-Tank mit Dieselkraftstoff befand. Zuvor soll der Angeklagte "diverse Betäubungsmittel" konsumiert haben.

Er soll gewusst haben, dass die Bewohner der Wohnung zu diesem Zeitpunkt schliefen und sich keiner Gefahr bewusst waren. Der Angeklagte habe sich vergewissert, dass einer der Traktoren Feuer gefangen hatte, anschließend habe er sich vom Tatort entfernt.

Zeitungsausträger bemerkt den Brand und ruft die Feuerwehr

Kurz darauf bemerkte ein Zeitungsausträger den Brand und alarmierte die Feuerwehr. Der Notruf bei der Integrierten Leitstelle Schweinfurt ging gegen 5.30 Uhr ein – noch rechtzeitig für die Feuerwehr, um zu verhindern, dass sich die Flammen innerhalb der Lagerhalle weiter ausbreiteten und auf die Wohnung übergreifen konnten. So sei es lediglich zu einem Schaden von 25.000 Euro am Gebäude sowie von 10.000 Euro am brennenden Traktor gekommen. Personen kamen nicht zu Schaden.

Bei den Ermittlungen hätten sich schnell "erste Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung" ergeben, sagte damals Hauptkommissar Martin Kuhn gegenüber dieser Redaktion. Schnell habe sich "ein 35-Jähriger aus dem familiären Umfeld der Bewohner" als dringend tatverdächtig herauskristallisiert. Eine Fahndung wurde eingeleitet, so dass der Verdächtige rund zwei Stunden nach dem Brand in Meiningen festgenommen werden konnte. Zu seinem Motiv machen Polizei und Gericht keine Angaben.

Für den Prozess hat das Landgericht insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Beginn ist am Dienstag, 16. Mai, um 9 Uhr. Der letzte Termin ist für den 14. Juni vorgesehen.

 
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