Im nördlichen Landkreis Haßberge hat in den vergangenen Tagen ein Gerücht die Runde gemacht. Demnach soll Thomas Wagner sein gleichnamiges Café in der Kapellenstraße in Ebern dem Diakonischen Werk Bamberg-Forchheim vermacht haben. Aber was ist dran an der Erzählung? Und was sind die Pläne für die Kult-Konditorei?
"Ja", bestätigt Wagner kurz und knapp die kursierenden Gerüchte. Er sitzt im Garten seines Cafés, das künftig nicht mehr von ihm betrieben werden wird. Das Ganze sei schon im Jahr 2022 "über die Bühne" gegangen, erklärt er weiter.
Wertschätzung für die Arbeit der Diakonie
Was aber waren seine Beweggründe für diesen Schritt? "Mit der Diakonie bin ich schon länger im Kontakt, die Leute oben auf dem Zeilberg, wo die Diakonie das Haus auf dem Zeilberg betreibt, kenne ich auch schon länger", erklärt Wagner. Irgendwann habe er sich dann entschieden sein Anwesen der Diakonie zu vermachen. Denn, so Wagner weiter, er schätze die Arbeit der Diakonie sehr, die in Ebern das Seniorenheim St. Elisabeth in der Kapellenstraße betreibt und in einen Neubau im Baugebiet "Mannlehn" in Ebern für eine neue Einrichtung sehr viel Geld in die Hand genommen habe. "Das ist für Ebern ein tolles Projekt", so Thomas Wagner.
In der Tagesstätte "Haus auf dem Zeilberg" unterstütze die Diakonie zudem Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Gestaltung ihres Tages, biete ihnen dort eine strukturierten Ablauf, gebe Sicherheit und Orientierung. Die Diakonie betreibt ebenfalls das Sozialpsychiatrische Zentrum (SBZ) in Ebern wo erhöhter Betreuungsbedarf für Menschen mit psychischen Erkrankungen und körperlichen Gebrechen möglich ist. Das seien alles Gedanken gewesen, die ihn letztlich dazu bewegt haben, sein Café in Ebern der Diakonie zu vermachen.
Womöglich inklusives Café in der Kapellenstraße
Gesichert habe er sich ein sogenanntes lebenslanges Nießbrauchrecht, sagt Wagner. Mit dem Nießbrauchrecht überträgt der Eigentümer der Immobilie seine Rechte zum Bewohnen und wirtschaftlichen Nutzen des Objektes auf eine weitere Partei. Der Nutznießer darf die Immobilie also nutzen und ihre Gewinne, etwa in Form von Mieteinnahmen, beziehen.
Und wie geht es mit dem Café selbst weiter? Darüber hält sich die Diakonie noch weitgehend bedeckt. Aktuell fänden Gespräche und Überlegungen statt, ob das Café Wagner als inklusives Café betreiben werden kann, heißt es auf Nachfrage. Dafür gelte es, Mitarbeitende zu gewinnen sowie Klienten, die in diesem Bereich im Rahmen des Zeilberger Integrationsprojektes arbeiten möchten und können. Außerdem seien noch Fragen mit Behörden und eventuellen Unterstützern zu klären. Wann genau alles spruchreif und wirklich strukturiert ist, sei aktuell noch offen. Das alles soll bis Herbst dieses Jahres geklärt sein. Dann werde die Diakonie das weiter nach außen kommunizieren.