Zwei Tage nach einem Einsatz der Feuerwehr in Hofheim sind Ermittler überzeugt: Der scheinbar kleine Brand, den die Feuerwehr schnell unter Kontrolle hatte, hätte großen Schaden anrichten können. Laut einer Pressemitteilung von Polizeisprecher Martin Kuhn vom Polizeipräsidium Unterfranken und Bernhard Lieb, dem Leitenden Oberstaatsanwalt in Bamberg, waren sogar Leben in Gefahr.
Nachdem klar war, dass hinter dem Fall mehr steckt, wurde nach einem 35-jährigen Verwandten der Hausbewohner gefahndet. "Der Mann befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft," sagte Kuhn am Montagnachmittag.
Traktor unter Wohnanwesen in Brand gesetzt
Laut Pressemitteilung erfuhr am Samstag gegen 5.30 Uhr die Integrierte Leitstelle Schweinfurt: In Hofheim brennt ein Traktor, der "in einer mit Wohnräumen überbauten Garage in der Äußeren Gasse abgestellt war". Die Leitstelle informierte die Einsatzzentrale der Polizei.
Die örtlichen Feuerwehren brachten den Brand schnell unter Kontrolle und konnten ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnräume verhindern. "Die Bewohner, die sich zu dieser Zeit in dem Anwesen befanden, blieben unverletzt", heißt es in der Presseerklärung. Der Schaden an Traktor und Garage wird auf 30.000 Euro geschätzt.
Verdacht auf Brandstiftung und versuchtes Tötungsdelikt
Doch bei den Ermittlungen "ergaben sich erste Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung," weiß Hauptkommissar Martin Kuhn. Schnell kristallisierte sich ein 35-Jähriger aus dem familiären Umfeld der Bewohner als dringend tatverdächtig heraus.
Dem bisherigen Sachstand nach wird ihm inzwischen vorgeworfen, "durch die Brandlegung auch eine mögliche Schädigung und sogar den Tod der Bewohner zumindest billigend in Kauf genommen zu haben", sagen Polizei und Staatsanwaltschaft. Zum Motiv des Brandstifters wurden auf Anfrage noch keine detaillierten Angaben gemacht, da die Ermittlungen laufen.
Eine unmittelbar eingeleitete überörtliche Fahndung führte wenig später zum Erfolg. Der Tatverdächtige konnte – rund zwei Stunden nach dem Brand – bei Meiningen vorläufig festgenommen werden.
Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Beamte der Kripo Schweinfurt übernahmen noch am Samstag die weiteren Ermittlungen, die in enger Abstimmung mit der für den Landkreis Haßberge zuständigen Staatsanwaltschaft Bamberg geführt werden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft führten die Beamten den 35-Jährigen am Sonntag dem Ermittlungsrichter vor.
Dieser erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes und der versuchten schweren Brandstiftung. Der Mann befindet sich inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt.