Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat die Waldi-Schuhfabrik in Haßfurt angekündigt, 300 Paar Schuhe für die Sofort- und Nothilfe zu spenden. Außerdem gibt das Unternehmen, das die Schuhe der Marke FinnComfort herstellt, bekannt, dass es seine Geschäfte mit Russland vorübergehend einstellen wird.
Auf die Frage, ob das für die Firma große Einbußen mit sich bringe, meint Vertriebsleiter Ralf Riek: "Das sind schon einige Geschäfte, aber nicht so, dass wir das nicht ausbügeln könnten." Einige Tausend Schuhe seien es schon, die nach Russland verkauft werden, aber keine Größenordnung, die für die Firma massive Einbußen bedeute. Ganz im Gegensatz zu den Geschäften mit anderen Ländern, meint Riek. Würde beispielsweise der Handel mit den USA oder Kanada wegbrechen, "würde uns das härter treffen", sagt er.
Das Unternehmen will ein Zeichen setzen
"Es ist für uns auch wichtig, ein Zeichen zu setzen", betont der Vertriebsleiter, warum ihm die Entscheidung, auf das Russland-Geschäft zu verzichten, am Herzen liegt. "Es kann nicht sein, dass Putin Leute angreift, die ihm nichts getan haben", betont Riek.
Bei den Schuhen, die das Unternehmen nun für die Menschen aus der Ukraine spendet, handelt es sich überwiegend um Damenschuhe, berichtet er. Darunter sind auch einige Paare in kleineren Schuhgrößen. Denn er gehe davon aus, dass nun vor allem Frauen und Kinder Kleidung aus der Soforthilfe benötigen, während die Männer weiter an der Front kämpfen, um dem russischen Vormarsch etwas entgegenzusetzen.
Fertig verpackt und bereit zur Abholung
Nun sei es an der Zeit, Solidarität und Nächstenliebe zu zeigen. "Wir sehen das als Notwendigkeit", sagt Ralf Riek. Die 300 Paar Schuhe der Marke FinnComfort, die sich nun auf den Weg in die Ukraine machen sollen, haben einen Wert von rund 30 000 bis 40 000 Euro.
Und wie soll die Spende zu ihren Empfängern kommen? Bei einem Gespräch am Dienstag um die Mittagszeit berichtete Riek, aktuell sei geplant, die Schuhe der Malteser Ukraine-Hilfe zu übergeben. "Sie stehen fertig gepackt da", sagte Riek in dem Gespräch, noch habe er aber von der Hilfsorganisation keine Informationen, wie es weitergehen soll, ob und wann die Schuhe abgeholt werden oder ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma sie zu einer Sammelstelle bringen sollen. Riek hoffe darauf, dass der Transport der Spende schnell organisiert werden könne, denn: "Die Sachen werden jetzt gebraucht."