Dorothee Bär (CSU), Sabine Dittmar (SPD) und Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen), die drei Bundestagsabgeordneten, die den Landkreis Haßberge in Berlin vertreten, sowie Steffen Vogel (CSU), der für die Region im Landtag sitzt, unterstützen die Mahnwache am 30. Januar in Haßfurt ausdrücklich. Dabei sein können sie nach eigenem Bekunden nicht, weil Haushaltswoche des Bundestags respektive Sitzung des Landtags sei. Die Redaktion hat die Politikerinnen und den Politiker um kurze Stellungnahmen gebeten, warum sie hinter der Mahnwache stehen. Hier die Antworten:
Dorothee Bär: "Deutschland als Land mitten in Europa ist tief verwurzelt in unserer Europäischen Union. Hass, Hetze, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit haben keinen Platz in unserer demokratischen Gesellschaft. Das haben bereits zigtausende Menschen in den letzten Tagen in den Großstädten gezeigt. Das kann Haßfurt auch. Deshalb unterstütze ich dieses wichtige Zeichen nicht nur als Privatperson, sondern aus tiefstem Herzen auch als Bundestagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende."
Sabine Dittmar: "Unsere parlamentarische Demokratie ist für mich [...] die beste politische Errungenschaft in der Geschichte unseres Landes. Sie zu bewahren ist eine eminent wichtige Aufgabe, der ich mich gerne stelle. Aktuell ist unsere Demokratie von rechts mehr denn je bedroht. Das zeigt sich nicht nur in der journalistischen Aufarbeitung des Treffens in Potsdam, bei dem offen über Deportation von Menschen geredet wurde. Das ist menschen- und demokratieunwürdig. Hass und Hetze haben im demokratischen Diskurs nichts verloren. Wir dürfen das Verhalten oder die Wortwahl der Rechten nicht hinnehmen und müssen Zeichen setzen und für unsere Demokratie ein- und aufstehen. Die Mahnwache in Haßfurt ist ein solches deutliches Zeichen. 'Nie wieder!' ist tatsächlich jetzt. Wir alle sind gefragt."
Manuela Rottmann: "Die Feinde der Demokratie setzen darauf, uns gegeneinander aufzuwiegeln. Das wirksamste Mittel dagegen ist der Zusammenhalt der Demokratinnen und Demokraten. Ich bin sehr dankbar, dass sich in den Haßbergen so schnell dieses breite Bündnis gefunden hat. Das stärkt auch unseren Mitbürgern den Rücken, die persönlich von Rassismus oder Bedrohungen betroffen sind. Wir brauchen dieses Zeichen nicht nur in München oder Berlin, sondern auch bei uns im ländlichen Raum."
Steffen Vogel: "Ich unterstütze die Mahnwache für Demokratie, weil ich zu 100 Prozent hinter unserem demokratischen System und seinen Grundrechten sowie Grundwerten stehe. Mir ist bewusst, dass auch in der Demokratie, das demokratische System Schwächen hat. Die Erfahrung gerade von uns Deutschen zeigt, dass sowohl rechte Diktaturen als auch linke Diktaturen zu einem Fiasko für das Land und die Menschen führen. Unter allen Staatsformen ist die Demokratie nach wie vor die Beste. Deshalb sollten wir diese auch verteidigen. Die Mahnwache unterstütze ich, um gegen linken wie rechten Extremismus ein Zeichen zu setzen."
Beim nächsten Jubiläum sind sie ja wieder hier vor Ort präsent.