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Haßfurt
Warum sich die Fallschirmspringer gerne auf Haßfurt stürzen
Die Mitglieder des Fallschirm-Sport-Zentrums fühlen sich am Haßfurter Flugplatz wohl und möchten mithelfen, die Einrichtung noch besser in der Bevölkerung zu verankern.
Auch Landrat Wilhelm Schneider (unten) absolvierte bei den Fallschirmspirngern am Haßfurter Flugplatz schon einmal einen Tandemsprung und musste vorher die obligatorischen Trockenübungen mit dem Tandempiloten Dirk Rentzsch machen.
Foto: Christian Licha | Auch Landrat Wilhelm Schneider (unten) absolvierte bei den Fallschirmspirngern am Haßfurter Flugplatz schon einmal einen Tandemsprung und musste vorher die obligatorischen Trockenübungen mit dem Tandempiloten Dirk ...
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:50 Uhr

Für Jan Kohlstruck, Vorsitzender des Fallschirm-Sport-Zentrums Haßfurt, ist die Sache klar: "Wir sehen im Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt eine wichtige Infrastruktureinrichtung für die gesamte Region. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass der Flugplatz für die breite Öffentlichkeit zugänglicher wird. An den Wochenenden sehen wir häufig Besucher auf der Aussichtsterrasse des Flugplatzes, die den Flugzeugen beim Start zuwinken. Auch unser Tag der offenen Tür im letzten Jahr zu unserem 25-jährigen Jubiläum ist sehr gut angenommen worden und besucht gewesen."

Wenn man den Platz für die Bevölkerung noch interessanter gestalten könnte, würden alle davon profitieren, so Kohlstruck. Der Platz bliebe als wichtige Einrichtung erhalten und die Bevölkerung hätte einen direkten und greifbaren Nutzen daraus. "Den Bau eines Spielplatzes beispielsweise würden wir als Verein gerne unterstützen und die Arbeitskraft unserer Mitglieder zur Verfügung stellen. Wichtig wäre es auch, zeitnah wieder ein Restaurant oder ein Bistro am Flugplatz zu integrieren, damit Radfahrer, Spaziergänger und andere Besucher sich mit einem Snack stärken oder mit einem Kaffee oder kalten Getränk auf der Aussichtsterrasse ausruhen und erfrischen können."

"Die große Mehrheit unserer Tandemgäste kommt aus Haßfurt oder der Region Haßberge."
Jan Kohlstruck, Vorsitzender des Fallschirm-Sport-Zentrums Haßfurt

"Den Bereich des Fallschirmspringens betreffend, lässt sich anhand unserer Buchungen und Gutscheinverkäufe feststellen, dass die große Mehrheit unserer Tandemgäste aus Haßfurt oder der Region Haßberge kommt. Weiterhin ziehen wir auch Touristen von außerhalb der Region an. Regelmäßig verweisen wir diese nach ihrem Sprung an das regionale Gastgewerbe. Aus unserer Sicht wäre hier eine engere Zusammenarbeit denkbar und sinnvoll. So könnte man beispielsweise einen Sprung bei uns mit Rabatten oder anderen Aktionen in Restaurants oder Hotels verknüpfen. Der Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben und dem Tourismusbüro stehen wir offen gegenüber und würden die Region damit gerne weiter unterstützen."

Gewerbesteuerzahler

"Wir sind zwar in erster Linie ein gemeinnütziger Verein", so der Vorsitzende der Fallschirmspringer, "der sich der Förderung des Fallschirmsportes und dem familiären Miteinander im Verein verschrieben hat, die von uns angebotenen Tandemsprünge werden jedoch über unseren Gewerbebetrieb abgewickelt. Mit diesem Betrieb haben wir in den letzten Jahren allein rund 5000 Euro Gewerbesteuer jährlich gezahlt." Grundsätzlich könne nicht die Rede davon sein, dass der Steuerzahler das Hobby weniger betuchter Mitbürger finanziert, da sich der FSZ Haßfurt in erster Linie durch die Beiträge seiner Mitglieder finanziere.

"Wir tun unser Möglichstes, um die Lärmemission durch unseren Sprungbetrieb weitestmöglich zu minimieren."
Jan Kohlstruck, FSZ-Vorsitzender

Nach Darstellung von Jan Kohlstruck entspreche es nicht den Tatsachen, "dass wir zu tief über bewohntem Gebiet fliegen". Allein die Tatsache, dass die Regelabsetzhöhe bei 4000 Metern liege, widerspreche der Annahme, "dass wir durch zu tiefes Fliegen über bewohntem Gebiet eine vermeidbare Lärmbelästigung verursachen. Nichtsdestotrotz können wir nachvollziehen, dass sich Anwohner durch bei Starts und Landungen entstehenden Lärm belästigt fühlen".

Die Platzrunde sei als standardisiertes An- und Abflugverfahren gesetzlich geregelt, "wir tun jedoch unser Möglichstes, um die Lärmemission durch unseren Sprungbetrieb weitestmöglich zu minimieren. So alternieren wir beispielsweise unsere Steigstrecke, vermeiden niedrige Anflüge und führen den Steigflug zum größtmöglichen Teil über unbewohntem Gelände durch".

Seit 50 Jahren in Haßfurt zu Hause

Die Fallschirmspringer sind davon überzeugt, "dass mit der seit dem 15. Dezember wirksamen Verkürzung der Betriebszeiten bereits Zugeständnisse in Richtung der Kritiker des Platzes gemacht worden sind". Die Verkürzung der Betriebszeiten führe unmittelbar zur Verringerung der Lärmemissionen und trage zur Einsparung der Betriebskosten bei. "Der Flugplatz ist für das Fallschirmspringen von enormer Bedeutung. Unsere Sportart ist hier seit nahezu 50 Jahren zu Hause und wir möchten gerne weiter in Haßfurt bleiben."

 
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