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EBERN
Waldbrand: Zusammenspiel der Einsatzkräfte lief reibungslos
Eine Drohne des BRK hat diese Luftbildaufnahme der Waldbrand-Fläche bei Fischbach aufgenommen.
Foto: Stefan Funck/BRK | Eine Drohne des BRK hat diese Luftbildaufnahme der Waldbrand-Fläche bei Fischbach aufgenommen.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:51 Uhr

Mehrere Umstände haben nach Ansicht von Feuerwehr-Einsatzleiter Jonas Ludewig (Rentweinsdorf) dazu beigetragen, dass der Waldbrand, der am Sonntag gegen 16 Uhr zwischen Eyrichshof und Fischbach entdeckt wurde, rasch und effektiv gelöscht werden konnte.

Nach Angaben des Kreisbrandmeisters (KBM) war es zum Zeitpunkt des Brandes windstill. Zudem standen in dem betroffenen, gut zwei Hektar großen Waldstück vor allem junge Laubbäume, die weniger schnell brennen, als beispielsweise Nadelhölzer. Auch war die rund 150 mal 150 Meter große Brandfläche auch von schweren Einsatzfahrzeugen gut erreichbar, da diese unmittelbar an der Verbindungsstraße zwischen Fischbach und Eyrichshof liegt, berichtet Ludwig am Montag im Gespräch mit dieser Redaktion.

„Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten war sehr gut. Der Einsatz ist aus Feuerwehrsicht reibungslos gelaufen“, berichtet der KBM. Dies gilt auch für die Unterstützung des eingesetzten Hubschraubers der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, der aus Roth bei Nürnberg angeflogen kam. Mit Hilfe eines Löschwasser-Außenlastbehälters bekämpfte dieser Flammen gezielt aus der Luft. Obwohl laut Ludewig keine Einsatzkraft vor Ort einen Flughelfer-Lehrgang an einer Feuerwehrschule besucht hat, wie er speziell für den Einsatz solcher von einem Hubschrauber aus eingesetzten Löschwasserbehälter angeboten wird, hat dies hier problemlos geklappt. Ein KBM-Kollege, schildert Ludewig den Ablauf, habe von Polizisten eine Kurzeinweisung erhalten und seine Aufgabe beim Befüllen des unter dem Rumpf des Hubschraubers hängenden Löschwasserbehälters zusammen mit der Polizei auf Anhieb erfüllt.

Insgesamt waren zwölf Feuerwehren mit rund 130 Einsatzkräften vor Ort, um den Waldbrand zu löschen. „Gegen 20.30 Uhr“, berichtet der Einsatzleiter, „haben die letzten Feuerwehrleute den Einsatzort verlassen.“ Am Montagabend, berichtet er, werde die Eberner Feuerwehr den Brandort vorsichtshalber nochmals mit einer Wärmebildkamera auf etwaige Glutnester absuchen.

Fotoserie

Dass die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt frühzeitig ein Großaufgebot an Feuerwehren alarmiert hatte, hat sich laut KBM Ludwig als völlig richtig herausgestellt. Das Löschwasser musste anfangs von Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr an den Brandort herangekarrt werden, bis eine doppelte Schlauchleitung von der etwa 600 Meter entfernten Baunach verlegt war – „alles per Hand und querfeldein“, wie der Einsatzleiter berichtet.

Zwei Feuerwehrmänner haben sich beim Einsatz leicht verletzt: Einer hat sich eine leichte Verbrennung zugezogen, einer war beim Aufräumen mit dem Fuß umgeknickt, bestätigt Ludewig Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), das ebenfalls mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften alarmiert war. Neben dem Rettungsdienst, der mit drei Rettungswagen den Feuerwehreinsatz absicherte, waren die Schnelleinsatzgruppen aus Haßfurt, Untermerzbach, Hofheim, Memmelsdorf, Zeil, Knetzgau, Eltmann und Ebern vor Ort. Deren Aufgabe war es unter anderem, die Einsatzkräfte zu verpflegen.

Hierzu wurden zwei Verpflegungsstellen aufgebaut, berichtet BRK-Pressesprecher Michael Will. Die BRK-Helfer gaben Hunderte Liter Wasser und Kaltgetränke aus. In diesem Zusammenhang dankt das BRK zwei Getränkemärkten in Haßfurt und Ebern, die am Sonntag spontan bereit waren, Lagerbestände zur Versorgung der bei den hochsommerlichen Temperaturen stark schwitzenden Einsatzkräften zur Verfügung zu stellen.

Um einen schnellen Überblick über die Lage vor Ort zu erhalten, setzte der BRK-Fachdienstleiter Information und Kommunikation, Stefan Funck, eine Drohne ein, erklärt Will.

Dank für den Einsatz der Feuerwehrleute und BRK-Kräfte, die es geschafft hätten, den Waldbrand bei Ebern „verhältnismäßig rasch unter Kontrolle“ zu bringen, kam am Montag von der Regierung von Unterfranken, die „vorbildlich und besonnen“ agiert hätten. In derselben Pressemitteilung verweist die Regierung darauf, dass die Waldbrandgefahr in ganz Unterfranken „extrem angespannt“ bleibe. Es kann also jederzeit der nächste Waldbrand ausbrechen. Die Bevölkerung ist weiter aufgerufen, im Umgang mit Feuer im Freien weiter höchste Vorsicht walten zu lassen.

 
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