
Mit großem Beifall und dem Marsch "Gruß an Würzburg" zog hoher Besuch am Sonntag in das bis zum letzten Platz besetzte Gemeinschaftshaus ein. Klaus Holetschek, der Bayerische Gesundheitsminister, erklärte bei einem Politischen Frühschoppen im 180-Seelen-Dorf Wasmuthhausen, dem Heimatort des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel, unter anderem seine Position zu den aufgehobenen Corona-Vorschriften.
Die "Sternberger Musik" unter der Leitung von Adolf Müller umrahmte den Ministerbesuch, während die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wasmuthhausen für das leibliche Wohl sorgten.
Trotz der hohen Präsenz von CSU-Entscheidungsträgern – wie der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär, Landrat Wilhelm Schneider sowie seinem Amtskollegen Thomas Habermann aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld – hatte Maroldsweisachs SPD-Bürgermeister Wolfram Thein keinerlei Berührungsängste. Ganz im Gegenteil. Das Oberhaupt der Marktgemeinde zeigte sich stolz, als Holetschek im "Goldenen Buch" seine Grüße hinterließ.

Im Vorfeld entschuldigte der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Dieter Hepp den Landtagsabgeordneten Vogel und den örtlichen CSU-Chef Rupert Fichtner, die krankheitsbedingt verhindert waren.
Die Veranstaltung war naturgemäß lange geplant und fiel just auf den Tag, an dem die strengen Corona-Regeln und die Maskenpflicht nach Beschluss der Bunderegierung nicht mehr in vollem Maße galten. Nichtsdestotrotz trug der Staatsminister bei seinem Ein- und Auszug eine FFP2-Maske, so wie es bisher bei einem Wirtshausbesuch üblich war.
Bayerischer Gesundheitsminister
"Die herausfordernden Zeiten sind noch nicht vorbei", betonte Holetschek angesichts der derzeit hohen Corona-Inzidenz und möglicher Variantenentwicklung des Virus. Er selbst wolle weiterhin Maske tragen, zum Beispiel beim Einkaufen, und wünschte sich dass dies auch viele Menschen freiwillig tun mögen.
Freilich habe es keine Blaupause für die Pandemie gegeben, aber mit den Maßnahmen in den verschiedenen Wellen sei immer an den Schutz der Bevölkerung gedacht worden. Der Gesundheitsminister zollte seinen großen Respekt denjenigen, die in Krankenhaus und Pflege arbeiten und forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen: "Dafür müssen wir kämpfen, in Bund, Land und Kommunen."

Die medizinische Versorgung und Pflege der Menschen auf dem Land bezeichnete Holetschek als eine zentrale Frage. In Bezug auf den Krankenhausstandort Ebern bot das Mitglied der Bayerischen Staatsregierung an, in Diskussion zu gehen. Es sei wichtig, Entlastung für die Familien zu schaffen, die zu Hause ihre Angehörigen pflegen. In Ebern ist bei der bedarfsorientieren Umgestaltung des Krankenhauses neben dem Fokus auf die Innere Medizin auch die Altersmedizin im Mittelpunkt.
Außerdem soll das ambulante Medizinische Versorgungszentrum als OP-Zentrum ausgebaut werden, sagte Landrat Wilhelm Schneider bei seiner Begrüßung. Schneider dankte dem Gesundheitsministerium auch bei der Unterstützung zum Erhalt der Geburtsabteilung im Haßfurter Krankenhaus. Die Zahlen seien von einst 350 auf stolze 420 Geburten jährlich gestiegen.
Bayerischer Gesundheitsminister
In der Diskussion, die sich Holetschek gerne beteiligte, stellte ein gebürtiger Wasmuthhäuser klar, dass jeder Bürger das Recht auf Sicherheit habe und er für Sprüche wie "Gebt uns unsere Freiheit zurück" kein Verständnis habe: "Die Freiheit wurde uns nie genommen, sondern nur zu unserem Wohle eingeschränkt." Das hörte der Staatsminister natürlich gerne, der die Impfung, die vor schweren Krankheitsverläufen schützt, als den Weg aus der Pandemie sieht.
Bei der Veranstaltung waren auch kritische Stimmen zu hören, die von regelmäßigen Teilnehmern der Corona-Demonstrationen in Ebern und Haßfurt stammten. Auf die Fragen dieser Personen, die das Bestehen der Pandemie anzweifeln und Deutschland als einen "Zwangsstaat" bezeichneten, hatte Holetschek eine klare Antwort: "Corona ist keine Grippe, diese Diskussion brauchen wir nicht zu führen." Man könne bei vielen Sachen über unterschiedliche Meinungen diskutieren, aber: "Was ich nicht tue, ist mit Leuten sprechen, die behaupten, die Pandemie gibt es nicht."
Wenn Herr Holetschek (und natürlich mit dem Segen seines MP) verantwortungsvoll gehandelt hätte, wäre Bayern analog Hamburg zumindest für 4 weitere Wochen zum Hotspot erklärt worden (was selbst das schlechte Bundesgesetz - FDP sei Dank - erlaubt hätte).
Dann bräuchten wir alle nicht die komischen nachgeschalteten Erläuterungen zu ertragen.