Der Landesschülerrat ist in Bayern die offizielle Vertretung der Schülerinnen und Schüler aller Schulen. Er vertritt damit die Anliegen von rund 1,7 Millionen Schülerinnen und Schülern und ist die Schnittstelle zwischen der Bayerischen Schülerschaft und dem Kulturministerium sowie anderen Verbänden und Organisationen. Es ist ein verantwortungsvolles Gremium, in das vor wenigen Tagen Heinrich Ritter als Landesschülersprecher für den Bereich der Gymnasien gewählt wurde. Der Sylbacher ist Schüler des Regiomontanus-Gymnasiums in Haßfurt. Im Gespräch mit der Redaktion berichtet er von seinem Engagement.
Heinrich Ritter: Ich habe mich schon immer für die Schülermitverantwortung interessiert und kann sagen, dass die Schulfamilie und Vertretung der Schüler meine Leidenschaft sind. So war ich schon in der Grundschule Klassensprecher. Insgesamt bin ich seit sieben Jahren in der Schülermitverantwortung, habe dort verschiedene Rollen übernommen, bin Schülersprecher am Gymnasium und seit zwei Jahren Bezirksschülersprecher in Unterfranken. Dabei habe ich erfahren, dass man in diesem Amt etwas bewegen kann. Die Schülermitverwaltung gestaltet das Schulleben und kann sehr viel zu einer guten Atmosphäre in einer Schule beitragen. Außerdem liebe ich den Kontakt mit Menschen und gerade im Landesschülerrat komme ich auch mit vielen Menschen ins Gespräch, was sehr bereichernd sein wird.
Ritter: Dies fängt bei einfachen Veranstaltungen in der Schule an, wie einem Mottotag oder einer Weihnachtsaktion. Solche gemeinsamen Veranstaltungen schweißen die Schulfamilie zusammen. Dann geht es hin bis zu Fragen an Ministerialbeamte, wie es mit Luftfiltern aussieht oder warum Schüler ab einer bestimmten Klasse ihr Busticket nicht mehr bezahlt bekommen. Nach unserer Meinung gehört das zu einer Bildungsgerechtigkeit dazu, da die aktuellen Regelungen Kinder aus finanziell schwächeren Familien benachteiligen. Auch wenn oder gerade weil dieser Antrag noch nicht umgesetzt ist, muss man immer wieder an die Türen der Politik klopfen und darauf aufmerksam machen.
Ritter: Die zentrale Aufgabe eines Landesschülersprechers ist es, die Interessen aller Schülerinnen und Schüler zu vertreten und diese bei Problemen zu unterstützen. Vor allem möchte ich mehr Transparenz in die Arbeit der Schülervertretung bringen, angefangen vom Klassensprecher über die Klassensprecherkonferenz bis hin zum Landesschülerrat. Als einen Wunsch sehe ich das "ABI-BAC", das bilinguale Abitur in Französisch, das ich bei uns auch in der französischen Freundschaft begründet sehe. In Unterfranken stellt man sich aber auch die Frage, warum es das nicht auch in englischer Sprache geben könnte. Das wäre doch eine sinnvolle Ergänzung, hinter die ich mich klemmen werde. Ich habe dazu schon einen Antrag beim Kultusminister gestellt und warte auf eine Antwort.
Ritter: Natürlich muss ich viele Aufgaben von Haßfurt aus erledigen, werde aber sehr häufig auch in München oder Würzburg sein. Dabei werde ich wohl einen Großteil der Zeit im Zug nach München auch damit verbringen, verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen. Es werden nämlich auch zahlreiche Sitzungen und Präsenztermine in München oder auf Bezirksebene stattfinden. Außerdem werden wir von den Landtagsfraktionen zu Gesprächen eingeladen und an Ausschusssitzungen des Kultusministeriums teilnehmen, sodass mehrere Tage im Monat zusammenkommen.
Ritter: Meine Lieblingsfächer in der Schule sind Sozialkunde und Wirtschaft, generell auch politische Themen. Beim Berufsziel könnte ich mir etwas in der freien Wirtschaft oder auch als Selbstständiger vorstellen. Aber auch die Politik erscheint mir sehr interessant. Wenn dann noch Zeit bleibt, genieße ich die gerne mit Familie und Freunden oder treibe etwas Laufsport. Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung, die ich von den Menschen um mich herum bekomme, und die mich seit Jahren auf diesem Weg unterstützen.